25.Kapitel: Doctor

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Seokjin pov.

,,Bis Morgen." Ruft mir Yoongi noch zu, bevor er sich mit Mark auf den Weg zur Bushaltestelle macht.

Ich winke ihm kurz zu und steige dann müde in den schwarzen Van, der wie immer vor mir gehalten hat.

Ich weiß nicht was mit mir los ist. Den ganzen Tag schon bin ich so müde und erschöpft, als ob mir irgendwas auf der Seele liegen würde.
Aber ich hab heute noch ein Meeting mit meinem Vater, bei dem ich dabei sein muss und außerdem wollte meine Mutter noch etwas wichtiges mit mir besprechen, also Müdigkeit passt mir jetzt gar nicht rein.

Ich schnalle mich an, während das Auto bereits auf den Heimweg macht.

Zuhause angekommen, beeile ich mich mein Mittagessen runter zu schlingen, ehe ich schnell meine Hausaufgaben erledige, wobei schnell eher lange hieß, denn währenddessen muss ich mich immer wieder zusammen reißen um nicht einzuschlafen.

Ich reiße meine Augen auf, als sie wieder drohen zu zufallen.

,,So geht das nicht weiter!" Schimpfte ich mit mir selber.

Ich stehe auf und schiebe mein weißen Schreibtischstuhl zurück, um im nebenanliegenden Badezimmer nach meinen Vitamintabletten zu suchen.

Als ich sie endlich in einer der unzähligen Schubladen der Badschränken gefunden habe, kippe ich mir direkt fünf Stück in den Rachen und spüle sie mit einem Becher Wasser runter.

Hoffentlich wird es jetzt etwas besser.

,,Seokjin." Ertönt im selben Moment eine hohe, unangehneme Stimme vom Erdgeschoss.

Schnell mache ich mich auf den Weg die Treppe herunter nach unten.

,,Guten Tag Mutter." Begrüße ich die hochgewachsene, schlanke Gestalt, die an der Garderobe ihren Mantel aufhängt.

Dabei ist es nicht einmal kalt draußen. Warscheinlich gehört er zu ihrem Dresscode zwischen lauter Anzugmännern und Sekretärinnen.

,,Du siehst nicht gut aus." Runzelt sie die Stirn.
,,Denk dran, dass du heute noch ein wichtiges Meeting mit deinem Vater hast, er zählt auf dich und die Company ebenfalls. Wir können uns keine Fehltritte leisten." Fängt sie an auf mich einzureden, während sie in die große Küche geht.

,,Ist gut." Versuche ich zu versichern, aber in dem Moment fährt ein Schwindelanfall wie ein Wirbelsturm durch mich und ich schwanke, so dass ich mich am Küchentisch festhalten muss.

Meine Atmung zittert und meine Arme ebenfalls. Was zum Teufel ist mit mir los?

,,Das reicht. Ich fahre dich zum Arzt. Keine Widerrufe!" Beschließt meine Mutter und steht überzeugt, dass ich gleich in Ohnmacht fallen könnte, auf.

,,Mir geht es gut." Versichere ich, doch meine Mutter ist schon gar nicht mehr im Raum.

,,Komm bitte!" Ruft sie noch und seufzend, leicht schwankend folge ich ihr.

.....

,,Sie hat nur noch ein Patienten vor dir, also müsstest du zum Glück gleich dran kommen." Sagt meine Mutter, als sie zurück ins Wartezimmer stöckelt.

Ich sitze auf einem der weißen Stühle und betrachte, den Kopf in die Hände gestützt das Gemälde vor mir.

Es macht ein traurigen Eindruck. Fast als wolle es versuchen mit seinen wenigen Farbklecksen ein bißchen Farbe in das weiße Wartezimmer, was so kalt und unpersönlich wirkt, zu bringen.

,,Hast Du gehört?" Meine Mutter wedelt mit ihrer lackierten Hand vor meinem Gesicht und ich hebe langsam den Kopf.

,,Ich werde dein Meeting ausnahmsweise übernehmen, dass heißt ich muss jetzt los. Du nimmst dir bitte ein Taxi nach Hause."

Perfect//NamjinWhere stories live. Discover now