Kapitel 11

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>>Jetzt mal bitte alle Augen nach vorne und Aufmerksamkeit auf mich statt auf euren Sitznachbarn. Das gilt vor allem für die letzte Reihe, stimmts Taylor?<<

Nachdem Melissa, Lily und ich den Sonntag mit Kartenspielen, Hausaufgaben und Essen verbracht hatten, ohne, dass ich Jenny noch einmal zu Gesicht bekam saßen wir nun am Montagmorgen wie üblich im Klassenraum und lauschten unser Klassenlehrerin. Ja, genau diese Frau, die dort vorne selbstbewusst auftrat bekam ich seit ich sie das erste Mal gesehen hatte nicht mehr aus meinem Kopf und seit Samstag wurde ich ein stetiges Lächeln in meinem Gesicht nichtmehr los, was meine beiden Mitbewohnerinnen bereits stutzig werden ließ.

>>Zoe, hast du fertig geträumt oder soll ich noch warten?<<

Ich schreckte, aus meinen Gedanken geholt, hoch und sah Jenny direkt in die Augen.

>>Ne, ich... äh - sorry, ich höre Ihnen zu.<<

>>Das will ich hoffen.<< sagte sie spitz, ging um ihr Pult herum und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.

>>Also. Ich weiß nicht, ob man euch das schon mitgeteilt hat, allerdings steht für euch und eure Parallelklasse noch ein Ausflug an in dieser letzten Woche vor den Ferien.<<

Ein paar freudige Laute, aber auch genervtes Stöhnen ging durch die Klasse.

>>Ob ihr mir jetzt Begeisterung zeigt oder nicht, es gibt einige Dinge und wichtige Punkte zu klären und ich möchte, dass ihr euch das entweder von der Tafel abschreibt oder nachher ein Foto macht.<<

Sie ging auf die dunkelgrüne Tafel zu, schob diese ein Stück herunter und nahm ein Stück Kreide in die eine und einen Zettel in die andere Hand.

>>Punkt 1: wir fahren morgen Abend um 20Uhr mit dem Bus los und sollten gegen Mitternacht in Bristol, unserem Ziel, ankommen.<<

Zum Glück sind wir auf einem Internat und solche spontanen Aktionen sind tatsächlich möglich. Ich möchte gar nicht wissen wie groß das Chaos und Fluchen auf einer öffentlichen Schule wäre.

>>Ihr werdet von mir und Miss Winston begleitet. Die Parallelklasse fährt zwar mit uns in einem Bus und wir wohnen zusammen in einem Hotel, wird aber von Miss Roberts und Mr Densham begleitet. Wir bleiben zwei Nächte und für diese teilt ihr euch bitte in Dreiergruppen auf, sodass wir insgesamt 8 Schülerzimmer und 2 Lehrerzimmer besetzten.<<

Sofort brach in der Klasse ein großes Getuschel los. Jeder wollte seine Gruppe organisieren, nur für Lily, Melissa und mich war es klar, dass wir zusammen blieben. Viel mehr machte ich mir Sorgen darüber, dass 2 Lehrer, beziehungsweise Lehrerinnen sich ein Zimmer teilten und hoffte, dass Mr Densham nicht mit Jenny auf ein Zimmer ging.

>>Seid bitte wieder still, das könnt ihr alles gleich klären. Des Weiteren, nehmt ihr bitte Schuhe mit, mit denen ihr ein paar Stunden durch die Stadt laufen könnt. Welche Aktivitäten auf euch zukommen weiß ich selbst nicht genau, das erfahrt ihr dann Mittwochmorgen. Donnerstagnachmittag fahren wir wieder nach Lizard, dann können wir alle am Freitag in unsere Ferien starten. Das wars erstmal<<

Sofort zückten einige Schüler ihre Handys um die Tafel abzufotografieren, so auch ich, und andere wiederum schrieben die Stichpunkte ab. Ich versuchte unauffällig meine Handykamera etwas weiter nach links zu schweifen wo Jenny über ihr Pult gelehnt stand. Plötzlich schaute sie hoch, erst blickte sie freundlich. Doch auf einmal verengten sich ihre Augen zu wütenden Schlitzen und ihre Mundwinkel sackten langsam nach unten. Sie zeigte mit ihrem Finger in meine Richtung und mir rutschte förmlich das Herz in die Hose.

>>George, ich bin nicht die Tafel und ich will für dich hoffen, dass ich kein einziges Bild von mir auf deinem Handy finde, wenn ich jetzt nach hinten komme.<<

Thoughts - Wenn die Liebe anders denkt (gxt) (GirlxTeacher)Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu