Was zur Hölle

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„Was ist das?“, fragte Naava den Orni leicht misstrauisch. Dieser verdrehte die Augen. „Ein Bogen. Offensichtlich“, antwortete er genervt. Die Elfe schnaubte. „Das sehe ich“, entgegnete sie „Aber bei Hylia, Revali, wieso?“ Revali verschränkte die Flügel vor der Brust und lehnte sich an die Wand. „Dein alter Bogen ist doch vor zwei Wochen beim Wettkampf zerbrochen und da du meines Wissens noch nicht genug Rubine zusammen hast, dachte ich, ich helfe dir ein wenig“, sagte er gereizt „Aber gut, meinetwegen, ich kann ihn auch wieder mitnehmen, wenn du ihn nicht willst.“ „Untersteh dich“, knurrte sie „Ich nehme den Bogen, aber nicht, weil es ein Geschenk von dir ist, sondern weil ich ihn wirklich brauche.“ Revali grinste daraufhin zufrieden und Naava verdrehte nur die Augen. „Bist du jetzt fertig?“, fragte sie mit zusammengebissenen Zähnen. „Eigentlich sollte ich dich noch mit zum Festplatz nehmen“, antwortete er und zuckt mit den Schultern. Der Blick der Elfe verfinsterte sich. Bei der Göttin, wie sie diesen Vogel hasste. „Ich komme selbst hin“, antwortete sie kalt. „Zelda hat es befohlen“, war seine einzige Erwiderung. „Zelda kann mich mal“, murrte sie, allerdings so leise, dass der Orni sie nicht hörte. Sie schnaubte: „Meinetwegen.“ Dann ging sie an Monahs Ausgang und erhob sich in die Luft. Sobald Revali neben ihr war, machten sie sich auf den Weg Richtung Schloss Hyrule.
Auf dem Festplatz warteten bereits Mipha, Urbosa und Link.

„Und wo genau ist Zelda jetzt?“, fragte Naava gereizt „Sie war doch diejenige, die uns herbestellt hat.“ „Sie ist in Goronia um sich mit Daruk Rudania anzusehen. Anscheinend gab es Probleme“, antwortete die Gerudo und Link nickte zustimmend. Naava verdrehte seufzend die Augen und setzte sich auf den Boden. Revali schnaubte und sie warf ihm einen giftigen Blick zu. Urbosa und Mipha beobachteten dies und wechselten einen belustigten Blick.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erblickte Naava Zelda und den Goronen, die auch endlich eintrafen. Daraufhin stand sie auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. „Also“, fing die Prinzessin an „Wie ihr wisst ist morgen der Geburtstag meines Vaters, zu dem ihr herzlich eingeladen seid. Daher wollte ich euch mitteilen, dass ihr morgen bis auf weiteres von euren Pflichten befreit seid.“ „Und dafür bin ich hergekommen?“, murmelte Naava verärgert. „Ach, halt die Klappe“, erwiderte Revali genervt, woraufhin er einen Blick kassierte, der ihn hätte umbringen können. Die beiden wandten sich wieder Zelda zu, die noch verkündete, sie würde bald zur Quelle des Mutes mit Link reisen um ihre Siegelkraft zu erwecken und so weiter.

Nachdem die Recken entlassen wurden, rief die Blondhaarige Naava und Revali noch einmal zu sich. „Mir ist aufgefallen, dass ihr nicht sonderlich gut miteinander auskommt“, bemerkte sie. Naava mochte Zelda eigentlich, aber in solchen Momenten würde sie ihr am liebsten den Hals umdrehen. „Und?“, fragte Revali gleichgültig. „Deswegen haben mein Vater und ich beschlossen, euch beide auf einen Rundgang durch Hyrule zu schicken, damit ihr nach dem Rechten sehen könnt“, fuhr Zelda fort und betrachtete die beiden.

Bei Naava fiel der Groschen. Hatte sie wirklich richtig gehört? Eine Reise durch ganz Hyrule? Mit Revali?! Der Orni seufzte: „Bei allem Respekt, Prinzessin, aber das ist doch wirklich nicht notwendig.“ Diese schüttelte den Kopf. „Tatsächlich nicht, nein“, gab sie zu „Aber ich habe es lieber, wenn die Recken untereinander auskommen. Mein Vater denkt das auch.“
Naava biss die Zähne zusammen. Immerhin konnten sie beide fliegen, das dürfte alles beschleunigen. Der Nachteil war, dass sie verdammt viel Gepäck brauchten und das könnten sie niemals alleine tragen, was zur Folge hatte, dass sie ein Pferd brauchten. Die Rothaarige seufzte und blickte Zelda an. „Meinetwegen“, sagte sie ein wenig verärgert „Aber ich verlange, dass uns Pferde, genug Rubine, Proviant und angemessene Kleidungen für die verschiedenen Gebiete bereitgestellt werden.“
Zelda hob überrascht die Augenbrauen. „Sehr wohl, das ist ja selbstverständlich“, antwortete sie. Naava nickte kurz. „Wann geht es los?“, erkundigte sich der Orni-Krieger.
„In zwei Tagen, bei Sonnenaufgang“, war die Antwort „Ihr werdet von hier zum Todesberg, nach Goronia, dann über das Dorf der Zoras nach Necluda und Ranelle gehen, wo ihr kurz Impa und Purah besuchen solltet. Danach über die Prärie von Phirone, überquert die Gerudo-Hochebene, macht einen Abstecher bei Urbosa, da sie euch noch mehr oder weniger etwas auftragen will und schlussendlich über das Tabanta-Grenzland, am Dorf der Orni vorbei und die Hebra-Berge. Ach, richtig, ihr solltet auch noch durch die verlorenen Wälder und den Deku-Baum besuchen, danach kommt ihr wieder her.“

Naava bekam Kopfschmerzen. Die Route war zwar nicht schwer zu merken, aber es war doch eine sehr große Runde mit verdammt vielen Orten. Revali und Naava sahen sich an und nickten dann widerwillig. Das würde eine interessante Reise werden, da waren sich beide sicher.

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