𝟖. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

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Mit letzter Kraft habe ich dann meine Mutter angerufen, die sichtlich verwundert war, doch mich ohne Widerworte abgeholt hat

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Mit letzter Kraft habe ich dann meine Mutter angerufen, die sichtlich verwundert war, doch mich ohne Widerworte abgeholt hat. Jetzt sitze ich bei ihr im warmen Auto und spüre, wie meine Körper sich langsam wieder erwärmt. Ich fühle ihr Neugierde und Sorge zugleich, doch sie lässt mich zum Glück still ruhen. Kraft hätte ich eh nicht, um etwas zu sagen. Ich will einfach nur in mein Bett und mich der Dunkelheit hingeben können.

Zu Hause angekommen begleitet mich meine Mutter noch in mein Zimmer, bringt mir frische Schlafsachen, die ich anziehe. Komplett fertig, lege ich mich in mein Bett und werde sofort von meiner Mutter zugedeckt. Viele würden das jetzt als komisch ansehen, doch ich brauche das gerade irgendwie. Ihre Fürsorge beruhigt mich doch etwas. Sie wünscht mir noch eine gute Nacht und dreht dann alle Lichter ab, als sie mein Zimmer verlässt. Ich habe echt die beste Mutter der Welt, muss ich mir eingestehen.

Und sofort stürzt wieder alles auf mich ein. Die Stimmen, die mich anschreien. Meine eigenen negativen Gedanken. Schlussendlich auch diese elende Dunkelheit, die wie ein Schatten über mich wacht. Seine Krallen sind wieder ausgefahren und unbarmherzig sticht er auf mich ein. Bringt mir all seinen Zweifel, all meine Ängste wieder an die Oberfläche, die nicht wirklich etwas standhält. Ich bin so kaputt und verloren.

Irgendwann bin ich dann doch vor Erschöpfung eingeschlafen. Und wie so oft, musste ich natürlich wieder einen Albtraum haben, der sich eigentlich immer um das gleiche Thema handelt. Zuerst meine Depression, die angesprochen wird, dann Jan, der mich abweist und mir sagt, wie eklig er mich findet und schlussendlich das beste Ende, indem ich auf verschiedenste Arten sterben. Sie laufen alle gleich ab, sind aber dann doch wieder so unterschiedlich.

Ich träume davon, wie Jan, meine Mutter, Jan's Mutter und ich uns alle mal wieder getroffen haben. Meine Mutter unterhält sich mal wieder prächtig mit Marion, welche mich immer komisch zu mustern scheint. Jan ist still und sagt nicht viel und ich stehe nur da und mache nichts. Dann kommt der Moment, wo es wieder in einem Klartraum umschwenkt. Es ist dann der Moment, wo ich alles so richtig fühlen kann. Die Trauer und der Schmerz, die ständiger Begleiter in meinen Träumen, aber auch in meinem Wachzustand sind.

Marion fängt nun vorsichtig an: "Tim, deine Depression wird immer schlimmer. Du solltest lieber Abstand zu Jan halten, denn sonst wird er so schlecht gelaunt wie du." Ihre Worte treffen mich hart und ein kalter eisiger Windzug peitscht mir um meine Beine, versucht mich von meiner Familie weg zu schieben. Automatisch werde ich nach Hinten gerückt und alle, außer Jan, schauen mich böse an. Selbst meine eigene Mutter schenkt mir einen Todesblick, denn sie hält es nicht mehr aus mit mir. Die negativen Gefühle kreisen um mich herum und attackieren mich, denen ich nicht standhalten kann.

Ich will doch nicht weg von allen, nur zu Jan! Der Wind wird immer stärker und ich werde immer weiter nach Hinten gerissen. Jetzt sieht auch Jan mich an, welcher mich ebenso, wie Marion vorhin, komisch mustert. "Jan. Ich liebe dich!", schreie ich ihm zu, dem Wind entgegen. Sofort ändert sich Jan's Gesichtsausdruck. Er schaut mich nur angewidert an und dreht sich von mir weg. Seine Mutter und er gehen einfach davon und lassen mich alleine von dem Wind wegtreiben. Nur meine Mutter schaut mir noch entgegen, macht aber sonst nichts anderes. Ich bin echt jedem egal. Jan und seine Mutter hassen mich jetzt und ich werde weiter irgendwohin gezogen.

𝐃𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬- Gewitter im Kopf FF #TianWhere stories live. Discover now