Chapter 30 🍀

442 35 6
                                    

"Jetzt macht das alles Sinn.", seufzte Jeongin und schien einen Teil seiner anfänglichen Wut verloren zu haben. Zwar misstraute er Chan noch immer und war sich ziemlich sicher, dass er nur mit seinem besten Freund spielen wollte. Doch die Aussagen schienen sich vom gestrigen Tag immer mehr erklären zu können. "Wieso hätte ich nicht von selbst darauf kommen können?" 

"Können wir das Thema nicht auf irgendwann anders verschieben? Immerhin sind wir alle wegen Felix hier und nicht, um auszudiskutieren, was für ein schlechter Mensch ich in Wirklichkeit bin." Damit wollte sich der Jüngste nicht zufrieden geben, definitiv nicht. Immerhin hatte Chan seinen besten Freund nach wie vor verletzt und das würde er ihm auch so schnell nicht verzeihen. 
"Bist du wirklich wegen Felix hier, weil er dir wichtig ist oder weil du ihn nur als Spielzeug siehst?"
"Jeongin, du übertreibst vollkommen! Sei endlich ruhig, sonst bekomme ich noch Kopfschmerzen von deinen Worten." Somit hatte Seungmin ihn zum Schweigen gebracht, sodass der Rosahaarige sich eingeschnappt hinsetzte und zusah, wie Chan sich neben Seungmin gesetzt hatte. Am liebsten wollte Jeongin den Ältesten einfach loswerden, aber da könnte er wohl lang darauf warten, ehe dies geschah. Irgendwann würde er Felix ins Gewissen reden können, dass er Chan in den Wind schießen sollte. Koste es, was es wolle. Chan war für Felix einfach kein guter Umgang und das würde er seinem besten Freund noch beweisen. 

Nichts desto trotz hatten sie eine halbe Stunde warten müssen, ehe einer der Ärzte meinte, dass Felix aufgewacht war und langsam Besuch entgegennehmen konnte. Natürlich konnte es Jeongin sich nicht nehmen lassen als Erster hineinzugehen, während ihn die anderen Beiden hinterhertrotteten. Die Stille war erstickend. Nicht nur für die Drei, sondern auch für Felix selbst, der sich mehr als nur erschlagen fühlte und am liebsten nichts anderes wollte als zu schlafen. Jedoch freute er sich auch darüber, dass seine Freunde ihn direkt besuchten und so legte sich ein kaum merkliches Lächeln auf seine Lippen, weil ihm die Kraft für mehr ausblieb.

Irgendwie traute sich keiner etwas zu sagen, denn der Australier würde sie immerhin nicht verstehen und das ließ keinen von ihnen kalt. Der Anblick war vor allem für Jeongin und Seungmin nicht angenehm gewesen, denn ihn sahen sie ein zweites Mal so. Vollkommen blass, mehr tot als lebendig und dann auch noch dieser Verband, der um seinen Kopf gebunden war. Der Rosahaarige konnte seine Emotionen so gut es geht zurückhalten. Seungmin war jedoch derjenige, dessen Augen mit Tränen gefüllt waren, die er schweren Herzens immer wieder wegwischte. Besser gesagt, er versuchte es und doch rannen sie ihm über die Wangen. Aber er schien auch erleichtert darüber zu sein. 

Erst als sich Felix' Blick zu Chan wandte, versteinerte sich sein Blick und für einen Moment spürte er einen stechenden Kopfschmerz, der ihn schwarz sehen ließ. Doch der war nicht von langer Dauer und somit konnte der Jüngere erahnen, wie er ihn angrinste. Felix spürte, wie unruhig ihn die Anwesenheit machte, weil er teilweise nicht einmal mehr gedacht hatte, dass Chan überhaupt auftauchte. Dass der Kuss alles zerstört hatte und dennoch hatte er sein Wort gehalten, wofür er mehr als dankbar war. Auch wenn er ebenso ein bisschen verwirrt war darüber. 

"Willkommen zurück", war das erste Mal, dass Chan versuchte in Gebärden zu kommunizieren. Auch das hatten sie die letzten Tage ausgemacht, weil sich Felix sicher war, dass es zu Anfang einige Startschwierigkeiten geben würde. Allein aus Erfahrung der damaligen Operation und zugleich wollte er seine beiden besten Freunde ein klein wenig verwirren. Immerhin hatte er minimal mit dem Älteren geübt, wie man sich in Gebärdensprache verständigte. Als eine Art Übergangslösung, bis man eben weitere Untersuchungen mit ihm durchführen konnte. Aber um das Schreiben würden sie alle nicht drumherum kommen. Außerdem konnte Felix noch immer sprechen, nur würde er kaum etwas verstehen und von den Lippen lesen war fürs Erste viel zu schwierig. Das hatten sie ebenfalls ausprobiert, was in einem kompletten Chaos ausartete. 

Ein kleines dankbares Lächeln schenkte Felix ihm und spürte die Anspannung von sich abfallen. 

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWhere stories live. Discover now