Der Keeper mit der Nummer 1.

1.5K 75 0
                                    

Das "Wer?", fragte er tonlos. Ich könnte nicht sagen, welche Emotionen sich in diesem Moment in ihn regten. Er wirkte kalt wie ein Eisblock. So als würde er ausrasten, wenn ich einen falschen Namen sagte. Zum ersten Mal seit ich Manu kannte, hatte ich richtig Angst vor ihm.
"Du machst mir Angst." Als ich das sagte sprang er auf, sah mich aus zusammengekniffenen Augen an und zischte "Bitte was?!". Ich kugelte mich noch mehr zusammen, zog den Kopf und die Knie noch mehr an und kauerte mich noch weiter unter meine Decke. "Ich habe grade Angst vor dir" flüsterte ich und in diesem Moment wurde der Stein vor mir wieder zu Manu. "Oh" kam es erstaunt von ihm und er setzte sich wieder auf die Bettkante. "Sagst du mir wer es ist, Chris? Wer hat sich in dein Herz geschlichen?". Immer noch ein wenig verschreckt blickte ich zu meinem liebsten Keeper. "Versprich mir, dass du mir nicht wehtun wirst... Bitte." Als ich diese Worte sprach zitterte meine Stimme und die Tränen traten mir erneut in die Augen. "Chris?", auch Manu sprach ganz leise. "Chris, bitte guck mich an!". Er legte mir ein Finger unters Kinn und zwang mich so, ihm in die Augen zu sehen. Ich könnte sehen, dass auch Manu in diesem Moment den Tränen nahe war. Hatte ich ihm so sehr vor den Kopf gestoßen? Seine Stimme war nach wie vor brüchig als er weiter sprach. "Ich würde dir niemals wehtun, Kleiner Ich weiß, dass ich größer und stärker bin als du, aber ...", er stockte als er sah, dass mir die ersten Tränen über die Wangen liefen. Ich musste mich arg zusammenreißen, nicht zurück zu zucken, als der Riese seine Hand hob, um meine Tränen wegzustreichen. "...ich ... Ich würde dir niemals weh tun. Ich würde meine Kraft nie gehen dich ausspielen, das könnte ich nicht. Dafür bist du mir viel zu wichtig!" Zum Ende des Satzes brach seine Stimme und ich blickte kurz zu ihm rüber, ehe ich meinen letzten Mut zusammen nahm. "Es ist ein Torwart.", brachte ich mühsam heraus. Manu schwieg. Er forderte kein Geständnis, zu welchem ich nicht bereit war. "Er spielt auch in der Natio.", fuhr ich leise fort. "Er ist ein super Kumpel, ein Klasse Fußballer, jemand auf den man sich auf und neben dem Rasen immer verlassen kann. Er ist unglaublich charmant und hübsch. Einfach einzigartig." Wieder brauchte ich eine kurze Pause. "Es ist der Keeper mir der Nummer 1."
Als ich diesen Satz ausgesprochen hatte, vergrub ich mein Gesicht in den Händen. Ich spürte zum zweiten Mal an diesem Abend eine seiner riesigen Hände auf meinem Rücken, doch ich konnte nicht reagieren. Manu rutschte dich an mich heran, legte seine starken Arme um mich und zog mich schließlich so auf seinen Schoß, dass meine linke Seite an seiner Beust lehnte. Ohne weiter nachzudenken, vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und begann hemmungslos zu weinen. In diesen Moment fragte ich mich nicht, warum er so reagierte, aber als seine Finger durch meine Haare fuhren, fühlte ich mich einfach nur geborgen. Er war mein Hafen, mein zu Hause. Er war mein ganz persönlicher WM- Pokal.
"Ach Chris ....", immer noch war seine Stimme leise. "Wann hast du aufgehört mit mir zu reden, hmm?" Der Blonde zog mich, wenn möglich noch dichter an sich, zog mich mit in eine liegende Position. Ich vergrub mein Gischt erneut an seiner Brust, er zog die dünne Decke über uns beide und hauchte mir einen Kuss auf die Haare.
"Schlaf gut mein Kleiner.", war das letzte, was ich hörte bevor ich ins Land der Träume abdriftete. Auch dass draußen die Sonne langsam aber sicher wieder über den Horizont kletterte, bemerkte ich an diesem Morgen nicht mehr.

Battlefield. ABGESCHLOSSEN.Where stories live. Discover now