6.Abschnitt (20.10.1,5)

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Nachdem Ellys beste Freundin Benique verschwunden war, war Dada ihr liebster Ansprechpartner geworden. Dada musste nun sehr häufig Ellys Beschwerden über ihren Ehemann, seinen ehemaligen guten Freund anhören. Manchmal nervte es ihn.

Aber als sie eines späten Abends im Herbst weinend vor seiner Kirchentür stand ließ er sie natürlich ein. Sie war noch aufgelöster als sonst.

„Er ist weg.", sagte sie zu ihm.

„Wie meinst du das?"

„Er ist heute Abend nicht mehr nach Hause gekommen."

Betretene Momente des Schweigens folgten.

„Er hat schon so lange viel zu viel Zeit in der Nähe des Zeitensumpfes verbracht.", schluchzte Elly mit aufgebrachter Stimme.

„Mmhm.."

Dada dachte wieder zurück an die Zeit in der er so eng mit Gregor befreundet gewesen war.

Er versuchte etwas zu finden, irgendetwas womit er Elly hätte trösten können aber ihm fiel nichts ein.

„Alles um mich herum bricht aus einander. Jeder den ich liebe verlässt mich.", sagte Elly.

Die Depression die jeden Menschen in der Stadt seit Beginn der schwarzen Ära ergriffen hatte hallte in ihren Worten wieder.

Ihr einen ermutigenden Bibelvers zu geben hätte sie in diesem Moment nur aufgeregt, also verkniff er es sich.

Als Elly, die gerade zur Witwe geworden war, sich alleine durch die Nacht auf den Weg nach Hause machte, breitete sich auch in Dada eine tiefe Trauer über ihr Schicksal aus.

Er stieg hinunter in seinen Wohnkomplex um nochmal mit Kim über alles zu reden.

„Greg ist in den Zeitensumpf gelaufen.", sagte er.

„Ich weiß.", erwiederte Kim.

„Hab es direkt gespührt."

„Es ist ein dunkles Schicksal dass über dieser Stadt liegt.", sagte Dada.

„Glaubst du es ist Gottes Wille?", fragte Kim Dada.

„Ich weiß es nicht."

Allein in seinem Zimmer öffnete Dada seine Bibel um sich Josua 1:5-9 erneut durchzulesen:

„Es soll dir niemand widerstehen dein Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. Sei getrost und unverzagt; denn du sollst diesem Volk das Land austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, daß ich's ihnen geben wollte. Sei nur getrost und sehr freudig, daß du haltest und tust allerdinge nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß du weise handeln mögest in allem, was du tun sollst. Und laß dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf daß du haltest und tust allerdinge nach dem, was darin geschrieben steht. Alsdann wid es dir gelingen in allem, was du tust, und du wirst weise handeln können. Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freudig seis. Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst."

Er war dankbar für alle Zusprüche die er von Gott erhalten hatte. Ohne seinen Gott hätte er diese Zeit nicht überstehen können, er hätte keine Zuflucht gehabt.

Es soll dir niemand widerstehen dein Leben lang... Was wäre wenn Dada diese Morde hätte verhindern können?

NamenlosWhere stories live. Discover now