Kyoko Namikaze - Die Geschichte einer Kämpferin

Gegenwärtige Vergangenheit IV

Kakashi musste seine Ohren bedecken, als der Kyuubi brüllte. Das laute Geräusch sorgte dafür, dass sein Herzschlag sich beschleunigte. Er erinnerte sich noch gut an das letzte Mal, als er diesem Monster gegenüber gestanden hatte. Zwar hatte er seitdem bereits bei Naruto das unheilvolle Chakra zu spüre bekommen, doch diese Form des Kyuubis hatte er seit jener Nacht nicht mehr gesehen.

Kyoko neben ihm hatte sich ebenfalls aufgerichtet. Aus dem Augenwinkel sah er die zahlreichen Verbrennungen auf ihrem Körper, doch sie selbst schien sie kaum zu bemerken. Mit großen Augen starrte sie den Fuchsgeist an. Der Hatake hatte erwartet, dass sie verängstigt war, schließlich hatte dieses Monster ihren Bruder getötet, doch er konnte keine Furcht erkennen, als er die Anbu ansah. Er selbst musste sich eingestehen, dass er sich mit diesem Gegner jedoch gar nicht wohl fühlte.

Er warf einen schnellen Blick nach oben und erkannte, dass der Kyuubi Naruto noch immer Chakra entzog und dabei merklich an Stärke gewann. Noch war er noch lange nicht bei voller Stärke, schließlich war das meiste seines Chakras in dem Uzumaki versiegelt, aber wenn er und Kyoko nicht bald etwas taten, konnte es nicht mehr lange dauern, bis der Bijuu für sie unbesiegbar wurde.

Er hörte ein menschliches Schreien, als der Fuchsgeist mit seiner krallenbesetzten Pfote das Haus zu seiner Rechten zum Einsturz brachte. Schnell setzte sich der Grauhaarige in Bewegung, wandte sich unter den Gesteinsbrocken hindurch und schob noch während des Laufens sein Stirnband ein Stück in die Höhe. Durch das Sharingan fiel es ihm leichter, die junge Frau auszumachen, die sich an eine Wand gepresst hatte und mit erhobenen Armen versuchte sich vor den Steinen zu schützen. Im Rennen griff er nach ihr und zog sie, nur eine Sekunde bevor ein Brocken, der sie sicherlich getötet hätte, genau dort auf dem Boden aufschlug, wo sie sich zuvor befunden hatte, aus der Gefahrenzone.

Als rumpelte und knallte ein weiteres Mal, als der Kyuubi einen weiteren Schritt tat und ein weiteres Gebäude ihm zum Opfer fiel. Wie sollten sie die ganzen Dorfbewohner retten, wenn sie nur zweit waren und gleichzeitig den Fuchsgeist von Naruto fernhalten mussten? Die meisten der Krieger waren von der Namikaze besiegt worden und konnten ihnen nicht mehr helfen. Und selbst wenn sie nicht von ihr besiegt worden wären, so wären sie niemals stark genug gewesen, um wirklich einen Beitrag zu leisten. Doch zuerst einmal mussten sie verhindern, dass der Kyuubi noch mehr Chakra erhielt. Sie mussten die Entfernung zwischen ihm und Naruto irgendwie erhöhen.

Kyoko tauchte hinter ihm auf, ließ zwei weitere bewusstlose Dorfbewohner auf den feuchten Boden fallen. Sie hatte die Opfer aus dem nächsten Haus gerettet, dass den Bijuu zum Opfer gefallen war.

„Kakashi, wir brauchen einen Plan.", sagte sie mit gehetzter Stimme zu dem Jonin bevor sie auch schon wieder verschwunden war. Er sah wie sie rechts über dem Monster auftauchte und ihn in rotlodernde Flammen tauchte. Der Fuchsgeist jaulte laut auf und drehte seinen Kopf zu der Kunoichi, die jedoch wieder verschwand, bevor der Bijuu sie wirklich erkennen konnte. Eine Flamme an seinem rechten Hinterbein ließ den Kyuubi abermals laut brüllen. Er drehte sich um und wandte sich von den weiteren Häusern ab.

Kyoko hatte ihm einen Moment zum Nachdenken gegeben. Jetzt war der Kyuubi noch schwach genug, dass sie es mit ihm aufnehmen konnten. Sie mussten ihn jetzt besiegen, bevor er noch stärker wurde. Oder ... sie machten sich Kyokos Fähigkeiten zu Nutze.

Der Hatake setzte sich in Bewegung, griff nach einem Kunai aus seiner Tasche und schleuderte es etwas versteckt hinter ein paar der Bäume, die diese Seite des Dorfes säumten. Er machte einige Fingerzeichen und sofort bildeten sich neben ihm ein Doppelgänger aus reinem Blitzchakra. Er schickte sein Double auf die andere Seite des Kyuubis und sofort wurde dieser von dem Fuchsgeist bemerkt. Das Ungetüm wandte sich seinem Doppelgänger zu und griff diesen an.