Kapitel 8 : Albtraum

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Ich schlief in dieser Nacht sehr unruhig.
Zuerst bleib es nur dabei das ich öfters wach wurde.
Doch nach jedem Mal schlief ich wieder ein.
Bis mich ein, für mich sehr schlimmer und traumatischer, Albtraum heimsuchte.

Albtraum

Wir lebten in unserem alten Haus.
Meine Mutter, mein Vater und ich.
Es war zu der Zeit, alsmeine Mutter an dieser unbekannten Krankheit erkrankte.
Sie litt mehrere Jahre, bis sie vor ein paar Monaten verstarb.

Sie war eine sehr freundliche, nette und liebevolle Person.
Täglich spielte sie mit mir, als ich noch klein war.
Als ich in die Schule ging, half sie mir bei meinen Hausaufgaben.
Sie war meine Mutter und gleichzeitig auch meine Beste Freundin, welche ich nie hatte.
Mit ihr konnte ich über alles reden, egal wie peinlich oder zu persönlich.
Ich vertraute ihr alles an.

Langsam aber bemerkte man, dass es ihr zunehmend schlechter ging.
Zuerst war es nur eine normale Erkältung.
Wir gingen zu unserem Hausarzt, doch dieser sagte uns, dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchen.
Somit machten wir uns natürlich keine weiteren Gedanken.
Doch es wurde immer schlimmer.
Immer wenn die Erkältet dabei war abzuklingen, kamen neue Beschwerden hinzu.
Mal waren es Kopfschmerzen, mal war es Übelkeit.
Zuerst bestand der Verdacht, dass sie schwanger sei, doch auch dieser Verdacht legte sich kurz darauf wieder.

Als sich ihr Zustand nicht verbesserte, entschlossen wir uns dazu sie in das Krankenhaus zu bringen.
Dies stellte sich auch als gut heraus, da sich ihr Zustand in den Wochen und Monaten drauf, erheblich verschlechterte.
Mehrere Jahre des Ankämpfends gegen die Krankheit, verbrachte sie in diesem sterilen Gebäude.

Bis zu jenem Tag vor ein paar Monaten:

„Schatz, es wird alles gut", versprach mir meine Mutter, nahm meine Hände in ihre und schaute mir liebevoll in die Augen.
Ich sah in ihre nussbraunen Augen und nickte mit zugeschnürter Kehle.
Langsam rannen mir Tränen über die Wangen.
„Nicht weinen", versuchte sie mich zu trösten und schloss mich in ihre Arme.
Ich schloss meine Augen und drückte sie an mich.
„Ich hab dich lieb, Mama", schluchzte ich in ihre Schulter.
Langsam spürte ich, wie ihr weißes Krankenhemd langsam durchweichte.
„Ich hab dich auch lieb", sagte sie.
Wir lösten uns von einander und nun war mein Vater an der Reihe sich zu verabschieden.
Er ging auf meine Mutter zu und die beiden umarten sich.
Sie flüsterten sich etwas zu und küssten sich.
„Ich liebe euch beide", sagte sie zu uns.
Nun sah ich, dass auch meinem Vater Tränen über die Wangen rannen.
Bei mir sah dies nicht anders aus.
Träne um Träne rann aus meinen Augen und ich war nur noch ein schluchzendes Häufchen Elend.
Liebevoll schaute meine Mutter zu uns auf.
„Ich werde immer bei euch sein", waren die letzten Worte meiner Mutter.

Der Arzt betrat das Zimmer und fragte:„Haben Sie sich verabschiedet? ".
„Ja", sagte meine Mutter und schaute mich liebevoll an.

Der Arzt bat meinen Vater und mich das Zimmer zu verlassen.

Wir gingen aus dem weißen Raum in den Flur des Krankenhauses hinaus.
An der einen Seite des Raumes, welcher zum Flur zeigte, war ein Fenster, wodurch man in den Raum sehen konnte.
Durch das Fenster schauten wir in den Raum, in dem meine Mutter ihre letzten Sekunden erleben würde.
Sie redete mit dem Arzt.
Er holte eine Pritze hervor und verabreichte ihr diese.
Mit einem letzten liebevollen Blick zu uns aus dem Fenster, schlief sie langsam ein.
Sie gleitete in einen Schlaf, aus welchem sie nie wieder aufwachen würde.

Ich drehte mich zu meinem Vater und krallte mich an ihm fest.
Er dückte mich an sich und sagte:„Alles wird gut. Wir schaffen das".

Albtraum Ende

Love you boy - Kageyamaxreader (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt