XX; [time_sleep_until(); ~ Monas Sommer]

68 4 0
                                    

Mona betrat das Cafe.

Es lag inmitten von Innsbruck, besser gesagt im großen Einkaufszentrum.
Auch wenn man hier nicht dieses Gefühl von, ich bin abgeschottet in einer Blase von der ganzen Welt, hat, gab es hier den besten Iced Tea in der Gegend.

Mona kam gerne hier her.

Ihre Haare wehten, länger als eh und je, um ihren Körper, als sie sich um einen Sitzplatz umsah. Sie schimmerten dumpf und umschmeichelten ihr schmales Gesicht. Auf Makeup verzichtete sie immer noch.

Sie war in eine weite, löchrige Jeanslatzhose gesteckt, die bis zur Mitte des Unterschenkels hochgekrempelt war und ein schwarz-weißes Streifen-T-Shirt. Ihre neonfarbenen Schnürsenkel in den grauen Converse leuchteten hervor und nicht zu vergessen, eine Brille thronte auf ihrer Nase.

Seit ungefähr Mitte Mai hatte sie das Schmuckstück erworben und sich für eine ganz klassische Version, ein filigranes 1920s Vintage-Nerdlook-Modell, entschieden.

Man könnte sagen, Mona war in ihren besten Jahren.
Anfang 20 und sie sah wie das Leben aus.

Jedoch, sah man hinter die Fassade, war es erschrocken dunkel und kalt, dies alles sie mit einer eisernen Faust niederdrückte.

Sie suchte sich den freien Platz am Fenster aus und ließ sich dort nieder. Lungerte sich kurz im angenehmen Stuhl, während ihre Tasche von der Schulter auf den Boden rutschte. Die Zugfahrt war purer Stress gewesen.

Sie war das ganze Getümmel von Menschen nicht gewohnt.

Es war der erste Tag, seit dem 15. Jänner, dass sie sich an einem öffentlichen Ort befand, zu dem sie freiwillig ging.

Langsam versucht sie sich mit dem abzufinden, was passiert ist, auch wenn es nur etappenweise vor sich ging.

Ein Sessel wurde quietschend verschoben und Mona richtete sich auf.

Etwas außer Puste setzte sich Linus ihr gegenüber und strich sich die verschwitzten Stirnfransen aus dem Sicht.

"Bist du vor deinen Fangirls weggelaufen?", gab sie sarkastisch von sich und er hielt nur einen Finger, bevor sie in Lachen losbrechen konnte.

"Ich hab schon eine Fanpage auf Insta", schmunzelte er verlegen und konnte Mona nicht davon abhalten, herzhaft zu lachen. Sie strahlte förmlich, dennoch trug sie einen Schleier über sich, den man nur schwer erkennen konnte.

Als sie sich allmählich wieder beruhigt hat, zog sie sich die Karte näher, um dahinter gleich ihr ganzes Gesicht zu verstecken. Es war Zeit, wieder etwas Neues auszuprobieren.

"Mhm", murmelte sie hinter der Menükarte hervor. "Glaub' ich dir sofort."

Linus wollte ansetzen, hielt sich aber zurück. Mit Mona darüber zu diskutieren, sie wusste dass er so dachte, war sinnlos. Als sie nach einer guten Minute beschlossen hat, mit was sie ihren Bauch befüllen wird, reichte sie die Karte an Linus weiter.

"Jetzt sag' doch was. Du schweigst ja wie auf einer Trauerfeier", war ihre Freude vielleicht etwas überschwänglich.

Linus schüttelte den Kopf und spielte bewusst beleidigt, als er die Karte Mona abnahm, die immer noch über den Tisch in die Luft gehalten war.

Mona zog ihre immer noch am Boden liegende Tasche in ihren Schoß und kramte ihr Smartphone hervor. Sie begann auf diesem Herumzutippen, während Linus sich durch die Karte stöberte.

Ihre Mutter hat geschrieben, dass sie Mona ab 18 Uhr mitnehmen kann, würde sie länger bleiben wollen, könnte sie dies auch und man würde sie dann am Bahnhof zuhause abholen.

[ryoyu kobayashi] etānitīWhere stories live. Discover now