Kapitel 16

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Am nächsten Morgen wachte ich auf und das erste woran ich dachte war Jenny. Ich vermisste ihre Nähe, musste jedoch trotzdem, oder gerade deshalb, lächeln. Ich sah zu meiner Rechten und erblickte Lily und Melissa noch schlafend. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es sowieso nur noch wenige Minuten bis zum Klingeln waren. Schwungvoll stand ich auf. Die Vorfreude auf diesen Tag setzte ungeahnte Energien in mir frei.
Einige Minuten Später wachten auch die andern auf. Wahrscheinlich geweckt durch meine verursachten Geräusche. Lily schlich zu mir ins Bad.

>>Morgen.<< murmelte sie verschlafen und rieb sich ihre Augen.

>>Na, wie war der Tag mit Cody gestern?<< fragte ich fröhlich.

>>Mhhh, nicht so laut Zoe. War schön. Frag mich in ner viertel Stunde nochmal.<<

Ich lachte und nickte. Nun kam auch Melissa hinzu, nuschelte ebenfalls eine Begrüßung und wir putzten alle drei unsere Zähne. Ich kam mir vor wie in irgendeinem amerikanischen Film nach einer Mädchen Übernachtungsfeier.

>>Was steht heute an?<< fragte Melissa, denn wir hatten den heutigen Tag bis zur Abreise am Nachmittag Zeit zur Selbstbestimmung.

Auf einmal fiel mir das Versprechen ein, das ich Charles gegeben hatte. Ich klatschte mir mit der Handfläche vor die Stirn. Mist. Ich musste Charles Kommilitone noch das Paket mit dem "filigranen Schachspiel" vorbeibringen.

>>Darf ich auch mal?<< fragte Lily.

>>Ja...<< ich dachte, dass sie die Zahnpasta in meiner Hand meinte.

Lily jedoch holte auch und verpasste mir einen zweiten Klatscher auf die Stirn. Ich hatte mich wohl geirrt.

>>Autsch, wofür war das denn jetzt?!<<

Ich rieb mir die betroffene Stelle.

>>Ach ich dachte so bekäme ich vielleicht dieses dämliche Grinsen am Morgen aus deinem Gesicht. Hab mich wohl vertan. <<

>>Ich geb dir gleich Grinsen Lily.<< witzelte ich und holte bereits spielerisch für eine Gegenwehr aus.

>>Hey hey hey, Freunde des Morgens. Keine Prügelei bitte, danke.<< intervenierte Melissa.

>>Während ihr euch noch über das Lächeln am Morgen streitet gehe ich für meinen Teil schonmal vor, ich hab nämlich Hunger.<< fuhr sie fort.

>>Lass dich nicht aufhalten<< richtete Lily sich an Melissa und als sie sich wieder zu mir drehte verpasste ich ihr einen Klatscher gegen ihre Stirn.

>>Gerechtigkeit.<< rechtfertigte ich mich.

Wir zogen uns weiter an und schon bald verließ Melissa das Zimmer und ließ Lily und mich alleine.

>>So meine liebe, viel zu glückliche Zoe... Ich würde gerne wissen wie gestern dein Abendprogramm so aussah...<< Lily schaute mich herausfordernd an.

>>Nun, mein Abendprogramm, also-... eventuell war ich nicht alleine.<< druckste ich herum.

>>Raus mit der Sprache, ich hab nicht ewig Zeit, Melissa ist nicht die einzige die Hunger hat.<<

Ich überlegte kurz, dachte an die besprochenen Konsequenzen, die das für Jenny haben könnte. Allerdings hatte sich Jenny nicht dagegen geäußert, dass ich mit Lily redete und ich hatte das Gefühl, dass Miss Roberts bereits alles wusste.
Ich holte tief Luft und erzählte Lily dann im Schnelldurchlauf alle Ereignisse vom gestrigen Abend. Von meiner Warterei zu Beginn, Jennys und meinem Gespräch und am wichtigsten natürlich von den himmlischen Küssen.

Thoughts - Wenn die Liebe anders denkt (gxt) (GirlxTeacher)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt