Kyoko Namikaze - Die Geschichte einer Kämpferin

Das neue Team

Die Schritte der drei Shinobi führten sie nicht zu den gewöhnlichen Trainingsplätzen. Baku hatte zwar erklärt, dass die beiden weiteren Teammitglieder für gewöhnlich am Trainieren waren zu dieser Zeit, doch im gleichen Atemzug hatte er auch erzählt, dass den Anbu weitere Plätze zustanden, sodass sie tagtäglich ihre Ruhe hatten und ihre Identitätem besser geheimhalten konnten.

Was er ihr jedoch verschwiegen hatte war, dass sie erst die ganzen Felsen hinaufspazieren mussten, bevor sie sich irgendwann auf einer steinigen Plattform befanden, die an der einen Seite von Bäumen umschlossen war, während auf der anderen Seite lediglich ein paar spitze Felsen einen Sturz in tausende Meter Tiefe verhinderten.

Es waren bereits einige Personen am Platz. Sie alle trugen ihre Anbu-Uniformen, nicht wenige hatten sogar ihre Maske aufgesetzt, doch selbst wenn sie hier oben im Schlafanzug gekämpft hätten, hätte Kyoko die Anbu erkannt. Sie hatte immer gewusst, dass die Anbu eine Eliteeinheit waren, doch was sie hier bereits auf den ersten Blick für herausragende Fähigkeiten zu Gesicht bekam, ließ sie beinahe das Atmen vergessen.

Sie sah Fähigkeiten und Kräfte von denen sie noch nicht einmal geträumt hatte, Menschen, die sich schneller bewegten, als sie gucken konnte und einen Mann, der sicherlich den ganzen Hokagefelsen hätte in die Luft heben könnte. Sie sah eine Frau, die mit ihren spitzen, langen Fingernägeln Metall schnitt, ein Kind, kaum älter als 12 Jahre, das ein giftig wirkendes Gas aus seinem Körper absonderte und einen Mann, der als einer der wenigen keine Maske trug und den Boden um ihn in dichten Nebel hüllte.

Sie fühlte sich wie auf dem Rummel, umgeben von zahlreichen Attraktionen.

„Mach den Mund zu, Kleine. Hier wird nicht selten mit Gift gearbeitet, atme nicht mehr seltsame Stoffe ein als nötig." Die Brünette fuhr zu ihrem besten Freund herum und sah ihn grinsen.

„Er übertreibt. Natürlich wird hier viel mit Gift experimentiert, aber die Anbu haben ihre Fähigkeiten unter Kontrolle und solange du in niemanden hineinstolperst, bist du außer Gefahr.", beruhigte sie Reiko und Kyoko nickte erleichtert. Wenn sie ehrlich war, war sie sich nicht sicher gewesen, wie ernst sie Baku hatte nehmen dürfen mit dieser Aussage. Dadurch dass man nie wusste, wer zu der Einheit gehörte, war es auch nicht bekannt wie regelmäßig Mitgleider verstarben. Vielleicht verstarben die Anbu wie die Fliegen, weil sie andauernd von der Klippe stürzten oder wirklich ein bisschen viel mit Gift hantierten. Wer wusste das schon?

„Wo versteckt ihr diese menschlichen Monster eigentlich tagsüber?", erwiderte die Namikaze jedoch nur und unterließ sämtliche Fragen über den Verschleiß der Anbu. Baku lachte und wirkte geschmeichelt.

„Wir bleiben viel unter uns, trainieren viel und an Missionen mangelt es uns auch nicht. Außerdem sieht man den meisten von uns gar nicht an, was für eine Kraft in uns steckt. Ich meine, bei meinem unwiderstehlichen Äußeren würde auch niemand erwarten, dass ich Leiter einer Anbueinheit bin. Und sieh dir Reiko an, niemand würde auch nur in Erwägung ziehen was für eine Stärke in ihr steckt. Leg dich besser nicht mit ihr an." Er lachte als die Erwähnte die Augen verdrehte und den Kopf schüttelte.

„Ich habe einfach nur das Glück ein sehr starkes Kekkei Genkai geerbt zu haben." Neugierig fixierte Kyoko die Blondine. Das klang interessant.

„Ein Kekkei Genkai?" Die Angebsprochene nickte und hob ihre Hand. Es dauerte nur Sekunden bis sich etwas materalisierte. Erst nur ganz klein, dann immer größer werdend und schließlich befand sich ein kleines gläserndes Messer auf Reikos ausgstreckter Handfläche. Ohne zu Zögern nahm Kyoko es entgegen und drehte es im Licht der Sonne. Es blitzte und als die Namikaze sorgsam über die Kanten strich, spürte sie wie scharf die Klinge war.

„Wow, wunderschön.", kommentierte sie ehrlich, während das Glas zwischen ihren Fingern zu Staub zerfiel.

„Und nützlich noch dazu." Reiko lächelte und Baku klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter.