3.3 Differenzen

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Als die Jungs zurückgekehrt sind, haben wir uns um einen Tisch mit lauter Plänen versammelt. "Nein, es muss eine andere Möglichkeit geben", meinte Thomas. "Und welche?", fragte Gally, während dieser sich auf dem Tisch aufstützte, "du hast es selbst gesehen. Teresa ist die einzige Chance, die wir haben". 

"Glaubst du wirklich, dass die uns hilft?", knurrte Thomas. "Ich hatte nicht vor, sie um Erlaubnis zu fragen", erwiderte Gally. "Hab ich irgendwas verpasst?", mischte Brenda sich mit ein, "Das ist doch die selbe Frau, die uns alle verraten hat, oder? Die selbe Bitch?". Gally verschränkte seine Arme und sah skeptisch zu Thomas, als dieser nicht antwortete.

Plötzlich mischte Newt sich mit knurrender Stimme ein: "Du hast schiss, dass deine kleine Freundin verletzt wird... hm? Dir ging's offenbar gar nicht nur um die Rettung von Minho, oder?". Diesen Tonfall kannte ich noch gar nicht von ihm. "Warte, was meinst du damit?", fragte Thomas verwirrt. Der Blondschopf stand auf und ging auf Thomas zu, während dieser zurückwich, bis die Wand ihn aufhielt.

"Teresa. Sie ist der Grund, weshalb Minho überhaupt verschwunden ist und jetzt haben wir endlich die Chance ihn da raus zu holen und was? Ihretwegen willst das jetzt nicht mehr?! Weil dir in Wahrheit immer noch was an ihr liegt stimmt's? Gib's einfach zu!". Irgendwie war es fast schon angsteinflößend Newt so wütend zu sehen.

Thomas stammelte: "Newt, ich-". "HÖR AUF MICH ANZULÜGEN!", brüllte der Junge und presste den Jungen gegen die Wand. "Lüg mich nicht an...". Vor Schreck war ich zusammengezuckt und starrte den Jungen an. Dieser wich zurück und beruhigte sich: "Entschuldige...". 

Er drehte sich um und sah zu mir, doch ich war noch immer geschockt von seinem Ausraster. "Tut mir leid...", murmelte er und ging schnellen Schrittes weg von hier. Ich erhob mich und wollte ihm nach, als Brenda's Hand mein Handgelenk festhielt. "Was ist?", fragte ich. Sie sah mich bemitleidend an: "Ich glaube, das sollten die unter sich klären". 

Ich zog meine Augenbrauen zusammen: "Ist das dein Ernst? Ich bin seine Freundin, mir kann er doch sagen, was los ist". Sie seufzte und war einen Blick auf den noch immer perplexen Thomas: "Schon, aber dich hat er nicht angegriffen". 

Ich nickte und seufzte. Thomas stammelte: "I-Ich sag ihm, d-dass du wartest...". Damit machte er sich in Newt's Richtung davon. Ich stützte mich auf dem Tisch ab und fixierte die Karte. Frustriert schnaufte ich: "Am besten wir verlegen das. Ich brauche 'ne Pause". 

"Victoria...", meinte Pfanne. "Nein, Pfanne!", knurrte ich und ging in die entgegengesetzte Richtungvon Newt. Hinaus ins Freie. 

Von hier oben konnte man über die Überreste der Stadt sehen. 

Ich setzte mich auf die Betonabsperrung und ließ meine Füße baumeln. Das alles war echt heftig. Erst ist Gally von den Toten auferstanden, dann bin ich so kurz davor WICKED auszulöschen und jetzt wird Newt zur Zeitbombe...

Gedankenverloren schaute ich hinunter und schloss meine Augen. Das Bild meiner Eltern flackerte auf. Ich sah Teresa und mich, wie wir nebeneinander schaukelten und unsere Eltern, die gerade versuchten eine Art Spielhäuschen für uns aufzubauen. Ich schätze meine Schwester und mich mal so um die fünf bis sieben Jahre alt.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

Plötzlich ertönte ein Räuspern hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum und wollte meine Waffe greifen, doch Gally hatte diese immer noch eingesackt. Ein knurren entfuhr mir, als ich diesen Jungen entdeckte: "Was willst du hier?". Der Junge hatte noch immer seinen übergroßen grauen Hoodie und seine Jeanshose von der vorherigen Mission an. 

"Pfanne meinte, wir sollten mal reden...", murmelte er. Ich schnaufte und blickte zurück auf die Stadt: "Pfanne meinte das also, ja?". Ich hörte den Jungen schwer seufzen. Ich drehte mich um und sprang von der Absperrung hinunter. Mit verschränkten Armen standen wir nur wenige Zentimeter voneinander weg. 

𝙼𝚊𝚣𝚎 𝚁𝚞𝚗𝚗𝚎𝚛 1-3: 𝙽𝚎𝚠𝚝/𝙶𝚊𝚕𝚕𝚢 𝙵𝙵Where stories live. Discover now