Kapitel 13

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Will

"Hey, hey, hey, Mattie ist wieder da", rief ich vom Eis aus, als ich sah, wie Matt sich mit einer sperrigen schwarzen Schiene um sein Knie einen Weg zu unserer Trainingseisfläche bahnte. Nachdem er nach der OP noch eine Woche im Krankenhaus verbringen konnte und da noch mit sich gehadert und überlegt hatte, gar mit dem Eishockey aufzuhören war dies doch ein ganz anderer Matt der jetzt vor mir stand.

Grinsend lehnte er sich über die Bande und schlug mit mir ein, nachdem ich zu ihm gefahren war.
"Naja, fast", meinte er und starrte sehnsüchtig zu den anderen Jungs hinüber, die gerade ihre Runden zum Aufwärmen drehten, bevor das wirkliche Training begann.

"Hey, nur noch ein paar Wochen, Mattie, dann stehst du auch wieder auf dem Eis", sagte ich und tippte ihm mit meinem Schläger aufmunternd auf den Kopf. Wenn er die Tortur, die nach einer Operation auf einen wartete, schon überstanden hatte, dann waren die kommenden Wochen wohl ein Kinderspiel.

"Ja, und bis dahin ist die Hauptrunde vorbei und die Playoffs stehen an. Und ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob wir noch in der Tabelle nach oben rutschen werden", sagte Matt bitter und verzog das Gesicht.

"Matt, seit wann so pessimistisch?", mischte sich jetzt auch ein gut gelaunter Sean ein, der hinter mir aufgetaucht war und Matt ebenfalls begrüßte.

"Was für pessimistisch?", fragte Matt mürrisch und legte sein Kinn auf seine auf der Bande verschränkten Arme ab.
"Ich bin nur realistisch, Leute."
Sean und ich warfen uns einen belustigen Blick zu, dann klopfte Sean Matt auf die Schulter.

"Keine Sorge, Bro. Wir werden schon dafür sorgen, dass du in einem Monat nicht schon in die Sommerpause musst", sagte er.
"Sommerpause", stöhnte Matt und ließ den Kopf hängen. "Im April, Gott hör auf damit."

Sean lachte daraufhin nur und fuhr dann wieder zurück zu den anderen Jungs.
"Hab da einfach Vertrauen in uns", meinte ich grinsend und fuhr langsam rückwärts zu den anderen.
"Die Saison ist noch lang, Mattie."

Daraufhin zuckte er nur mit seinen Schultern, seine Lippen verzogen sich aber zu einem wiederwilligen Lächeln.
"Ich verlass mich auf euch", rief er, während er sich hinkend einen Platz auf der Tribüne suchte, um unserem Training weiter zuzusehen und ich wieder zurück zu unserem Team fuhr.

~

Als ich nach dem Training völlig fertig und mit noch nassen Haaren von der Dusche aus der Halle trat, sah ich Mila an einer der Säulen stehen, die die Halle umrahmten.
"Hey", rief sie und lief mit einem Lächeln auf mich zu.

"Hi", sagte ich und ein Grinsen trat auf mein Gesicht. "Was machst du denn hier? Ich dachte du kommst erst morgen wieder?"
"So schlimm, mich zu sehen?", fragte sie lachend und schlang ihre Arme um mich.

Ich ließ meine Trainingstasche zu Boden fallen und umfasste sanft ihr Gesicht, dann küsste ich sie zärtlich.
"Es ist verdammt schön, dich zu sehen, Babe", sagte ich, nachdem ich mich von ihr gelöst hatte und leicht eine dunkle Haarsträhne aus ihrem Gesicht strich.

"Mein Job war doch schon früher als gedacht zu Ende, deshalb wollte ich meinen Verlobten überraschen und ganz schick zum Essen ausführen. Ich zahle."

Sie zwinkerte mir zu, griff nach meiner Hand und zog mich zu ihrem Auto, während ich gerade noch meine Tasche vom Boden schnappen konnte und in den Kofferraum schmiss.
"Wie war das Training?", erkundigte sich Mila, nachdem wir uns in ihren roten Mustang gesetzt hatten und jetzt durch San Jose fuhren.

"War okay. Der Coach ist angespannt, so wie wir alle. Langsam geht es in die heiße Phase der Saison und wir wollen für die Playoffs die bestmöglichste Ausgangssituation erreichen. Am Besten wäre es natürlich, Erster in der Pacific Division zu werden, aber das wird schwer, weil eben LA ein total gutes Jahr hat und... okay tut mir leid, ich hör schon auf", lachte ich mit einem Blick auf Mila, die mir einen äußerst verwirrten Blick zuwarf.

Obwohl ich schon mehr als drei Jahre mit ihr zusammen war, interessierte sie sich eher wenig bis gar nicht fürs Eishockey. Und das war okay. Wenn sie Zeit hatte, dann kam sie zu meinen Spielen oder sah sie sich im TV an.

An sich hatte ich kein Problem damit, dass wir uns nicht so wie normale Paare jeden Tag sahen, aber seit einigen Wochen nagte es an mir. Klar, mit meinem Beruf war ich oft nicht Zuhause, doch auch Mila war durch ihren Job oft in ganz Nordamerika unterwegs und das störte mich irgendwie. Dass wir uns, wenn es gut lief, vielleicht jeden 2. Tag im Monat sahen. Aber was konnten wir denn ändern? Es ging einfach nicht anders, aber ich konnte mir gar nicht vorstellen, jetzt auch noch zu heiraten.
Ich stockte.

Fand ich die Vorstellung, Mila jetzt zu heiraten etwa zuwider?
Oh shit. Ich fuhr mir über die in Falten gelegte Stirn und versuchte, diesen Gedanken zu verdrängen. Es gelang mir nur mäßig.

"An was denkst du, Will?", fragte sie mich plötzlich, als hätte sie gespürt über was ich mir den Kopf zerbrach und legte ihre Hand auf meine. Sie sah kurz besorgt zu mir herüber, richtete ihren Blick aber dann schnell wieder auf die Straße vor uns.

"Nichts", sagte ich mit einem angestrengten Lächeln und strich mit dem Daumen sanft über ihren Handrücken.
Sie warf mir noch einen skeptischen Blick zu, dann lächelte sie wieder und sah dann schnell wieder auf die Straße.

Zehn Minuten später erreichten wir das Kalispera, ein griechisches Restaurant das wir vor kurzem entdeckt hatten. Costas, der Inhaber des Restaurants,  war ein riesen Fan der Eagles und wollte schon das ein oder andere Mal ein Selfie oder Autogramm von mir haben.

Da er uns - oder besser nur mir, da Mila diese Art von Schnaps nicht mochte - jedes Mal einen Ouzo gratis spendierte war mir das nur Recht.
Und auch heute begrüßte der kleine, rundliche Grieche uns fröhlich, nachdem wir das Restaurant, das in einer kleinen, ruhigeren Seitenstraße lag, betraten. "Will und Mila, wie schön euch wieder zu sehen. Kommt schon, kommt schon, euer Platz ist vorbereitet."

Wie folgten ihm ins Innere des Restaurants und setzten uns weiter hinten an einen Tisch, der etwas abgelegen in einer kleinen Niesche stand und so etwas wie unser Stammplatz geworden war.

Während Mila nach unserem mehr als leckerem Essen kurz auf der Toilette war, ging ich meine Chats durch. In unserer Mannschaftsgruppe wurde mal wieder nur Müll reingeschickt, meine Mom hatte mir eine Nachricht geschrieben sowie auch Jackson, der vorhatte in der Sommerpause nach San Jose zu kommen. Um uns zu besuchen und auch natürlich der Hochzeit als Trauzeuge beizuwohnen, die im schon im Juli stattfinden sollte.

Cara hatte ich auch etwas geschrieben, sie hatte meine Nachricht gelesen, allerdings seit zwei Tagen nicht darauf geantwortet. Bei manchen Leuten war so etwas nicht ungewöhnlich, bei Cara allerdings sehr, da ich wusste, wie stark es sie immer aufregte, wenn Menschen eine Nachricht lasen und dann nicht darauf antworteten. Komisch.

Aber wahrscheinlich hatte sie es einfach vergessen zu antworten. Ich legte mein Handy zurück auf die polierte Ebenholzplatte und sah Mila zurück zu unserem Tisch kommen.

Mit einem verwirrten Lächeln auf den Lippen ließ sie sich zurück auf den Stuhl gleiten.
"Was?", fragte sie misstrauisch und spielte mit ihrem Weinglas.
"Nichts. Du siehst nur einfach unglaublich heiß aus", sagte ich mit einem schelmischen Grinsen.

Daraufhin lachte sie nur und fuhr sich kurz durch ihre dunklen Haare.
Ich beugte mich zu ihr vor und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange, wanderte dann mit meinem Mund weiter bis zu ihrem linken Ohr.

"Was hältst du davon, wenn wir nachhause fahren?", raunte ich in ihr Ohr und strich sanft mit den Lippen über ihre Wange.
"Sehr gerne", hauchte sie, griff nach ihrer Tasche und zusammen verließen wir das Restaurant.

Yey, da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel.

Okay, sorry, es tut mir echt leid.
Ich versuch es wirklich, ein Kapitel innerhalb von 2 Wochen rauszubringen, ich schaffs aber leider zur Zeit gar nicht.
I try my best, drückt mir die Daumen, dass dieses Ideen-tief endlich mal vorbeigeht haha.

Sucker For Him | Band 2Where stories live. Discover now