Kapitel 3

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Will

Frisch geduscht trat ich nach dem anstrengenden Training aus der Tür unserer Kabine.
Ich verabschiedete mich von den Jungs, schulterte meine schwere Tasche und wollte gerade in Richtung Ausgang gehen, als mich mein Kumpel Sean aufhielt.

"Jo, Will, hast du Lust heute Abend mit mit mir und ein paar Jungs zu Jared zu kommen. Er wollte seinen Infinity Pool einweihen. Du weißt schon, mit den Boys und ganz ganz viel Alk."
Er verdrehte die Augen und ich musste grinsen, während wir nebeneinander zum Ausgang liefen.

Jared war der Goalie unseres Teams und seit ihn seine Frau verlassen hatte, machte er jeden Tag Party und schmiss sein Geld zum Fenster raus.
Erst letztens hatte er sich eine Penthousewohnung gekauft. Und ganz offensichtlich wohl mit einem Infinity Pool. Verrückter Typ.

"Ich würde gern, Mann, aber ich hab Mila versprochen, dass wir heute den Abend miteinander verbringen. ", erwiderte ich und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Leider war ich so oft unterwegs, weshalb ich nicht allzu viel Zeit zuhause verbrachte, deswegen wollte ich die Zeit, die ich da war, mit Mila verbringen.

"Okay, kann ich verstehen, echt." Sean klopfte mir auf die Schulter und stieß die Tür nach draußen auf.
Kühle Luft wehte uns entgegen und ich atmete einmal tief durch.

Ich mochte San Jose. Die Stadt war nicht allzu groß für amerikanische Verhältnisse, sie lag am Meer und man brauchte nicht einmal eine Stunde, um in San Fransisco zu sein.
Deshalb ging ich auch immer zu Fuß zum Training, da ich nur 20 Minuten zu unserer Wohnung brauchte.
Natürlich liebte ich meine Heimatstadt St Louis, aber ich musste gestehen, dass ich mir schon vorstellen konnte, für immer an der Westküste zu leben. 

"

Bis Dienstag dann, Will", wollte sich Sean verabschieden, bis ihm noch etwas einzufallen schien.
"Ach, Will, besuchst du Matt morgen? Ich würde gern mitkommen, aber ich hab nen Termin bei meinem Physiotherapeuten."

Ich nickte. "Ja, klar. Ich sag ihm dann, dass du keinen Bock auf ihn hattest und nicht mit mir mitkommen wolltest."
Darüber schüttelte Sean nur den Kopf und lief dann zu seinem Auto.
"Du bist so unlustig, Will. So verdammt unlustig."

Ich lachte nur. "Ich hab dich auch lieb, Sean."
Er hob nur die Hand und stieg dann in seinen SUV ein.

Etwa eine halbe Stunde später ließ ich mich aufs Sofa unserer Rooftop Wohnung fallen.
Vor einem Jahr waren Mila und ich zusammengezogen und hatten diese Wohnung gekauft - okay ich hatte sie bezahlt, aber gut -, da wir uns beide sofort in die zweistöckige Wohnung verliebt hatten.

Man hatte von unserer Terrasse einen wunderschönen Ausblick auf den Bayland Park und die großen Panoramafenster, die die Skyline San Joses zeigten, rundeten das alles perfekt ab.

Ich kramte mein Handy aus meiner Hosentasche hervor, setzte mich an den Tisch und tippte Matts Nummer ein, da ich mich nach seiner heutigen OP erkundigen wollte, wie es ihm ging.

Matt ging nach dem zweiten Klingeln ran.
"Hey, Mann, wie geht's dir?", erkundigte ich mich und tippte mit dem Finger auf die Tischplatte.
"Geht schon", ertönte seine Stimme aus dem Lautsprecher. Ich hörte genau, dass er ziemlich erschöpft war, was nach so einer Operation aber auch kein Wunder war. Vor zwei Jahren hatte ich mir das Kreuzband in einem Spiel gegen Buffalo gerissen und nach der OP gings mir um ehrlich zu sein richtig beschissen.

"Aber ich sag dir, Will, diese Ärztin, die bei meiner Operation dabei war, die ist echt wahnsinnig heiß, das glaubst du gar nicht. Warte ab, bis du sie siehst, Kumpel."
Ich lachte auf, als ich das hörte und sah aus dem Fenster auf den Park hinab.

Matt geierte aber auch nahezu jeder Frau hinterher, da stand er Jared in nichts nach, das war unglaublich.

Wir redeten noch eine Weile, doch ich hörte, dass sich Matt immer müder anhörte. Er sollte wohl schlafen, weshalb ich das Gespräch dann auch beendete.

"Okay, Bro, ich komm dann morgen Nachmittag bei dir vorbei. Halt durch."
"Klar, Mann, bis dann", sagte er und legte dann auf.

Keine Sekunde später klingelte mein Handy erneut und als ich das Bild des Anrufers, oder besser gesagt der Anruferin schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

Ich nahm ab und hörte die Stimme meiner Verlobten Mila durch den Lautsprecher.
"Hey, Schatz, du ich habe da noch eine Frage. Wegen der Hochzeit... meine Schwester hat gefragt, welche Farbe am besten die Tischdecken haben sollen.
Ich wollte eigentlich rosane, aber sie meinte wohl, dass sich das mit deinen Augen stechen würde."

Sie lachte und ich sah sie schon vor mir, wie sie grinsend ihre blauen Augen verdrehte und sich durch ihre dunkelbraunen Haare fuhr.
"Ich weiß, was du jetzt denkst, Will. Ich hab auch versucht ihr das zu erklären, dass das doch eigentlich total egal ist, aber sie hat da halt drauf bestanden."

Ich grinste nur. "Du kennst Leonora doch. Sie ist total perfektionistisch und wenn sie das bei unserer Hochzeit ausleben will, dann lassen wir sie lieber. Kann doch nur zu unserem Vorteil sein, meinst du nicht?"

Daraufhin kicherte Mila. "Glaubst du, Will. Du glaubst nicht, in wie vielen Brautkleiderläden wir waren, bis sie und ich zufrieden waren. Einfach nur ewig. Und bis wir die Schuhe hatten, Gott", sie stöhnte laut.

"Glaub ich dir. Deine Schwester ist ja auch ein richtiges Shoppingmonster, nicht?"

Ich kannte Mila jetzt schon seit fast drei Jahren, also eigentlich ziemlich bald, nachdem Cara und ich uns getrennt hatten.
Wir waren uns in St Louis über den Weg gelaufen, jedoch waren wir nicht gleich zusammengekommen.

Nach fast vier Jahren Beziehung mit Cara, von der ich dachte, mein ganzes Leben mit ihr zu verbringen, war ich einfach noch nicht bereit für etwas Neues, weshalb wir anfangs einfach Freunde waren.

Bis sich etwa ein Jahr später Gefühle entwickelten. Dann hatte es nicht mal mehr zwei Jahre gedauert und ich machte ihr einen Heiratsantrag, nachdem ich ihr eröffnet hatte, dass ich von St Louis nach San Jose gehen würde.

Gottseidank hatte sie ja gesagt und war trotz ihrer Familie, die ich abgesehen von ihrer Schwester leider noch nie kennengelernt hatte, da die in Europa wohnten, mit mir nach San Jose gekommen.
Und in weniger als fünf Monaten würden wir heiraten.
Mr. und Mrs. Hastings.

Natürlich dachte ich hin und wieder an Cara und unsere gemeinsame Vergangenheit, aber das war vorbei. Meine Zukunft war mit Mila an meiner Seite, nicht mit Cara.
Natürlich war mir klar gewesen, als wir vor zwei Monaten nach San Jose gekommen waren, dass es sehr gut sein konnte, dass Cara immer noch in San Francisco als Ärztin arbeitete.

Diese Stadt war ja nur einen Katzensprung von San Jose weg, aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns in einer Region von über was wusste ich wie viel Millionen Einwohner über den Weg liefen ging wohl gegen Null.

Oh Mann, warum ich an meine Exfreundin dachte, während ich mit meiner Verlobten telefonierte wusste ich auch nicht. Mein Gehirn war einfach ein Trottel.

Da ich eine Weile nichts mehr gesagt hatte, meldete sich Mila wieder zu Wort. "Will, bist du noch dran?"
"Ja, klar, bin ich. Wann kommst du heute nach Hause?", erkundigte ich mich und betrachtete das Farbenspiel des Himmels über der Skyline San Joses.

"Ich denke, dass ich um acht zuhause bin. Ach, und ich bring Pizza mit."
"Du bist die beste", sagte ich lächelnd. "Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch, Will. Wir sehen uns dann."

"Bis später", erwiderte ich und beendete den Anruf.

Tut mir leid, dass wieder so eine große Lücke zwischen den Kapitel war, aber ich hab zur Zeit mega viel zu tun haha.
Ich werde jetzt eine Pause machen und ein bisschen vorschreiben, deswegen wird die nächsten 4 Wochen nichts kommen, aber an Weihnachten bekommt ihr dann wieder neue Kapitel von Cara und Will. :)

Ich freue mich sehr über eure Votes und Kommentare ;)

Sucker For Him | Band 2Where stories live. Discover now