𝟏. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

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Komplett müde und fertig, rapple ich mich aus dem Bett

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Komplett müde und fertig, rapple ich mich aus dem Bett. Heute ist wieder ein schlechter Tag, dass spüre ich tief in meiner Seele und in meinen Knochen. Lustlos stapfe ich ins Bad, denn ich muss mich frisch machen, für den Termin bei meiner Therapeutin. Mein Körper freut sich endlich mal wieder rein zu werden, denn seither scheiße ich mehr oder minder auf meine Reinheit. Bringt sich ja eh nichts.

Ich stelle das Wasser auf eine angenehme Temperatur. So schnell es geht, dusche ich mich ab, denn ich will nicht schon wieder in den Gedankenschwall verfallen. Ich darf meinen Gedanken nicht nachgehen, sonst killen sie mich wieder und dann schaffe ich es psychisch und physisch nicht zu meiner Therapeutin.

Endlich fertig zusammen gerichtet, steige ich in mein Auto ein. Ich muss mich gerade echt zusammen reißen, dass ich den Wagen starte und überhaupt los fahre, denn ich habe echt wirklich null Motivation dafür. Noch einmal atme ich tief ein, ehe ich mich auf den Weg mache.

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Wieder habe ich eine Stunde damit vergeudet, mit meiner Therapeutin über meine Probleme zu sprechen. Dass ich in Jan verliebt bin, habe ich bis heute nicht erwähnt. Wir reden immer über alles, nur nicht über mein Hauptproblem, aber ist ja nicht schlimm. Der ganze Unsinn, hilft mir ja sowieso nicht. Nur Jan, aber auch irgendwie nicht Jan, würde mir helfen können...

Es ist alles so kompliziert und ich alleine bin an all dem Schuld! Nur ich! Nicht Jan, nicht meine Depression, sondern einfach nur ich! Zum Glück sitze ich gerade in meinem Auto und bin alleine, heule natürlich wiedermal herum. Die Gedanken machen alles immer schlimmer. Völlig fertig und schlaff, sitze ich am Fahrersitz, halte mich am Lenkrad fest und habe auch dort meinen schweren Kopf abgelegt. Ich schaue auf meine dünn gewordenen Oberschenkeln. Stille Tränen verlassen meine Augenwinkeln und tropfen auf meine Beine.

In diesem Zustand schaffe ich es sicher nicht nach Hause, denn wenn ich so drauf bin, wie jetzt gerade, wird es im Regelfall nur schlimmer. Ich hasse mein Leben! Ich hasse mein Leben! Alle Gefühle stürzen wieder auf mich ein und ich beginne richtig zu heulen, kann mich einfach nicht mehr fangen. Mein Körper beginnt zu beben und ich sinke weiter in mich zusammen.

„Fuck!", schreie ich laut durch's Auto. Wieso liebt mich Jan nicht einfach? Wieso musste ich bloß depressiv werden? Wieso bin ich bloß so scheiß erbärmlich? Diese scheiß Therapeutin bringt sich genau rein gar nichts!

Dass der Leistungsdruck von Youtube der wirkliche Auslöser meiner Depression war, wusste ich bereits, dafür hätte ich diese scheiß Therapeutin nicht gebraucht. Alles entgleitet mir gerade, denn die Dunkelheit hat wieder überhand von mir genommen. Ich schlage wütend auf das unschuldige Lenkrad ein, denn ich hasse alles so sehr und vor allem mich selbst.

Das Handy klingelt und reißt mich so aus meinen Wutanfall. Durch die Tränen kann ich nicht lesen, wer mich schon wieder stört. Ich will doch nur meine Ruhe haben...

Völlig fertig hebe ich ab und sage erst mal gar nichts. „Tim?", fragt mich meine persönliche Seelenfalle besorgt. „Ja", antworte ich monoton. Meine Stimme klingt komplett fertig und verweint, so schwach, wie in letzter Zeit auch. Die Tränen kullern weiter meine Wangen hinunter, sobald sie angefangen haben, können sie nicht aufhören.

𝐃𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬- Gewitter im Kopf FF #TianWhere stories live. Discover now