Battlefield. ABGESCHLOSSEN.

Lauf der Dinge.

Marco hat ihm echt ganz schön den Kopf verdreht. Irgendwie hat der komische Gedankengänge in letzter Zeit. Kaum hatte ich das zu Ende gedacht, lehnte der Kleine seinen Kopf an meine Schulter und murmelte "Marco tut dem nicht gut. Das ist nicht mehr der Mario Götze den ich kenne, viel zu sentimental."
Dadurch, dass er schon wieder so nahe bei mir saß, war mein Konzentrationsvermögen erheblich beeinträchtigt. Also brummte ich nur ein "Hmm, komm lass und hochgehen", bevor ich schwungvoll aufstand und ihn mit auf die Beine zog.
Die nächsten Tage verliefen ereignislos. Rückflug, Fanmeile, empfang in München. Das alles zog an mir vorbei, wie ein Film. Es schien alles unwirklich. Immer wieder genoss ich die kleinen Augenblicke der Zweisamkeit, die mir mit Chris gewährt wurden. Wir hielten uns aus der Öffentlichkeit fern, freuten uns über diese Ruhe. Es war ein herrliches Gefühl, nicht jeden seiner Schritte in der Zeitung nachlesen zu können. Nur Mario wusste Bescheid. Hin und wieder grinste er mir verschwörerisch zu, aber er sagte nichts. Dafür war ich ihm mehr als dankbar. Vielleicht hatte er auch nur Angst, dass ich sein kleines Geheimnis verraten könnte.
Im Urlaub mit meinem Bruder vermisste ich Chris unglaublich doll, doch ich gab mir alle Mühe die Stimmung nicht allzu sehr zu verhageln. Griechenland war nämlich wirklich schön. 30 Grad, Sonne, herrliche Strände mit türkisblauem Wasser und nette, gastfreundliche Menschen- was will man mehr? Gar nichts. Also hatte ich die zwei Wochen genutzt um mal so richtig auszuspannen, Kraft zu tanken und mir zwei Kilo Speck anzufuttern, den ich in meinen letzten freien Tagen in München wieder abtrainieren musste.
Mein Kleiner war leider 3 Wochen lang mit alten Schulfreunden unterwegs, sodass ich ihn nicht nochmal sehen kann, bevor die neue Saison losgeht. Meine Stimmung war deshalb nicht grade die beste, dennoch machte ich mich eine Woche bevor mein Training startete, schon mal auf den Weg zur Säbener Straße. Ich wollte ehrlich zu meiner Mannschaft und den Trainern sein, wollte ihnen sagen, dass ich eine Schwäche für kleine Blonde Gladbacher habe.