Kapitel 125

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Hand in Hand gingen wir ins Schlafzimmer. Marcos Körper war warm und anziehend. Ich liebte diese verspielte, sanfte Art an ihm... Wie er mich ansah und gespannt wartete, bis ich den ersten Schritt tat. Wir setzten uns an's Bettende und sahen einander an. Doch Marco tat nichts... Ich seufzte. Ich wusste doch, dass Marco es auch wollte. Er hatte mir heute schon viele Anzeichen gegeben. Und ich wollte es auch, und wie! Seid ich schwanger war, war ich total unbefriedigt in vielen Dingen. Eben auch in dieser einen... 'Selbst ist die Frau!' dachte ich und fing an sein Hemd aufzuknüpfen. Er stöhnte erleichtert auf, schien zufrieden zu sein, dass ich in die Offensive ging. Und schon tasteten seine Hände ebenfalls meinen Körper ab. Dieser schien sich elektrisch aufzuladen. Von Sekunde zu Sekunde wurde ich fordernder. Ich wollte Marco unbedingt so nah sein wie es ging! Schließlich trugen wir nichts mehr und schmiegten uns aneinander. Nun wollte ich Marco ganz.. auch "in mir". Er wollte es gerade tun, als er mich jedoch noch etwas fragte. "Da kann auch wirklich nichts passieren? Mit dem Kind..." Ich musste lachen. "Fängst du schon wieder so an...", antwortete ich. "Hast ja Recht!", gab Marco kleinlaut von sich und wir machten da weiter wo wir aufgehört hatten.

Marco und ich verbrachten wirklich eine unvergessliche Nacht zusammen. So viel Liebe, wie in dieser Nacht hatte ich noch nie gespürt. Es schien, als hätte Marco sich auch endlich mal seinen Gefühlen ergeben. Unbeschreiblich schön. Dennoch war ich froh, als ich endlich einschlief. Der Schlaf konnte so friedlich sein, aber auch gleichzeitig so unberechenbar...

--Als ich aufwachte, war es schon hell. Eigentlich wollte ich mich nochmal tief in meine Decke vergraben und weiter kuscheln, doch beim Versuch mich umzudrehen viel ich aus dem Bett. Verwirrt sah ich vom Boden auf. Moment mal... Das war gar nicht mein Bett! Das war eine Couch. Aber ich kannte sie irgendwo her... Ich stand auf und schlug mir die Decke um den Körper. Frisch war es geworden und wie ich sah, lag auch schon Schnee draußen. 'Das ging aber schnell!' dachte ich und sah mich weiter im Raum um. Ich entdeckte Fotos. Und jetzt machte es Klick... Ich war bei Marcos Eltern. Dort standen nämlich Bilder von Marco, Mia und mir. Aber auch von Marcos Geschwistern und deren Kindern. Wie kam ich eigentlich hier her?! Mhmm... 'Erstmal nen Kaffee' dachte ich und ging in die Küche. Dort machte ich mir einen Cappuccino. Während ich diesen trank, blätterte ich verträumt in einer Zeitung. Nicht besonders viel Neues darin. Ach doch, etwas interessantes schien darin gewesen zu sein... Zwei Seiten waren herausgerissen worden. Beim Beiseiteschieben der Zeitschrift fiel etwas auf den Boden. Unachtsam hob ich es auf und legte es auf den Tresen. Und dann wurden meine Augen doch groß... Es war eine Todesmeldung! Aber nicht irgendeine...! Sondern die von MARCO!

Was hatte das zu bedeuten?! Marco war doch gestern noch quick lebendig gewesen. Ich stellte den Kaffee zur Seite und ging wieder ins Wohnzimmer. Alles sah so unantastbar aus... und diese Stille. Doch plötzlich hörte ich jemanden die alte Holztreppe herunter kommen. "Sina, du bist ja noch gar nicht fertig...", sagte Marcos Mutter sanft und dennoch vorwerfend. "Morgen... fertig für was?", fragte ich verwirrt. Marcos Mutter blickte mich ebenfalls verwirrt an. "Ähm... Gleich ist doch die Beisetzung. Bitte, Süße, mache es nicht noch schlimmer. Wir haben alle einen großen Verlust zu tragen!" Als ich diese Worte hörte, glaubte ich allmählich, was ich gelesen hatte. Aber das war alles so komisch! Wie ging das, dass ich gar nichts, rein gar nichts davon mitbekommen habe?! Hatte ich die ganze Zeit geschlafen? Winterschlaf oder so... Einige Minuten später kam auch Marcos Vater herunter. Dieser sah echt fertig aus. Schwarze Augenringe waren der Blickfang in seinem Gesicht. "Guten Morgen, Sina", begrüßte er mich. Ich nickte. Mir fehlten einfach die Worte... Marco war also Tod...! Und was war mit Mia? Dies fragte ich auch die Mutter. "Mia ist oben und zieht sich an. Schau doch mal nach ihr...", schlug sie vor. Und ich ging nach oben. Dort stand Mia vor dem Spiegel. Sie schien größer zu sein, als ich sie in Erinnerung hatte. "Mama, ich sehe schrecklich aus!", sagte sie traurig. "Nein Schatz. Du siehst bezaubernd aus, wie immer!", redete ich ihr zu und kniete mich zu ihr herunter. "Ich vermisse Papa... Wann kommt er wieder?",fragte sie mich. Ja... Was sollte man darauf antworten?! "Bald, Schatz! Bald..."

Frohe Weihnachten! ⛄❄🎄🎁

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt