Das Ende

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Keiner wusste wie es begonnen hatte.
Wie es soweit kommen hatte können.
Wieso es war wie es war.
Doch es geschah eines Nachts, um 3 Uhr 24.
Die Schreie der Soldaten hatte man durch jede noch so dicke Wand hören können. 

Monster hatten sich aus deren Körpern heraus gefressen, hatten die Monate über in ihrem Inneren gelebt.
Und es war nun als du in deinem Bett aufwachtest.
Du riebst dir verwirrt die Augen, starrtest hinauf zu dem paar Brauen Augen
"Charlie?"
Du sahst dich verschlafen und verwirrt um, "wo ist David, was ist hier los?"
Der Archäologe musterte dich und zog dich auf die Beine, ihm fiel auf das du wieder zusammen sacken wolltest, du kichertest etwas und jammertest das du müde warst.
Erst jetzt kam es Charlie
"er hat dich betäubt...dir etwas gegeben damit du das ganze hier einfach durchschläfst"
Du verzogst verwirrt das Gesicht, "Charlie ich...wovon sprichst du"
Der Mann rollte mit den Augen, "dafür ist jetzt keine Zeit"

Er packte dich, zog dich über seinen Rücken, griff unter deine Oberschenkel und nahm dich huckepack hoch. Dir war schwummrig, und du verstandst nicht ganz was hier vor sich ging. Doch kaum als ihr dein Zimmer verlassen hattet, fiel es dir auf.
Die Lichter flackerten, Funken sprühten aus aufgerissenen Wänden. 
"Was ist hier los..."
Charlie schnaubte und begann mit dir los zu laufen. Er ging dabei eng an den Wänden entlang, sah sich still um bevor er zum nächsten Gang lief.
Der Alarm schallte laut und massiv durch das gesamte Raumschiff, bereitete dir grausames Stechen in den Ohren. Und während Charlie da mit dir lief, sahst du es.
Blut. Blut überall. Der Boden war übersäht davon. Charlie blieb still, und erst jetzt fiel dir auf dass auch auf seinem Shirt Blut war. Panik erklomm dich, doch irgendetwas verhinderte dass sie dich wirklich erreichen konnte, es war tatsächlich als wärst du betäubt. 
Charlie hielt abrupt inne, du wolltest etwas sagen, doch seine Finger bohrten sich mahnend in deine Oberschenkel, und er deutete still auf die finstere Ecke ein paar Meter von euch.
Du schlucktest schwer.
Ein Alptraum war real geworden.
Ein schwarzes riesiges Wesen stand dort und lungerte über dem Körper eines Mannes.
Patrick...
Die lange Zunge die aus dem inneren des Aliens kam hatte Zähne an sich, und mit einem mal bohrte es sich in das Gesicht des Mannes, durch den Augapfel bis in die Tiefe hinein. Es war ein grässliches Geräusch. 
Du konntest deinen Blick nicht davon wenden, und als Charlie sich wieder in Bewegung setzte, machte dein Herz einen schmerzhaften Hüpfer. 
"Solange es frisst, müsste es an uns nicht interessiert sein" flüsterte er zu dir hoch.
Du hingst nur still an Holloway geklammert, dein Kopf machte nicht wirklich das was er sollte. "Wo ist David?" wiederholtest du deine Frage als Holloway und du wieder weiter zogen.
Du hörtest den Mann schnauben, "Du scheinst es immer noch nicht zu verstehen..." raunte er bitter. Du wolltest ihm wirklich folgen, aber du konntest nicht einen klaren Gedanken fassen.
"Verdammt" zischte Charlie plötzlich.
Er erstarrte, und du sahst es auch. Vor euch, nicht weit weg, an der Decke über euren Köpfen, hielt sich ein braunes hässliches Wesen mit einem Rüssel und etlichen Beinen.
"Halt dich fest" verlangte Holloway.
Er rannte los, das Wesen versuchte nach euch zu greifen, doch er schlug es nieder, trat einmal darauf, dann rannte er weiter, und erreichte die Tür des Steuerraums.
Er riss sie auf, schlug sie hinter sich zu und atmete schwer.
Nur langsam lies er dich von seinen Schultern ab.
Er brauchte etwas um wieder zu Atem zu kommen, und fasste schließlich an deine Schultern, zog dich nah zu ihm, starrte dich an.
"(d.N), du musst mir jetzt unbedingt zu hören David-"
Doch weiter kam er nicht.
Verwirrt sahst du ihn an. "charlie?"
Und dann, aus dem Schatten heraus, kam David hervor. Der Android sah dich ruhig an, und du flüchtetest sofort in seine Arme. "David was ist hier los?" 
Der Blonde tätschelte ruhig deinen Rücken, zog dich fester an sich.
In seiner Hand eine Spritze, mit der er Charlie ruhig gestellt hatte.
Du konntest fühlen wie dein Herz durcheinander schlug und schmerzte, und David strich sanft über deinen Rücken.
Er nahm dich sanft bei den Schultern, und brachte dich dazu ihn anzusehen. 
"Weißt du noch als ich dir sagte, ich würde dich beschützen, für dich sorgen?"
Du zögertest, dein vernebelter Verstand kämpfte im Inneren, aber schließlich nicktest du.
Er streichelte über deine Schulter, sah dich mild an.
"Ich bewundere dein Wesen, deine Intelligenz, alles an dir"
Er hielt inne, seine Hand griff sanft an deine Brust, wo er dein Herz unrhythmisch schlagen fühlte
"Aber" begann er schließlich
"du bist schwach geboren"
Du erstarrtest, wolltest langsam zurück treten, doch David lies dies nicht zu.
"Du solltest perfekt sein, lass mich dich perfekt machen"

Du fühltest Angst in dir aufsteigen, doch die Droge in deinem Blut ließ dich nicht klar denken. Und als David dich nah an ihn heran gezogen hatte, und die Spritze in deinen Hals stieß, fielst du in seinen Armen zusammen....


„Das Herz der Lebewesen ist der Grundstock ihres Lebens, der Fürst ihrer aller, der kleinen Welt Sonne, von der alles Leben abhängt, alle Frische und Kraft ausstrahlt. Gleicherweise ist ein König der Grundstock seiner Reiche und die Sonne seiner kleinen Welt, des Staates Herz, von dem alle Macht ausstrahlt, alle Gnade ausgeht."
Zitat aus : Die Bewegung des Herzens und des Blutes. William Harvey. Lateinische Originalausgabe von 1628.

Das war eine der vielen Arten, wie man das Herz umschrieb.

Doch was ist das Herz wirklich?
Dieser kaum 300 Gramm schwere Muskel?
Dieses Organ, scheint schon immer ein Symbol für Leben gewesen zu sein.
Ein Herzschlag, als Zeichen der Lebendigkeit
Ein Puls der arbeitet, um einen am Leben zu erhalten.
Demnach zu folge hieße dies also, ein jedes Wesen dass kein intakt schlagendes Herz besitzt, ist nicht am Leben. Aber ist es denn gerecht, das Leben, einzigartig und unbeschreiblich wie es ist, auf dieses einfache Organ herunter zu stufen?
Kann es denn wirklich sein dass das Leben so einfach gestrickt ist, dass alles, was nicht Fleisch und Blut besitzt, nicht zu leben fähig ist? Nicht in der Lage zu fühlen ist?
Wie kam es dazu dass einem einzelnen Organ so viel Bedeutung zugeteilt wurde?
"Höre auf dein Herz"
"Dein Herz kennt den Weg"
"Ich werde dich auf ewig in meinem Herzen tragen"
Doch das alles ist nichts weiter als das Ergebnis von Überschätzung.
Überschätzung, ein Wort welches ausnahmslos auf Menschen zutrifft.
Kein anderes Wesen in diesem Universum, besäße die Dreistheit und Dummheit, sich dem Leben entgegen zu stellen, und sich selbst als die Einzigen zu preisen. Sich selbst über alle zu stellen. Und das Leben und all seine Schöpfungen mit Händen und Füßen zu treten. Er selbst verstand es nicht. Er besaß kein Herz. Er besaß keines dieser Organe. Machte ihn dass nun nicht lebenswert?

Aber nun, wo er dieses Organ, dieses Herz, in seinen Händen hielt, konnte er wirklich nicht verstehen, wie man ihm all dessen Bedeutung geben hat können. Es war absolut absurd für ihn.
Genauso wie all die anderen Menschen es waren. Sie alle waren nichts weiter, als eine Laune der Natur, eine Schöpfung.
Und so wie alles andere auch, wird auch diese Schöpfung zu Ende gehen, und etwas Neues wird entstehen. Etwas göttliches.

Zumindest war das was er einst von den Menschen hielt.
Von allen Menschen.
Von allen bis auf dich.

Der Android  entfernte das Blut von seinen Händen. Er legte das Tuch beiseite, und erlaubte sich für einen Moment zufrieden mit sich und dem Universum zu sein. 
Die Transplantation war erfolgreich verlaufen, und Holloway hatte ein erstaunlich gesundes Herz gehabt. 
Im Nachhinein war der Android sogar dankbar. 
Er sah auf den reglosen Mann hinab der ihm einst so ein Dorn im Auge gewesen war.
Holloway hatte gesagt er würde (d.N) schützen und ihr helfen, und nun hatte er dies auch getan. Vielleicht anders als er geplant hatte, doch es war alles für einen guten Zweck. Nun musste er lediglich kontrollieren dass dein Körper das fremde Organ nicht abstoßen würde.  
David kam auf dich zu, und sah auf deine friedlich schlafende Statur herab. Seine Hand strich sanft über deine Wange.

Ende

David x Reader  (Alien Prometheus)Where stories live. Discover now