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tw: trauma, violence

Chenle:

Ich wache auf und werfe sofort einen alamierten Blick auf meinen Wecker. Es ist mitten in der Nacht, und von draußen sind die Geräusche eines fahrenden Autos zu hören, die mich soeben geweckt haben.

Sofort fahre ich auf meiner Matratze in die Höhe, stehe auf und schleiche zum Fenster.
Die Geräusche des Autos verstummen unmittelbar vor unserer Haustür, und ich schiebe vorsichtig die Gardinen zur Seite, um einen Blick nach draußen werfen zu können. Es ist viel zu dunkel draußen, um etwas erkennen zu können. Ich sehe nur die Umrisse einer großen Gestalt, die aufs Haus zuläuft.

Sofort lasse ich den Stoff wieder vors Fenster fallen und verstecke mich dahinter, obwohl es eigentlich sowieso unmöglich sein sollte, mich von außen zu erkennen.

Ich wimmere leise und beiße fest auf meine Unterlippe, um jedes Geräusch zu unterdrücken. Mein Herz explodiert gefühlt gleich in meiner Brust.

Sie haben mich wieder gefunden.
Hier, an diesem Ort, wo ich mich endlich wieder sicher gefühlt habe.
Wie kann das sein?
Jeno und ich waren uns doch so sicher...

Scheiße, Jeno ist noch im Entertainment.
Was soll ich machen?

Mein Handy liegt neben meiner Matratze auf dem Boden, und ich laufe schnell darauf zu, greife schnell danach und öffne meine Kontaktliste.
Sofort drücke ich auf Jenos Kontakt, aber der Anruf geht nicht durch. Einen verzerrte Stimme teilt mir mit, dass mein gewünschter Gesprächspartner nicht erreichbar ist.

Vermutlich arbeitet er noch und sein Handy hat wieder mal keinen Akku, oder er hat es ausgeschaltet. Das macht er immer.

Was jetzt??

Tränen steigen in meine Augen und ich blinzele sie hektisch weg, reibe mir mir zittrigen Händen übers Gesicht.

Vielleicht könnte ich Jisung anrufen, er könnte rüber kommen und... verdammt, ich habe immer noch nicht Nummern mit ihm ausgetauscht. In dem Trubel vorhin mit Jaemin haben wir das natürlich total vergessen.

Hektisch drücke ich auf Yangyangs Nummer, der nach Sekunden abhebt und fröhlich ins Telefon lacht: "Hey Cutie, warum bist du so spät noch wach?"

Ich bekomme keinen Ton raus, und sofort wird Yangyangs Tonfall besorgt.
"Chenie, alles okay bei dir?"

Konzentriert lausche ich an meiner Zimmertür, bevor ich in mein Handy flüstere: "Yangie, ich glaube er ist hier."

Sofort höre ich meinen Freund am Telefon erschrocken einatmen und er spricht hektisch, aber viel leiser als vorher ins Telefon.
"Oh Gott Chenle, schließ die Tür ab! Ruf die Polizei! Dein Nachbar."

Ich antworte nicht, sondern starre wie hypnotisiert auf meine Zimmertür.
Unten wird die Haustür geöffnet und ich höre dumpfe Schritte, die zielstrebig die Treppe hochgehen.

"E-er... k-ommt, Yangie", hauche ich leise und kauere mich auf dem Boden zusammen.

Mehr schaffe ich nicht, denn Yangyangs Worte und die Schritte rufen Erinnerungen hervor, die mich überfallen.

Jeno, gerade aufgestanden mit verstrubelten Haaren, die ihm zu Berge stehen.
Das fremde Auto vor dem Gebäude, das Hämmern an der Wohnungstür.
Diese tiefe, eklig kratzende Stimme, mit der er durch die abgeschlossene Tür mit mir redet.

puzzle piece • nct nominWhere stories live. Discover now