Prolog

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Misstrauisch blickte Naava auf den Zettel, der vor ihr an einem Baum hing. Darauf stand, dass eine Art Wettkampf beim Schloss Hyrule stattfinden sollte. Die Elfe packte den Zettel ein und flog nachdenklich zurück nach Phirone, wo sie sich vor ihrem Haus niederließ und eintrat. Drinnen setzte sie sich auf ihr Bett, kramte den Zettel erneut hervor und las ihn.

Sehr geehrte Bewohner Hyrules,

Es freut mich, euch mitteilen zu können, dass in naher Zukunft ein Wettbewerb bei uns in Schloss Hyrule stattfinden wird. Der Grund ist ein neu entdeckter Titan, der noch einen Piloten braucht und wir wollen durch dieses Event eben jene/n Pilot/in bestimmen. Es sind alle, die Geschick im Kampf aufweisen können, herzlich eingeladen. Die Recken Hyrules werden ebenfalls anwesend sein, ebenso wie ich, Prinzessin Zelda, mein Vater, König Roham und unser Ritter, Link. Wir hoffen, euch zahlreich und stark begrüßen zu können!

Mit freundlichen Grüßen
Prinzessin Zelda

Naava seufzte. Wie konnte die Prinzessin nur so enthusiastisch klingen? Aber sie würde definitiv hingehen, keine Frage. Ihre Künste beim Bogenschießen und Dolchkampf waren ausgezeichnet und sie war sich sicher, zumindest einen oder zwei Rivalen aus dem Weg zu räumen. Was ihr Angst, beziehungsweise Unwohlsein bereitete, war, dass sie Zuschauer hatte und somit ein wenig unter Druck stand. Link, Zelda und die anderen Recken waren ihr mehr oder weniger egal, aber sie würde niemals vor Rhoam als Vollidiotin dastehen.

Bedauerlicherweise stand kein genauer Zeitpunkt auf der Einladung, deswegen packte sie sich Proviant, ihren geschwungenen Holzbogen und ihren Dolch ein und machte sich beinahe zeitgleich auf den Weg. Sie hielt es nicht nötig, Königin Niki, der Herrscherin der Elfen, Bescheid zu geben, da ihr Fehlen nicht auffallen würde und selbst wenn, sie würde nicht vermisst werden. Die Reise zum Schloss würde einige Tage dauern, deswegen verlor sie auch keine Zeit.

Zuerst beschloss sie, ein wenig über die Weiten Phirones zu fliegen, aber das forderte mehr oder weniger Kraft und die wollte die Elfenkriegerin aufsparen. Stattdessen landete sie kurz hinter dem Karmas-Plateau und lief eine Weile zu Fuß weiter. Sie erreichte sogar den Dracoto-See, aber die Sonne hing schon so tief, dass sie beschloss, die Nacht über hier zu bleiben. Naava hielt nicht viel von den Göttinnen, aber dennoch suchte sie schlussendlich  in der Quelle des Mutes Schutz. Sie zog einen Feuerstein hervor und zündete ein wenig Holz an, welches sie auf dem Weg aufgesammelt hatte, damit sie sich zumindest ein wenig Obst anbraten und aufgewärmt schlafen konnte.

Nachdem sie ihren Röstapfel gegessen hatte, legte sie sich auf den Rücken und betrachtete die Sterne ein wenig. Neben ihr knisterte das Feuer beruhigend und das silbrige Licht der Sterne und des Mondes beleuchteten die heilige Quelle. Nach einigen Minuten schlief Naava ein und fiel in einen praktisch traumlosen Schlaf und als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fühlte sie sich, als hätte sie gerade mal fünf Sekunden geschlafen. Aber die Sonne ging gerade auf, also schätzte sie die Zeit auf ca. 6 Uhr morgens. Gähnend stand sie auf, klopfte sich den Staub von den Kleidern, packte ihren Rucksack und trat aus der Quelle wieder hinaus. Naava orientierte sich kurz und beschloss dann, über das Farodra-Plateau zur Hylia-Brücke und von dort aus zum Schloss zu gehen. Auf dem Weg dorthin begegnete ihr ein Moblin, aber den machte sie mit Leichtigkeit fertig, genauso wie den einen oder anderen Keese.

Da sie keine Lust hatte zu klettern, flog sie einfach auf das Plateau hinauf und von dort mitten auf die Brücke.
Mittlerweile stand die Sonne direkt über ihr und Naava überlegte, weiterzugehen oder Halt zu machen und nachts weiterzuwandern. Die Elfe entschied sich dazu, kurz Halt zu machen und etwas zu essen und dann weiterzugehen, da es nachts weitaus gefährlicher war als tagsüber. Sie schaffte es sogar innerhalb einer Stunde, so schätzte sie zumindest, zu den Stallruinen und da sie noch reichlich Zeit hatte, ging sie weiter. Vor Anbruch der Dunkelheit hatte sie den Aquame-See erreicht und konnte schon ein ganz kleines bisschen Hyrule-Stadt von hier ausmachen. Erschöpft setzte sie sich an das Ufer des kleinen Sees und betrachtete ihr Spiegelbild. Feuerrote Haare, die um ein schlankes Gesicht spielten und ihre grünen Augen hervorstechen ließen. Die Elfe seufzte und schaute hinter sich, ehe sie erneut ein kleines Feuer entfachte, um ein wenig Kochobst zu machen. Sobald sie alles gegessen hatte, legte sie sich auf die Seite und schloss ihre Augen.

Am nächsten Tag war sie ausgeschlafener als am Tag zuvor. Naava nahm sich eine Schwertbanane, welche sie hastig verschlang, ehe sie sich weiter auf den Weg Richtung Schloss machte. Gegen Mittag erreichte sie, nach einigen Kämpfen gegen Bokblins und Echsalfos endlich Hyrule-Stadt, wo sie sich an die Mauer lehnte und tief Luft holte. Sie überflog die Stadt mit den Augen und beschloss, dass hier zu viel Getümmel war und sie lieber darüber hinwegfliegen würde.

Als sie vor den Toren landete, wurde sie direkt von zwei Wachen aufgehalten, welche ihre Hellebarden auf die Elfe richteten. “Wer will ins Schloss?”, fragte der Rechte. “Ich”, antwortete sie knapp. “Zu welchem Anlass?”, war die nächste Frage. Naava verdrehte die Augen und holte den Zettel aus ihrem Rucksack. “Ich bin wegen des Wettkampfes hier”, sagte sie. Die beiden Wachen wechselten einen Blick. “Ich bin nicht drei Tage von Phirone hier her gekommen, nur um abgewiesen zu werden”, fügte die Elfe verärgert hinzu. “Was sind deine Spezialitäten?”, wurde sie nach einigen Momenten gefragt. Ohne etwas zu sagen deutete Naava auf den Bogen auf ihrem Rücken und den Dolch an ihrer Seite. Endlich nickten die beiden und ließen sie passieren. “Na geht doch”, murmelte sie vor sich hin.

Sie flog den Weg zum Thronsaal einfach hoch und klopfte an. Die Türen öffneten sich knarrend und ließen sie eintreten. Sie verbeugte sich vor dem König, welcher fragte: ”Wer bist und wieso bist du hier?” “Eure Majestät, ich habe von dem Wettkampf gehört und würde sehr gerne daran teilnehmen”, antwortete Naava in ihrer besten Sprache. Sie hörte den König einige Worte vor sich hin murmeln, ehe dieser sagte: ”Sehr gut. Zelda, du wirst ihr erklären, wie und wann es ablaufen wird, verstanden?” “Sehr wohl, Vater”, hörte sie Zeldas Stimme. “Wie ist dein Name, Elfe?”, fragte König Roham sie noch. Naava hatte sich schon abgewandt und rief zurück: ”Mein Name ist Naava Archer.”

Hey hey, danke, dass du auf meine Geschichte gestoßen bist. Diese Geschichte wird jeden Tag mindestens ein neues Kapitel bekommen, immerhin war ich den letzten Monat oder so damit beschäftigt Naavas Geschichte vor zu produzieren.
Ich hoffe wirklich, sie gefällt dir.
Btw, danke an Real_Yuno für die Fanfiction "Number 6", die mich sehr zu dieser hier inspiriert hat <3
(An alle, die immer noch auf ein weiteres Kapitel in "Maybe there's more than friendship" warten: I'm sorry, ich hab sie noch nicht aufgegeben, nur keine weiteren Ideen gehabt)

An old Legend gets toldOn viuen les histories. Descobreix ara