XLVIII;

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"Du isst viel zu wenig", tadelte sie Taku, worauf Mona nur ein kleines Lachen entkam.

"Das höre ich sonst nur von meiner Großmutter."

Niina brach in Lachen los, was Taku nur mit einem leichten Schmunzeln kommentierte und die Teller seiner Frau überreichte.

Eine Hand zerrte an Mona, die damit gezwungen wurde, aufzustehen und Tokis und Dans großen Holzklotzturm zu betrachten, der jedoch durch den Windstoß von Tokis aufgeregtes Hin- und Herlaufen in sich zusammenfiel.

Dan wirkte wütend und verärgert, doch Mona wusste beim besten Willen nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte nicht irgendetwas hervorbringen, während der Inhalt der Worte von Dan komplett anders waren.

"Giron o yameru", kam es aus der Küche von Taku, der offenbar Niina beim Abwasch behilflich war.

Mona ergriff die Initiative und schob den in sich zusammengefallenen Haufen zur Seite, um eine Fläche zu schaffen, wo sie mit dem erneuten Aufbau beginnen konnten.

Als die Jungs sich offenbar wortlos wieder vertragen haben, erhob sich Mona und ging wieder auf ihr Zimmer. Sie kramte etwas aus ihrer Tasche hervor und wandelte zurück ins Wohnzimmer.

Taku saß auf dem Sofa und sah sich die Nachrichten an, von denen Mona sowieso nicht viel verstand. Sie setzte sich mit einem etwas größeren Abstand neben ihm im Schneidersitz auf die Couch.

Sie befestigte mit einer Sicherheitsnadel den Knoten an ihrer Jeans und begann die Fäden mit speziellen Knoten in verschiedene Richtungen zu lenken, um eine Muster zu erzeugen. Es war eine Art von Makramee.

Mona war so in Trance, dass sie kaum bemerkte, dass Dan schon mehrere Minuten vor ihr stand und sie betrachtete. Erst als er seinen Kopf etwas dem halbfertigen Armband entgegen streckte, erwachte sie aus den Gedanken.

Sie klopfte auf ihren rechten Oberschenkel, dass er gerne zusehen konnte, worauf er vorerst etwas unsicher zum Vater sah, der mit einem leichten Lächeln bestätigte, dass es sicher war.

So drückte sich Dan an ihrem Knie in die Höhe und griff an ihren Nacken, um sich hochziehen zu können.

Als der Junge saß, löste sie seine Hand von ihren Pflaster und biss die Zähne zusammen. Es tat doch noch mehr weh, als erwartet.

Dan starrte sie an, als sie ihr Kinn immer weiter zur Brust zog und leichte Worte hervor knuddeln.

"Alles gut bei dir?", legte Taku sanft eine Hand auf ihre Schulter und sie versuchte langsam wieder sich aufzurichten.

Jetzt erst erkannte er das weiße Pflaster, knapp 10 Zentimeter lang, in ihrem Nacken kleben.

Sie sah den Blick von Takeuchi an seinen ältesten, den sie sofort mit Worte abzutöten versuchte.

"Dan trifft keine Schuld. Mir geht es gut", nahm sie einen tiefen Atemzug und hatte wieder eine aufrechte Haltung angenommen, "wirklich."

Takus Gesichtszüge entspannten sich langsam und in seinen Augen glitzerte das Verlangen, dass er erfahren möchte, weswegen sie dieses Pflaster trug.

Doch Niina, die sich zwischen Taku und Mona setzte, beendete unbewusst das Gespräch.

Niina lachte, als sie zu Mona sah, die das Knüpfarmband an ihre Hose gehängt hatte, an deren noch lösen Faden Dan zupfte. Er scheint fasziniert davon zu sein. Sie hingegen hatte Nadel und Faden in der Hand und eine kleine Dose auf dem Schoß, in der mehrere Perlen herumkullerten.

Als dieser sanfte Glöckchenklang in ihr Ohr drang, riss sie den Kopf zur Seite.

Niina hatte das orange Armband in Händen, ohne Perlen und Glöckchen, die sie langsam wieder drauffädelte. Es war Monas Armband, welches sie Ryoyu im Krankenhaus geschenkt hat.

[ryoyu kobayashi] etānitīWhere stories live. Discover now