XLIII;

41 2 2
                                    

Er klingelte an der Tür und Yuka rannte auf diese zu. Ryoyu konnte sich niemand anderen erklären, als dass es seine Schwester war, deren Schritte er hörte.

Sie öffnete die Tür und lächelte ihm erfreut entgegen.

"Du bist spät dran", hauchte sie und zog den um einiges größeren in den Flur, bevor die Tür hinter den beiden zu fiel.

Ich weiß, ich musste mich 20 Minuten überreden hierher zu kommen.

"Wir wollten gerade anfangen", streckte nun auch Tatsuro den Kopf in den Gang, wo Ryoyu dabei war, in Patschen zu schlüpfen.

Die beiden führten ihn zum Tisch, wo er vorerst seine Mutter, danach den Vater begrüßend in eine Umarmung schloss, bevor er sich entschuldigte.

"Nicht so tragisch Ryoyu", knuffte seine Mama ihm in die Wange und strahlte über das ganze Gesicht, "jetzt bist du ja da."

Schön wenn Mama eine Freude hat, dann hat sich das Überwinden gelohnt.

Ryoyu ließ sich gegenüber von Junshiro an seinen Platz nieder und er war überrascht, dass er mit einen kurzen Nicken ihn begrüßen konnte.

Die Familie faltete die Hände und bedankte sich für das Essen.

Ryoyu lugte über seine Hände kurz zu Junshiro, da für ihn sich ein guter Moment ergab, vielleicht noch etwas von der damaligen Auseinandersetzung zu erkennen.

Doch bis auf ein paar kleine Krusten, war nichts zu erkennen.

Er hingegen hatte eine lange Narbe davongetragen, für die Junshiro jedoch nicht schuld war.

Aber was hat er mir gesagt, was mit unserer Familie zutun hat.

Beim letzten gesprochenen Wort sank er seinen Kopf kurz und sah zum Essen.

Ich liebe Gyoza.

"Heute hab' ich drei verschiedene Füllungen gezaubert", verkündete die Mutter stolz. Neben den unterschiedlichen Füllungen kamen noch unterschiedliche Formen zustande, um sie auseinander kennen zu können.

Junshiros Freude, versprüht von Yuka und Tatsuro, die auch langsam auf Ryoyu abfärbte, scheint zu wünschen übrig zu lassen.

"Sei nicht so griesgrämig Junshi", stichelte Yuka etwas, doch es berührte den Ältesten nicht. Er aß vor sich hin, wie ein sturer alter Mann.

Der Rest am Tisch war guter Dinge. Tatsuro erzählte Ryoyu von seinem Trainingsfortschritt, Yuka erzählte ihrer Mutter von den angenehmen drei Tagen, die sie mit Ryoyu in der Wohnung gehabt hatte.

Ryoyu hörte gerne zu, doch wenn es ums Thema Erzählen ging, hatte er wenig auf Lager. Auch wenn Tatsuro ihn noch so aufforderte, wusste er nicht, was er ihm erzählen soll.

Ich hab' mir betrunken, geweint ohne Ende, mich fast selbst umgebracht und mit Junshiro geprügelt und du so?

"Ich hab' ein neues Bett gekauft und Naoki hat mir geholfen es aufzubauen."

"Dann komm' ich mal vorbei", plante Tatsuro bereits im Hinterkopf.

Danach wurde er von der Mama gefragt, wie es ihm mit dem Kochen ging. Sie würde ihm ein paar der wichtigsten Rezepte gerne mitgeben.

"Das wäre wirklich lieb von dir, Mama", lächelte er matt und lugte kurz zu Junshiro, der Ewigkeiten bei seinen zwei Gyozas gebraucht hatte.

Auch wenn ich ihn tief in mir immer noch hasse, warum mache ich mir Sorgen um ihm?

"Und wie gefällt es dir in Hanamaki?"

"Es ist ziemlich gemütlich. Ihr könnt mich gerne 'mal besuchen kommen", wandte er seinen Blick auch an den Vater, der nur nickte.

[ryoyu kobayashi] etānitīDonde viven las historias. Descúbrelo ahora