Kapitel 9

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Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Krankenzimmer. Zu meiner Linken saßen Ron und Hermine und zu meiner Rechten saß Harry. Aber wo war Draco? Kümmerte er sich nicht darum, wie es mir ging? Direkt fing ich wieder an, an mir selbst zu zweifeln. Klar, er sagte, dass er mich liebt, aber meinte er das auch wirklich?
„Was ist passiert?", fragte ich immer noch etwas benommen. „Du wurdest verprügelt. Kannst du dich erinnern von wem?", sagte Hermine leise. Ich dachte nach, aber ich konnte mich einfach nicht erinnern. In diesem Moment kam Madame Pomfrey zu mir und sagte mir besorgtem Blick „Hallo Liebes. Du hast ein paar ziemlich böse Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Du musst dich die nächsten Tage schonen und nicht all zu viel aufstehen. Und bevor ich es vergesse, Professor Dumbledore würde dich gerne sprechen. Er wird gleich hier sein." Ich lächelte sie dankend an und signalisierte Hermine, Harry und Ron dann, dass sie gehen sollten. Ungefähr fünf Minuten später betrat Professor Dumbledore den Krankenflügel. „Miss Evans, wer hat Ihnen das angetan?", fragte er mich. Ich dachte nach, doch mir fiel es einfach nicht ein. Tränen schossen in meine Augen „Ich kann mich nicht erinnern", sagte ich schließlich. Dumbledore sah mich mitfühlend an „Sobald Sie sich erinnern können, bitte ich Sie, es mir sofort mitzuteilen, damit wir die nötigen Konsequenzen einleiten können.", merkte er an und verschwand wieder. Die nächsten Stunden verliefen ruhig, ich wurde abwechselnd von Ron, Harry, Hermine und auch von Professorin McGonagall besucht, doch nicht von Draco. Es wurde immer später und irgendwann war es zehn Uhr abends. Kein Besuch von Draco, bis dato habe ich nicht mal irgendetwas von ihm gehört. Anscheinend interessierte ich ihn doch nicht so, wie er es behauptet. Was kann ich ihm überhaupt glauben?
Mit den Gedanken bei Draco und den kläglichen Versuchen, mich an das zu erinnern, was passiert ist, schlief ich ein.
„Und das nur wegen dir wertloser, kleiner Schlampe" schrie er.
„Es ist Zeit, dir das zu geben, was du verdienst!"
Er trat auf mich ein, doch ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Wer war es nur?
Schweißgebadet wachte ich auf. Es war noch dunkel, ich schätze mal es war drei oder vier Uhr morgens. Gegen die Empfehlung Madame Pomfreys stand ich auf und verließ den Krankenflügel. Ich irrte durch die Korridore, bis ich aus einem der Toilettenräume für Männer etwas hörte. Das hörte sich doch an, wie ein Kampf?
Sectumsempra!" Das war das Letzte, was ich aus dem Raum hörte. Was war das für ein Zauberspruch? Den habe ich noch nie vorher gehört. Ich sah Snape in die Männertoilette reinstürmen und schlich hinterher. Was ich sah, verschlag mir den Atem. Es war Draco, er lag in einer Blutlache. Viele kleine und große Schnitte verteilt über seiner Brust, welche sein weißes Hemd mit Blut tränkten. Ich ließ einen kleinen Schrei aus, als ich Harry gegenüber von Draco stehen sah. „Was hast du getan?!", schrie ich Harry an. Snape kniete über Draco „Vulnera Sanentur. Vulnera Sanentur. Vulnera Sanentur." Es war ein Heilzauber, welcher Dracos Blutverlust verlangsamte und seine Wunden schloss. Draco kam zu sich, sah mich und lächelte leicht. „Lou, es ist nicht das, nach was es aussieht.", sagte Harry. „Ach ja?! Und wie willst du mir erklären, was du mit Draco gemacht hast? Sectumsempra, was ist das überhaupt für ein Zauber und woher kennst du ihn?! Ich erkenne dich nicht wieder!", schrie ich Harry an. Er fühlte sich schuldig, das sah ich, doch ich erkannte einen meiner besten Freunde nicht wieder. Der Harry, den ich kannte, würde nie einfach irgendeinen Zauber benutzen, den er nicht kennt. Er hätte Draco fast getötet, wenn Professor Snape nicht gekommen wäre. Auf einmal spürte ich von hinten eine Hand auf meiner Schulter, es war Professor Dumbledore. „Sie sollten wieder in den Krankenflügel gehen und sich ins Bett legen, Miss Evans. Ich übernehme den Rest hier.", sagte er ruhig und schob mich sanft Richtung Krankenflügel. Widerwillen ging ich, doch Schlaf bekam ich die restlichen Stunden der Nacht nicht mehr. Gegen acht Uhr morgens öffnete sich die Tür des Krankenflügels und ich sah Harry. „Ich will dich nicht sehen!", schrie ich ihn an, doch er kam trotzdem rein. „Lou, Draco hat Katie Bell verflucht. Deshalb hatten er und ich eine Auseinandersetzung. Er hat-", er konnte seinen Satz nicht beenden, denn Draco kam reingestürmt. „Lou, glaub ihm kein Wort, er ist ein Lügner. Ich habe nichts getan!", rief er. Was passiert hier nur?

Dirty Draco Where stories live. Discover now