1.9 Griever

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Die Nacht im Loch war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte, nur hatte ich einen Mordshunger am nächsten Morgen und war auch dementsprechend sehr schwach. Mir war schwindelig und hatte ziemliche Konzentrationsprobleme.

Ich meine mich daran zu erinnern, dass Chuck einmal da war, aber sicher war ich nicht.

Als Minho uns zum laufen abholen wollte, lehnte ich ab. Ich hatte einen Bärenhunger. Warte... Bär? Gally...

Ich schüttelte meinen Kopf und war einfach nur froh, dass Minho mich rausgeholt hatte. Schnurstracks machte ich mich zu Pfanne auf, welcher gerade am Brot backen war.

"Guten morgen, Rehlein", begrüßte er mich fröhlich. Ich gähnte und setzte mich zu ihm: "Kann ich dir helfen?".

Pfanne schüttelte seinen Kopf und hielt mir ein paar Weintrauben hin: "Du musst bestimmt Hunger haben". Dankend nahm ich die Schale entgegen und aß genüsslich die Trauben.

Ich dachte nach.

Vielleicht sollte ich es trotzdem mit Gally versuchen... meine Gefühle könnte ich sowieso nicht einstellen. Als ich so vor mich hinstarrte, bemerkte ich gar nicht, dass sich jemand näherte. Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken.

Ruckartig schnellte mein Kopf in die Richtig des Räuspern. Gally stand vor der Mensa und hatte seinen Blick auf mich geheftet: "Können wir kurz reden?". Mit vollem Mund murmelte ich: "Ich esse gerade...". Der Junge schmunzelte: "Du bekommst auch meinen Nachtisch.

Sofort stellte ich die Schüssel weg und war in der nächsten Sekunde bei ihm. Zusammen gingen wir etwas die Mauer entlang. "Hör mal", meinte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, "was ich gesagt habe... war nicht richtig. Die Regeln stehen bei mir zwar ganz oben, aber Gefühle sind eine andere Sache. Und soetwas kann man nicht einstellen...".

Ich hörte zu und musste mir fast schon ein Lächeln verkneifen.

"Also... habe ich etwas für dich", meinte er und blieb stehen. Aus seiner Tasche holte er etwas, was an einem Lederband hing. Als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass Gally versucht hatte, einen Jaguar zu schnitzen. Ein Lächeln schlich sich über meine Lippen.

"Ein Jaguar?", stellte ich fest und sah den Jungen an, welcher errötete. Er nickte: "Ja... es passte einfach zu sehr zu dir". Ich fiel Gally in die Arme und flüsterte: "Mach das nie wieder, hörst du? Das war das Schlimmste, was du mir hättest antuen können".

Ich sah zu ihm hoch: "Ich liebe dich". Der Junge grinste: "Ich liebe dich". Vorsichtig zögernd legte er seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss und war einfach nur noch froh, dass wir uns vertragen haben.

Wir lösten uns und Gally hing mir die Kette um. Ich versteckte sie unter meinem Top und wir gingen zu Pfanne zurück.

Wir aßen zusammen Frühstück und wie versprochen, bekam ich Gally's Apfel.

Nachdem wir fertig waren, gesellten wir uns zu den Anderen, die vor dem Tor auf Thomas' und Minho's Rückkehr warteten. Wir hatten ziemlich hefige Geräusche gehört.

Und dort joggten sie auch schon zu uns zurück. Gally schien auf einmal wieder extrem angespannt.

Die Anderen jedoch belagerten sie mit Fragen. Newt war der Erste: "Was zu Hölle ist das draußen los?". "Was hast du wieder angestellt, Thomas?", fragte ein anderer.

"Wir haben etwas gefunden. Ein Durchgang, wir glauben es könnte ein Ausgang sein", erklärte Thomas und ging weiter, während wir Anderen ihnen hinterher gingen.

"Ehrlich?", fragte Newt. Minho antwortete: "Ja, es ist wahr. Wir haben ein Tor geöffnet, das ich noch nie gesehen habe. Ich glaube, die Griever halten sich da tagsüber auf".

𝙼𝚊𝚣𝚎 𝚁𝚞𝚗𝚗𝚎𝚛 1-3: 𝙽𝚎𝚠𝚝/𝙶𝚊𝚕𝚕𝚢 𝙵𝙵Where stories live. Discover now