𝟒. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

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Ich hatte mein Handy schon so aus meinem Leben gestrichen, da es meistens auf meinem Schreibtisch liegt und nicht von mir beachtet wird, denn viele Kontakte pflege ich ja nicht mehr

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Ich hatte mein Handy schon so aus meinem Leben gestrichen, da es meistens auf meinem Schreibtisch liegt und nicht von mir beachtet wird, denn viele Kontakte pflege ich ja nicht mehr.

Verwundert schaue ich auf das elektronische Gerät, welches zu Läuten beginnt. Genervt stehe ich auf, schnappe es mir, schaue nicht nach wer es ist und hebe sofort ab. „Ja?", frage ich mit meiner recht emotionslosen Stimme. Ich höre das allbekannte Räuspern von Jan und frage mich im gleichen Moment, was er von mir möchte. Er hat mich echt schon lange nicht mehr angerufen, meistens schreibt er mir, oder kommt direkt gleich vorbei. Meine Panikattacke war gestern, wahrscheinlich will er sich nur vergewissern, wie es mir geht.

„Hey Tim, wie geht es dir", fragt er mich mit leichter Besorgnis in seiner Stimme. Natürlich habe ich mit meiner Vermutung komplett ins Schwarze getroffen, wie gut ich meinen Jan halt schon kenne.
Warte...
Wie gut ich meinen besten Freund Jan schon kenne, verbessere ich mich selbst traurig. „Ja war ein blöd, aber jetzt ist alles wieder okay. Und bei dir?", frage ich gegen, denn ich möchte wirklich wissen, wie es ihm geht. Immerhin hat er seine wirkliche Antwort nicht bekommen und hat sicher fleißig darüber Spekuliert, was das Ganze nicht unbedingt besser macht.

„Ja geht so, hab mir halt echt Sorgen um dich gemacht *he, ne hab ich nicht*. Fühlst du dich fit genug, mit mir ein bisschen spazieren zu gehen?", fragt er mich sanft und ich weiß worauf er hinaus will. Er will das Gespräch von gestern weiterführen und weil er weiß, dass mich die frische Luft und die Natur immer beruhigt, möchte er es mir halbwegs gemütlich machen.

Fühl ich mich fit genug? Will ich wirklich dieses Gespräch führen? Ich weiß ja nicht einmal, was ich ihm erzählen möchte, denn die Wahrheit werde ich ihm sicher nicht sagen. Andererseits, wird Jan sicher nicht locker lassen und irgendwann muss ich mich dem sowieso stellen und jetzt hätte ich noch die Zeit mir eine passende Antwort zu überlegen.

„Können gerne spazieren gehen, schadet mir sicher nicht, wenn ich etwas rauskomme. Wann bist du denn circa da?", gebe ich versucht motiviert von mir. Eigentlich hab ich nicht wirklich bock drauf, denn es stresst mich sehr, dass ich nachher in die Öffentlichkeit treten muss, bin es so gar nicht mehr gewöhnt. Es stresst mich, mich jetzt herrichten zu müssen und vor allem aus meinem geliebten dunklen Zimmer hinauszukommen. Ich hasse es! Aber ich muss es machen, für Jan.

So machen wir uns aus, dass er in einer Stunde vorbeikommt und wir dann einen kleinen Spaziergang machen, durch den Wald, wo wir auf nicht viele Menschen treffen werden, denn er weiß, wie schwer ich mir nach dieser ganzen Isolation mit anderen Personen tue. Es ist echt eine Qual für mich geworden, aber ich muss das sowieso irgendwie überwinden, denn ich will ja wieder gesunden werden, auch wenn es ein schwerer und steiniger Weg wird. Diese scheiß Depression hat mir in kürzester Zeit so viel genommen, dass ich sowieso mal anfangen muss, mir einen kleinen Teil zurückzuholen. Aber, ob ich das so schaffen werde, ist eine andere Sache...

𝐃𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬- Gewitter im Kopf FF #TianWhere stories live. Discover now