2.4 Kiss me

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Der Staub brachte uns heftig zum husten und als ich meine Augen öffnete, waren wir mit Staub bedeckt. Ich rappelte mich auf und klopfte mich vorsichtig ab. Dann half ich Newt hoch, während Brenda und Thomas sich ebenfalls aufrappelten.

Brenda holte eine Taschenlampe hervor und beleuchtete den Rest des Raumes. Sie gab uns ebenfalls eine Lichtquelle.

"Warum hast du uns geholfen?", fragte Newt verwirrt. "Kannst mir glauben: das war nicht meine Idee. Jorge scheint zu glauben, ihr wärt seine Eintrittskarte in den sicheren Hafen".

"Dem was?", fragte ich. Sie sah mich an: "Du weißt schon: das Paradies. Da ist man geschützt von der Sonne. Frei von Ansteckungsgefahr. Angeblich bringt der rechte Arm schon seit Jahren Kids dort hin. Die Immunen zumindest".

"Weißt du, wo das ist?", fragte Thomas. Brenda stolperte voraus: "Nein. Aber Jorge kennt da so 'nen Typen. Marcus. Er hat früher Kids rauf in die Berge geschmuggelt. Falls Jorge es da raus geschafft hat, wird er deine Freunde dort hin bringen".

Das Mädchen wühlte etwas im Schutt auf dem Boden und stieß eine Holzpalette zur Seite. "Helft ihr mir mal?".

Ich steckte meine Taschenlampe weg und ging zu dem Mädchen, um ein großes Gitter wegzuschieben. Newt und Thomas halfen uns.

Ich leuchtete wieder hinein.

Ein kreischen ertönte.

"Das klingt nicht so gut...", murmelte Thomas. "Ja", stimmte Brenda ihm zu, "die da unten sind sicher im letzten Stadium". "Na super", meinte ich und rollte mit meinen Augen, "Worauf warten wir dann noch?".

Brenda lächelte mich an und sprang als Erste hinab. Gefolgt von Thomas, Newt und mir.

Wir sprangen in mit Graffiti besprühte Tunnel, welche allesamt stockduster waren.

Dann folgten wir dem Mädchen. "Ich glaube, da geht's lang...", murmelte sie. "Du glaubst?", zischte Newt und ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen. Wir gingen weiter.

Brenda und Thomas unterhielten sich über Jorge, während ich Newt auf Verletzungen untersuchte. Als er dies bemerkte, hob er seine Augenbrauen: "Alles okay?". Ich nickte und ging weiter, als erneut ein heller Schrei hinter uns ertönte.

Wir leuchteten in dessen Richtung, doch da war nichts. Langsam gingen wir weiter, diesmal hörte ich den Beiden zu. "Ich glaube", meinte das Mädchen, "Hoffnung ist etwas sehr Gefährliches. Hoffnung hat mehr meiner Freunde getötet als das Virus und die Wüste zusammen".

Wir kamen zu einer Abzweigung. "Verdammt...".

"Hey guck mal, vielleicht geht's hier weiter...", meinte Thomas, doch Brenda leuchtete etwas anderes an. Etwas, was an einer der Wände klebte. "Brenda?", fragte ich leise, doch sie reagierte nicht.

Sie ging den anderen Weg, welcher voller dunkler rankenähnlicher Sachen zugewachsen war.

"Seht euch das an", meinte sie und ging weiter. "Das ist eine blöde Idee", meinte ich knurrend.

In mitten der Ranken lag ein Körper. "Was zur Hölle ist das...?", fragte Newt verwirrt. "Keine Ahnung", hauchte Brenda.

Auf einmal ertönte ein Schrei. Zuerst dachten wir es wäre einer dieser Zombies, doch dann rannte eine Ratte durch den Tunnel. Thomas verfolgte das Wesen mit dem Lichtkegel seiner Taschenlampe.

Plötzlich griff ein Arm nach dem Tier und wir zuckten zusammen. Ein Zombie oder... Crank biss dem Tier seinen Kopf ab. Als sich noch etwas weiteres bewegte, konnte ich mir ein Keuchen nicht unterdrücken.

Plötzlich regten sich nicht nur zwei, sondern der ganze Tunnel war mit Cranks gefüllt. Sie bemerkten uns und steuerten sofort auf uns zu. Wir rannten zurück in den anderen Tunnel und blickten nicht zurück.

𝙼𝚊𝚣𝚎 𝚁𝚞𝚗𝚗𝚎𝚛 1-3: 𝙽𝚎𝚠𝚝/𝙶𝚊𝚕𝚕𝚢 𝙵𝙵Where stories live. Discover now