Kapitel 53

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Naeun

Meine Tage begannen früh mit einer Tasse Tee. Es war zwar Sommer, aber meinen Tee brauchte ich irgendwie im Moment. Es gab mir Zeit noch etwas in meinen Gedanken zu schwelgen. Heute hatte ich ein Fotoshooting und musste ans andere Ende Seouls, was mich ein paar Stunden kostete. Das Fotoshooting war vom Entertainment aus einberufen worden, da die Homepage mal wieder aktualisiert werden musste. Wer heute noch alles dabei war, wusste ich leider nicht, da wahrscheinlich sowieso jeder seinen eigenen Weg ging beim Shooting. Meist hatten wir vorgegebene Timeslots, in denen dann die Fotos gemacht wurden und du dann danach deinen anderen Aktivitäten nachgehen konntest.

Meine Tasse Tee hatte ich leer getrunken und ich spülte sie noch eben schnell aus. Danach schnappte ich mir meine Tasche, die ich schon gestern gepackt hatte und ging nach unten, wo schon Taewook auf mich wartete. „Guten Morgen", begrüßten wir uns und ich stieg ein. „Ich will dich nur kurz warnen, aber ATEEZ ist auch da!", sagte Taewook zu mir und schaute mich skeptisch durch den Innenspiegel an. In den letzten Monaten bin ich den Jungs fast komplett aus dem Weg gegangen, da ich mich schlecht ihnen gegenüber gefühlt habe. Zwar schrieb ich ab und zu nochmal mit dem ein oder anderen, aber ich war ihnen nicht unter die Augen getreten.

„Ist schon okay, irgendwann muss ich über meinen Schatten springen und die Dinge selbst lösen. Aber danke, dass du mich informiert hast", antwortete ich auf seinen skeptischen Blick. Danach verfielen wir beide in ein Schweigen und jeder hing seinem eigenen Aktivitäten nach. Ich hielt meine ganzen Follower auf meinen Social Media Kanälen auf dem Laufenden und Taewook fuhr mich zur Location. Je näher wir an unser Ziel kamen, desto nervöser war ich. Eigentlich wollte ich mich ganz normal verhalten, doch der Gedanke daran, dass ich Wooyoung und dem Rest nach vier Monaten wieder über den Weg laufen würde, machte mich nervös. Jetzt konnte mir Taewook nicht mehr aushelfen. In den vier Monaten half er mir permanent unentdeckt ins Entertainment zu gelangen, ohne, dass die Jungs etwas bemerkten. Ich wusste, dass dieses Verhalten ziemlich kindisch war, aber ich konnte nicht anders.

Wir fuhren schon mehr als eine Stunde und so langsam wurden meine Augenlider immer schwerer. Wieso wird fast jeder beim Autofahren so müde? Da ich schon wusste, dass es sich nicht lohnt gegen diese Müdigkeit anzukämpfen, ließ ich es einfach zu und schloss meine Augen. Ein bisschen Schönheitspflege für die Augen konnte nicht schaden.

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Müde stieg ich aus dem Van und rieb mir verschlafen die Augen. Vor mir erstreckte sich ein Meer von Fans und ich hatte Mühe einigermaßen gut auszusehen. Aber auf der anderen -seite sah nie jemand direkt nach dem Schlafen wieder gut aus. Mein Manager begleitete ich in das Innere des Gebäudes, wo ein Teil des Shooting stattfand. Es waren sehr viele kleine Sets aufgebaut und es glich hier eher einem Musikvideo-Shooting. Unser Chef war gerade an der Reihe und versuchte sich an neuen Posen. „Chef, dass sieht aber sehr unvorteilhaft aus", begrüßte Taewook ihn und erntete natürlich einen warnenden Blick. Aber die Manager hier konnten sich dies erlauben, da sie auch die Künstler betreuten und dafür sorgten, dass Geld in die Kasse kam.

Nachdem ich noch ein paar Minuten beim Shooting zugeschaut hatte, musste ich mich dann auch fertig machen. Ich war echt sehr froh, dass mir das Styling abgenommen wurde, da ich dann nicht meinen eigenen Kleiderschrank auf den Kopf stellen musste. Zwar mochte ich die Outfits nicht immer leiden, aber besser als sich selbst Gedanken darüber zu machen.

Heute bekam ich eine beige Skinnyjeans mit einem weißen Hemd, darüber eine Art Pullunder, einen schwarzen Gürtel, der etwas länger war und somit das Ende etwas herunter hing, schwarz-weiße Schuhe und ein beige-brauen farbigen Barett verpasst. Dazu kamen noch längere Ohrringe und etwas Schmuck. Ich mochte das Outfit heute sehr, da es nicht zu feminin war. Ich mochte nämlich den etwas legeren Style lieber. Zu dem Outfit kam natürlich noch das passende Make-Up und Styling.

Nach etwas mehr als einer Stunde war ich dann endlich fertig und konnte mein Shooting beginnen. Zuerst wurden ein paar Profilfotos geschossen, die auf der Webseite erschienen, wenn jemand nach uns suchte. Zusätzlich wurden noch ein paar andere Fotos gemacht, die dann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden konnten. Heute hatte ich sehr viel Glück, da es keinen Outfittausch gab. Normalerweise wurden mir mehr als sechs Outfits aufgebrummt und die mussten dann natürlich auch alle abgelichtet werden. Doch heute war es kein Kleidungsfotoshooting und ich freute mich sehr. „Okay, danke! Die nächsten!", rief der Fotograf und erlöste mich somit.

Ich verließ gerade die Fotofläche und lief fast in jemanden herein...

My last Dance [ATEEZ]Where stories live. Discover now