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Jeno:

Ein leises Klopfen reißt mich Stunden später wieder aus der Arbeit und ich pausiere die Tonspur, die ich eben aufgenommen und nun gerade angehört habe. Ich gähne kurz, bevor ich mich zur Tür umdrehe und ein "Herein" durch mein Studio rufe.
Nur ein paar Sekunden später wird die Tür auch schon geöffnet und ich sehe einen meiner besten Freunde den Kopf in den Raum stecken.

Sobald ich ihn erkannt habe, springe ich überrascht von meinem Stuhl auf und laufe auf Doyoung zu, der mich mit offenen Armen empfängt und in eine herzliche Umarmung zieht.
Sofort vergrabe ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und schlinge meine Arme um seine Schultern, während mein Freund mir sanft über den Rücken streicht.

"Hey Kleiner~ ", raunt er leise und drückt mir einen sanften Kuss auf meine Haare.
"Ich hab dich vermisst.", murmelt er weiter und drückt mich dann ein Stück von sich weg, um mir ins Gesicht schauen zu können.

"Ich dich auch!", antworte ich und grinse ihn glücklich an.
"Oh Gott, ich bin so froh, dass es dir gut geht, ich hab mir Sorgen gemacht.", erwidert er und streichelt mir sanft über die Wange.

"Alles gut, mir geht es gut...", erwidere ich und ziehe Doyoung dann zu meinem Sofa, wo ich ihm von allen Ereignisse der letzten Tage und Wochen berichte. Viele Details lasse ich aus und spiele meine Erlebnisse ein bisschen herunter, so wie ich es zuvor bereits bei Renjun gemacht habe.
Die beiden müssen nicht alles wissen und ich will nicht, dass sie sich unnötig noch mehr Sorgen um mich machen.

Der Ältere neben mir ist einer der Menschen, mit denen ich mich von Anfang an super verstanden habe und auch abgesehen von der häufigen Zusammenarbeit in Kontakt geblieben bin. Generell mit allen Jungs von NCT 127 komme ich sehr gut klar, was natürlich auch an den vielen Projekten liegt, an denen wir zusammen gearbeitet haben. Aber Doyoung ist für mich irgendwie von Anfang an der große Bruder gewesen, den ich nie gehabt habe. Ihm ist es unter anderem zu verdanken, dass ich jetzt bin, wo ich bin, weil er mich immer in dem bestärkt hat, was ich tue.

"Ich soll dir übrigens liebe Grüße von den anderen ausrichten. Sie wollten eigentlich auch vorbei kommen, aber sie schaffen es zeitlich heute nicht mehr.", reißt Doyoung mich aus meinen Gedanken.

"Sag ihnen liebe Grüße zurück und ich freue mich auf das neue Album und die Zusammenarbeit mit euch.
Achso, und du kannst Mark sagen, dass die Lyrics super sind, die er mir letzte Woche geschickt hat, ich habs noch nicht geschafft, ihm zu antworten.", antworte ich und kuschele mich seitlich an ihn ran und lege meine Arme um seine Schultern.

Ich kann sehen, wie der Ältere breit lächelt und sich dann auch an mich kuschelt.
"Mach ich. Mark wollte sowieso morgen mit Donghyuck vorbei kommen, weil die beiden morgen Mittag frei haben."

Morgen Mittag... Da hat Renjun doch dieses blöde Treffen mit dem Schlumpf geplant.
Jetzt habe ich wenigstens eine Entschuldigung, dass ich keine Zeit haben werde.

"Klingt super... Und was machst du morgen?", erkundige ich mich dann.
"Nicht viel zum Glück, ich nehme nur ein Cover auf... Vielleicht schaffe ich es auch, mittags mal vorbei zu schauen."

"Ich würde mich freuen.", lächele ich, und bringe damit auch Doyoung wieder zum lächeln.
Dann wandert der Blick des Älteren zu meinem Laptop, auf dessen Bildschirm immernoch die Tonspuren der Demoversion eines neuen Songs zu sehen sind.

"Hast du was Neues zum Anhören?", erkundigt sich Doyoung neugierig und erhebt sich schon vom Sofa und läuft auf meinen Schreibtisch zu.
"Ja, aber nicht das da...", erwidere ich und folge ihm.

Ich speichere die Dateien schnell ab und öffne einen Song, an dem ich schon länger gearbeitet habe.
Nachdem ich Doyoung die Kopfhörer gereicht habe und dieser sich auf meinen Stuhl niedergelassen hat, starte ich die Demoversion.

Ich beobachte aufmerksam jede kleine Regung in Doyoungs Gesichtsausdruck.
Er ist nämlich einer der wenigen, denen ich Songs auch vorspiele, bevor ich einigermaßen mit ihnen zufrieden bin.

Renjun ist mein Freund, aber wir haben von der Arbeit her nie wirklich viel miteinander zu tun gehabt, weshalb ich ihm auch meine Projekte nicht zeige und sonst ist da nunmal nur Chenle.
Das Problem bei meinem besten Freund ist nur, dass er immer begeistert ist, egal was ich ihm zeige. Er gibt mir nie auch nur das kleinste bisschen Kritik und kennt sich generell auch nicht so wirklich mit Songwriting aus, weshalb er mir auch nicht wirklich Tipps geben kann.
Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass er nie Anregungen geben will, da er mich und meine Arbeit einfach nie kritisieren könnte. So ist Chenle aber einfach, viel zu lieb und gutemütig für diese Welt.

Doyoung hingegen kennt sich wirklich gut aus und gibt mir ehrliche Kritik und Rückmeldung, ohne die Dinge schön zu reden, was ich sehr zu schätzen weiß. Deshalb ist mir seine Meinung zu den Songs auch immer unglaublich wichtig.

Er hat auch als ich noch in Shanghai gewohnt habe häufig mit mir telefoniert, um mir Rückmeldung zu neuen Projekten zu geben. Er hat auch trotz seines stressigen Alltags immer Zeit gefunden, zahlreiche Demoversionen für mich eingesungen.

Nachdenklich beobachte ich meinen Freund neben mir.

Ich bin froh.

Wirklich froh hier zu sein.

Gemeinsam mit meinem besten Freund in Sicherheit.

Und ich bin froh, meine Freunde, die ich bisher immer viel zu selten gesehen habe, nun häufiger sehen zu können.
Vielmehr, jetzt mit ihnen arbeiten zu können...

Ich verspüre endlich wieder ein bisschen das Gefühl von Glück...

~

Kim Doyoung:

Kim Doyoung:

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Lest ihr lieber viele neue Kapitel auf einmal oder täglich ein neues?
Ich bin nämlich am überlegen, demnächst mal eine Lesenacht zu machen ^^

puzzle piece • nct nominWhere stories live. Discover now