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Mona stand nun vor der Zugtür, während dieser langsam zu ihrer Haltestelle kam. Wie ihr auffiel, war sie die einzige die an dieser Tür ausstieg.
Ihre Hand klammerte sich fest um den Zugbügel ihres Koffers, durch welche durchsichtigen Wände man erkennen konnte, was sie als Gepäck mit sich führte.
Es hat mehr Essen und Kleinigkeiten in ihren mitgeführten Habseligkeiten Platz gefunden, als Kleidung; die konnte sie ihrer Meinung nach sowieso immer wieder waschen.

Auch ein Gitarrenkoffer war auf ihren Rücken geschultert, in wessen Tasche sie die wichtigsten Dinge verstaut hatte, die sie während der Zugreise zur eigenen Unterhaltung gebrauchen konnte.

Auf den Rat von Linus hat sie sich nun mit seinem Sommerjob auseinander gesetzt und gab diesen einen Versuch. Wenn sie schon nichts hatte, musste sie das nehmen, was man ihr gab.

Mit den In-Ear-Kopfhörer in den Ohren und dröhnender Musik, hörte sie die freundliche Ansage der Schweizer Bahn durchsickern, dass sie in wenigen Minuten in Schindellegi-Feusisberg eintreffen würden. Nach den knappen vier Stunden Reise, war sie ein klein wenig traurig jetzt schon aussteigen zu müssen. Sie mochte Zugfahrten eigentlich gerne, auch wenn sie mehrere Male umsteigen, zu den Gleisen rennen und schier 20 Minuten waren hat müssen.

Nichtsdestotrotz war sie auch froh, angekommen zu sein. Viel zu groß war die Neugier und Nervosität in ihr geworden, wie es dort wohl die nächsten Wochen sein wird.

Der Zug kam zum Stillstand und sie stand nach Betätigen des Türöffners auf dem Bahnsteig, der sich unter freiem Himmel befand.
Vorerst etwas überrascht, sah sie sich um und war begeistert von dem altertümlich wirkenden Bahnhofsgebäude. Es war mit weiß gestrichenen Holzlatten verkleidet und trug ein blaues Schild auf der Fassade.

Schindellegi-Feusisberg

Mona war angekommen.
Sie ging den Bahnsteig entlang dem Gebäude entgegen, während der Zug wieder abfuhr und Schindellegi hinter sich ließ.

Mona nahm die Gitarre von ihrem Rücken und warf sie auf einen Sitzplatz, stellte den Koffer neben sie und setzte sich auf einen der Warteplätze; sah erneut um sich. Viel zu spannend war die Umgebung hier und sie konnte dies genießen weil sie alleine war.

Nach dem tiefen Atemzug musste sie gestehen, dass die Landschaft schöner war, als von ihr vorher angenommen. Linus hatte ihr erzählt, letztes Jahr schon hier gewesen zu sein und er war hellauf begeistert gewesen. Dennoch wollte er Mona nicht zu viel erzählen, sie sollte sich selbst ein Bild machen.

Sie zog ihr Smartphone aus der Hosentasche der fast knielangen grauen Shorts und schrieb ihrer Mutter, die danach gefragt hatte, über die Ankunft der Tochter informiert zu werden. Mona hatte nichts dagegen, da sich ihre Mama sonst Sorgen machte, die unnötig waren.

So steckte sie das Smartphone weg, schulterte wieder ihr Gepäck und machte sich auf, dem ersten Teil ihrer derzeitigen Familie kennenzulernen. Laut Angaben würde sie am Bahnhof abgeholt werden.

So saß sie nun da, auf ihren Koffer gesetzt und wartete; hielt Ausschau nach einem schwarzen Audi.

Als der nächste Song begann, wurde sie ungewollt in alte Erinnerungen katapultiert. Es war der Song gewesen, den sie sich angehört hatte, nachdem er gegangen war. In seinen Augen hat so etwas wie Unzufriedenheit geschimmert und dennoch hat er überzeugt von dem gewirkt, wie er ihr gegenübergetreten war.

Auch wenn sie ihn noch nicht wirklich gut kannte, wusste sie was in ihm vorgegangen war an diesem Tag. Er hatte nichts gefühlt, dass ihn hier behalten hätte.

Mona hingegen, war sich nicht sicher gewesen, hätte aber gewollt, ihn noch länger zu sehen. Sie hat für mehrere Woche ihre Projektarbeiten ganz niedergelegt, da sie sich bis in die Nacht mit dem Gefühlschaos in ihr beschäftigt hatte.

[ryoyu kobayashi] etānitīWo Geschichten leben. Entdecke jetzt