Kapitel 8 🍀

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"So. Was willst du jetzt machen? Den Arbeitstag haben wir jetzt hinter uns. Ich muss sagen, du hast dich sehr gut angestellt. Du kannst prima mit Tieren umgehen.", lächelte Hyunjin und bog um ein Gebäude. Ich zog die Schultern hoch. "Danke für dein Kompliment. Ich habe aber auch keine Idee, was wir jetzt unternehmen können." Es war schwierig, mir jetzt auf die Schnelle etwas auszudenken. Mir ging es immer noch mies wegen Minnie. Ihre Drohung hat so gesessen, dass ich mir davon immer noch schlecht war. Auch überlegte ich, ob ich Hyunjin davon erzählen sollte, doch ich entschied mich dagegen. Er soll sich nicht unnötig Sorgen um mich machen.
"Wenn dir nichts einfällt, hätte ich da einen Vorschlag.", räusperte sich Hyunjin. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, wie wir zu Hause ankamen. "Welchen denn?", fragte ich neugierig. Hyunjin zog seinen Schlüssel heraus. "Wir könnten uns was zu essen kochen. Was hälst du davon?" Ich grinste. "Klingt super." "Hättest du Lust auf Erdnusshühnchen mit Reis?" Hyunjin faszinierte mich jedes Mal aufs Neue. "Ja. Klingt gut." "Dann komm. Wir müssen noch Erdnusssoße und Chili kaufen. Der Laden ist gleich hier um die Ecke."
Wir verließen Hyunjin's Wohnung ein zweites Mal an diesem Tag. Es wird mir gut tun, ein bisschen an die frische Luft zu kommen und den Kopf frei zu kriegen. Die ganze Zeit hatte ich nicht wirklich die Gelegenheit mal abzuschalten und mich zu entspannen. Erst lande ich in dieser Welt und werde von schaulustigen Menschen begafft und dann ist Minnie auch noch so komisch. Klar, sie war freundlich, aber etwas an ihr bereitete mir Bauchschmerzen. Sie hatte etwas fieses an sich. Aber wie konnte ich dies Hyunjin sagen? Er würde mir das nicht glauben und mich wahrscheinlich für völlig verrückt halten. Also musste ich meinen Verdacht so lange noch für mich behalten. Auch, wenn mir dies sehr schwer fiel. Aber je mehr ich mit Minnie zu tun hatte, desto merkwürdiger wurde das Ganze. Klar, ich kenne sie noch nicht lange, dennoch machte es den Eindruck, als hätte ich sie irgendwo schon einmal gesehen.

Nach kurzer Zeit waren wir im Laden angekommen. Von überall kamen mir Gerüche entgegen, die sich in meiner Nase festhängten. Dies überforderte mich ein wenig, weil ich das noch nie so erlebt habe. Gestresst rümpfte ich die Nase.
"Was riecht hier so?", beschwerte ich mich. Hyunjin sah zu mir. "Das ist Parfüm. Da vorne ist der Stand mit den Flaschen." Belustigt musterte er mich. "Du findest den Geruch auch abscheulich, oder?" Ich nickte und verkniff mir ein Husten. "Was suchst du dann hier, wenn du den Geruch so furchtbar findest?" "Ich suche zusätzlich noch ein Geschenk für meine Cousine. Sie hat sich ein Parfüm gewünscht. Das kann ich dann auch auf die Schnelle erledigen." "Ist gut."
Ich strengte mich an, mir nicht die Nase zuzuhalten. Aber die Gerüche hier waren absolut furchtbar. Zumindest in der Menge. In jedem Regal standen mehrere hundert Flaschen in den verschiedensten Formen und Größen. Eine Frau trug sich gerade etwas von der Flüssigkeit auf, die in den Flaschen war. Ich strengte mich an, den Duft einfach zu ignorieren. Meine Neugier lenkte mich schließlich ab. Oben an der Decke waren komische schwarze Boxen angebracht mit einem dicken Kreis vorne dran. Ich bekam tatsächlich etwas Angst.
"Hyunjin. Was ist das da oben?", fragte ich ihn, den Blick weiterhin auf das unbekannte Objekt gerichtet. Hyunjin sah auf. "Ach. Das sind Überwachungskameras. Damit können die Ladenbesitzer das Geschäft im Auge behalten, falls jemand Ware klaut." Meine Angst legte sich wieder. Also musste ich mich davor nicht fürchten. Gut so.
Ich atmete tief durch und ließ meine Angst los. Meine Freude, Hyunjin begegnet zu sein, machte mir neuen Mut und ich fühlte mich nicht mehr so hilflos und verlassen.
"Felix. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin ja da, falls was ist. Wenn du etwas nicht verstehst, helfe ich dir. Versprochen." Meine Angst legte sich wieder. In Hyunjin's Augen konnte ich dieses vertraute Funklen erkennen und ich fühlte mich mit einem Mal wieder sicher. "Danke, Hyunjin.", murmelte ich und atmete tief durch. "Ich helfe dir gerne, Felix. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann musst du es nur sagen." Ich nickte verständnisvoll. Je länger ich bei ihm war, desto mehr bekam ich das Gefühl, einen Freund gefunden zu haben. Einen, dem ich alles anvertrauen konnte und der mich verstand. Doch eine leise Stimme verriet mir, dass ich mich in Acht nehmen sollte. Irgendetwas Schreckliches soll passieren. Und es betraf Hyunjin und mich. Aber was war es?

Deadly Destiny {HyunLix}Where stories live. Discover now