3.2 Ein alter Freund

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Als wir in der Stadt waren, war sie nicht voller Cranks. Sondern voller armer Menschen, die genauso viel verloren hatten, wie wir. Wir mussten zu Fuß weitergehen, denn mit dem Auto würden wir zu viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Sicherheitshalber deckten wir uns mit Waffen ein. Pistolen, Messer und Jorge's Lieblingsbombe.

Brenda sah mich an und lächelte. "Ist was?", fragte ich verwirrt. Sie kramte in ihren Taschen und überreichte mir ein Zopfgummi: "Die werden dir sonst noch die Sicht nehmen". Lächelnd bedankte ich mich. Sie hatte recht. In dem halben Jahr waren meine Haare ziemlich lang geworden. Ich band meine lockigen goldenen Haare zu einem Zopf und wir gingen voran. Bei der Hitze war ich nicht gerade froh ein schwarzes Top und eine tarnfarbene Hose zu tragen, auch wenn sie eingerissen ist, denn diese Hitze war wirklich widerlich.

"Ich könnte auf eines der Dächer klettern. Vielleicht kann ich uns einen Überblick verschaffen", bot ich an. Thomas schüttelte seinen Kopf: "Wir kennen diesen Ort nicht... Wir könnten uns unnötigen Ärgern einhandeln und außerdem müssen wir zusammenbleiben". Ich nickte und bildete den Schluss, damit niemand zurückblieb.

Plötzlich hörten wir Proteste und ein Wagen mit gepanzerten und teilweise uniformten Männern fuhr durch die Massen. Diese Männer hatten mehr Waffen, als ich je an einem Auto gesehen habe. Ich verschränkte meine Arme und sah trotzig zu den Soldaten hinauf. Einer von ihnen, ein großer, stämmiger junger Mann, musterte uns ganz genau... zumindest sah es so aus, denn er trug eine Atemmaske, sodass sein Gesicht unerkennbar war. Sein Kollege trug ebenfalls eine.

Er sah ein paar mal zwischen seinen Kollegen und uns hin und her. Ob wir aufgeflogen waren? Der Mann mit dem Protestgeheul fuhr außer Reichweite. Thomas ignorierte den Wagen jedoch und setzte seinen Weg zur Mauer fort. Ein paar hundert Meter vor der Mauer war eine Absperrung, an der die Protestierenden stehen blieben und weiter jaulten. Immer und immer wieder schien sie: "Lasst uns rein! Lasst uns rein!".

Wir mischten uns unter die Menge und drängten uns nach vorne, um zu sehen, was da vor sich ging.

"Thomas!", brüllte Jorge, damit er überhaupt zu hören war, "Das ist nicht das, was wir suchen. All diese Menschen wollen da rein und du willst etwas finden, was sie nicht finden können?!". Thomas aber, hörte nicht auf den Mann: "Ich bin so dicht dran, ich werd nicht umkehren!". Pfanne versuchte sich durch die Menschen zu drängen: "Worauf haben wir uns da nur wieder eingelassen?!".

Irgendwie fühlte ich mich beobachtet. WICKED wusste, dass es nichts bringen würde, die Tore zu öffnen. Wenn auch nur ein infizierter unter uns wäre, würde auch die letzte Stadt fallen. Aber das war es nicht, was mich beobachtete. Ich legte meine Hand an meinen Gürtel, jederzeit bereit, meine Waffe zu ziehen, und sah mich um.

Ich hörte Jorge noch sagen: "Thomas, irgendwas stimmt hier nicht", als ich mich umsah und die Soldaten von vorhin entdeckte. Gehörten die zu uns, oder zu WICKED? Ich stieß Newt an. "Was ist?", fragte er leicht genervt, weil Thomas schon wieder nicht auf uns hörte. "Wir werden beobachtet. Wir sollten verschwinden", brüllte ich. Der Blondschopf sah ebenfalls zu den Soldaten und nickte. Ich sah mich nach weiteren um, ließ meinen Blick aber immer wieder zu der Hauptgruppe schweifen.

Wir sind umzingelt. Die Mauer. Die Soldaten hinter uns. Leichte Panik durchfuhr mich, aber innerlich freute ich mich darauf welche von ihnen zu erschießen.

Dann begann der Stämmige sich einen Weg durch die Mengen zu uns zu bahnen und das ziemlich schnell. Mein Blick verfinsterte sich und ich griff meine Waffe: "Thomas! Newt! Jorge! Sie kommen!". Plötzlich waren sie überall. Vor mir und neben uns.

Gerade, als ich die Waffe auf den jungen Mann mit der Maske richtete, ertönte ein lautes Geräusch.

Sofort verstummten alle Leute und auch meine Konzentration ließ nach. Ich warf einen Blick über meine Schulter, um zu schauen, wo die Anderen sind, dann sah ich wieder zu den Soldaten, der...

𝙼𝚊𝚣𝚎 𝚁𝚞𝚗𝚗𝚎𝚛 1-3: 𝙽𝚎𝚠𝚝/𝙶𝚊𝚕𝚕𝚢 𝙵𝙵Where stories live. Discover now