Kapitel 14

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Gemeinsam gingen wir nach unten ins Esszimmer. Hatten Hunger. Ich stellte mich an den Herd, machte Eitoast und Eren musterte mich dabei. „Wieso hast du das Shirt angezogen?" Er trug immer noch keins. „Weil ich mich unwohl fühle, wenn ich keins trage.", gab ich zu und musterte ihn. Sein Körper war wirklich schön. Er war nicht zu dünn, nicht zu dick. Ich dagegen, ich mochte meinen Körper die meiste Zeit einfach nicht.

Er nickte, kam auf mich zu und stellte sich hinter mich. Legte seinen Kopf auf meine Schulter und sah mir beim Kochen zu. Mich störte das nicht. Es war ehrlich gesagt sehr angenehm ihn so nah bei mir zu haben. Und wieder kam mir in den Sinn, dass er in drei Tagen schon nicht mehr so nah bei mir sein könnte. „Nicht nachdenken, Levi.", raunte er leise und küsste meine Wange.

Ich lächelte leicht, spürte die Hitze in meinen Wangen aufsteigen. Lange hielt das jedoch nicht an, denn ich hörte die Haustür und Gehechel. So wie es aussah kam meine Mutter gerade von einem Spaziergang mit Zava.

Und ja, keine Sekunde später sprang der Hund an uns hoch, ich drückte Eren schnell von mir weg und bereitete mich auf den verwirrten Blick meiner Mutter vor. „Levi, ich fahr gleich wieder weg, ich muss noch zu Ken- Huch, wer bist du denn?", und da war er. Der verwirrte Blick.

Eren sah ein wenig hilflos zu mir, verstand natürlich nicht, was meine Mutter gesagt hatte. „Das ist Eren." Ihre Augen wurden riesig und sie schien zu verstehen. „Oh achso. Ehm- dann lass ich euch mal alleine. Schätze ich." - „Gute Idee."

„Ja, ich schreib dir einfach.", damit nahm sie ihre Tasche und verschwand mit klimpernden Autoschlüsseln aus der Tür. „Wo geht sie hin?" - „Zu meinem Onkel.", erklärte ich kurz und er fragte nicht weiter. Merkte schnell, dass ich nicht über sie reden wollte.

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„Sagen wir was oder nicht?", fragte ich den Brünetten und sah zu ihm hoch. „Wie du willst." - „Dann lieber nicht. Ich will nicht, dass Erwin seine Wette gewinnt." Eren lachte leicht, nahm mir die Hundeleine aus der Hand und legte stattdessen seine freie Hand in meine.
Auf meinen verwirrten Blick hin lächelte er nur und sagte: „Noch sehen sie uns ja nicht."

Der Jüngere drückte meine Hand ein wenig fester und wandte seinen Blick wieder nach vorne. So gingen wir den altbekannten Weg zu der kleinen Wohnung. Kaserne, Kindergarten, Parkplatz, Schwimmhalle. Auf dem Weg sahen uns ein paar Kinder meiner Arbeit, fragten, ob das mein Freund wäre. Ich sagte einfach ja, damit sie nicht weiter fragten.

Kurz bevor wir in die Straße einbogen, ließ ich seine Hand los, nahm Zavas Leine wieder an mich und tat, als wäre nichts gewesen.

Eren klingelte, der Summer ertönte und wir öffneten die Tür, wurden von Sama angesprungen, die jedoch sofort mit Zava zu spielen begann und folgten den beiden aufgedrehten Hunden in die Wohnung. „Wieder besser?", fragte Mike mich auf Deutsch und ich nickte nur als Antwort, zog die Tür hinter mir zu.

Erwin kam samt Leine und Geschirr von Zava aus dem Wohnzimmer, hing die Sachen zu den von seiner Hündin. „Kann ich duschen gehen?", fragte Eren und der Blonde nickte. Eren sah mich noch einmal an, verschwand dann im Wohnzimmer. Holte Klamotten.

„Was war das?" - „Was war was?", fragte ich und Erwin grinste siegessicher. Stürmte zurück ins Wohnzimmer und packte Erens Unterkiefer. Der Brünette sah Erwin verwirrt an. „Ha! Babe ich kriege Geld von dir." - „Was?!"

Und da sah ich es auch. Ein Knutschfleck in seinem Nacken. Wie konnten wir den nicht gesehen haben?! Mike kam aus der Küche gestürzt und starrte auf Erens Hals. „Verdammt. Levi, warum hast du nachgegeben?"

„Heul nicht rum, ihr teilt euch das Konto eh.", murrte ich und schob Erwins Hand von Eren weg, welcher schnell ins Badezimmer flitzte. „Wo ist dein Knutschfleck? Schlüsselbein oder tiefer?"

Ich sah den Größeren nur desinteressiert an. „Ist ja gut.", murmelte Erwin beleidigt und setzte sich auf die graue Couch. „Erzähl mir alles." - „Erwin.", mahnend sah Mike seinen Freund an. Er wusste, dass ich nie gerne über sowas sprach. Es war mir nicht unangenehm - immerhin war es nur Sex. Aber ich behielt einige Dinge doch lieber für mich.

„Nur eine Sache.", sprach Erwin und hielt seine Hände auseinander, entfernte sie immer weiter voneinander. „Du musst irgendwann stop sagen.", wies er mich hin und ich verstand, was das darstellen sollte. „Hör auf jetzt.", fauchte ich und schlug ihm dabei die Arme weg, woraufhin er nur los lachte.

Verdammter Erwin. Wieso hatte der Kerl immer gute Laune? Und wieso hatte er so viel Spaß daran mich mit sowas zu nerven?

Als Eren wieder aus der Dusche kam, saßen wir zu dritt auf der Couch. Er setzte sich neben mich und lauschte dem Gespräch über unseren Arbeitskollegen, der in der Gruppe nervte.

Und mit einem Mal war das Thema gewechselt und die Blicke der beiden lagen wissend auf mir und Eren. Na super. „Was ist das jetzt?" Wie ich diese Frage hasste. Ich antwortete nicht, wusste nicht, was ich hätte sagen sollen. „Wissen wir selber nicht.", entgegnete Eren dann. „Und wir wollen gerade beide nicht drüber nachdenken." Es stimmte. Ich wollte nicht drüber nachdenken, was das zwischen uns ist und sein könnte. Ob da überhaupt etwas sein könnte. Ich wollte einfach nur die Zeit genießen, die ich jetzt noch so mit ihm hatte. Noch drei Tage. Nicht mal mehr drei volle Tage.

Die Beiden nickten verständnisvoll und lenkten das Thema zurück auf den Arbeitskollegen. Und während wir so da saßen und uns über alles mögliche aufregten und diskutierten, hatte Eren seinen Arm um mich gelegt und mich an sich gezogen. Und es fühlte sich gut an. Es fühlte sich richtig an.

Right Now [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now