Kapitel 96

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Da nun das Eis gebrochen schien, wurde ich mutiger. Ich traute mich nun mehr den Blicken von Marco mehr entgegen zu treten und keine Rückzieher zu machen. So kam es auch dazu, dass ich ihn fragte. Fragte, was das alles hier sollte. Dieser ganze Aufwand, der im Endeffekt sowieso nichts brachte. „Was willst du hier, Marco?! Ich meine gerade jetzt, wo ich dich fast verg..." Vergessen hatte. Ich konnte es nicht zu Ende bringen, da sich in meinem Mund ein Kloß gebildet hatte. Doch Marco stand zu verstehen, was ich sagen wollte. Er sah kurz gekränkt aus, doch fasste sich schnell wieder. So war er. Und das liebte ich an ihm. „Sina, ich...", fing er an, atmete tief durch und kam auf mich zu. Er schien zu fliegen. Wenig später stand er direkt vor mir. Sein Geruch schien mich um zu hauen. Ich musste mich an der Arbeitsplatte festhalten, um nicht umzufallen. Es traf mich härter als vorher gedacht. Marco schien es zu merken und legte seinen Arm um meine Taille, um mich zu stützen. Was auch zur Folge hatte, dass er sich an mich heran zog. Zwischen unseren Gesichtern lagen nur noch wenige Zentimeter und ich hatte das Gefühl, dass Marcos Blick loderte. Wie eine innere Flamme, die plötzlich wieder entfachte. Wir blickten uns genau in die Augen. „Wie lange ich darauf gewartet habe!", hauchte er mir ins Gesicht. Sein Atem war warm und roch leicht nach Pfefferminze. Und langsam, ganz langsam, kam er meinem Gesicht näher...

Ich spürte die prickelnde Nähe zwischen unseren Gesichtern. Ich schloss meine Augen, um diese Nähe zwischen uns, zwischen Marco und mir, in vollen Zügen zu genießen. Und dann spürte ich seine sanft weichen Lippen auf meinen. Ein Feuerwerk der Erregung breitete sich auf der Stelle, auf der er mich berührte, aus. Ich erwiderte den Kuss nicht sofort, sondern wartete seine Bewegungen ab. Doch dann ließ ich mich hinreißen und bewegte meine Lippen nun auch in gefühlsvollen Bewegungen auf seinen. Ich war hin und weg. Mein Körper war mit Glücksgefühlen nur so überhäuft, sodass er keinerlei andere Aktionen ausführen konnte. Meine Beine wurden von Sekunde zu Sekunde wackliger. Das hatte zur Folge, dass Marco mich hoch hob und auf die Arbeitsfläche setzte. Nun stand er zwischen meinen Beinen und tastete mit seinen Händen meinen Körper ab. Wenn ich ehrlich war ging mir das alles zu schnell. Er war gerade erst hier auf gekreuzt und schon standen wir hier in der Küche und küssten uns hemmungslos. Das ging nicht. Wir mussten vorher reden. Es war einfach zu viel passiert! Deshalb hob ich schweren Herzens meine Hand hoch, legte sie auf seine muskuläre Brust und schob ihn von mir.

Meine Hand schmerzte leicht, weil er so schwer war. Die Muskeln waren einfach zu massiv. Doch er ließ es zu. Gegen seinen Willen löste er sich von mir. Danach sah er mich mit seinen großen Augen an. Die Verwunderung stand ihm im Gesicht geschrieben. Doch ich musste ihn wegschicken, ich hatte keine andere Wahl. Mir ging das alles viel zu schnell. Eben war Marco noch für mich unerreichbar und jetzt stand er vor mir und hatte mir den atemberaubendsten Kuss meines Leben gegeben! Ich war vollkommen verwirrt. "Sina, bitte! Ich liebe dich!", sagte der Mann, den ich ebenfalls liebte. Die Röte stieg in mein Gesicht. Verträumt fuhr ich seine Brustmuskeln mit dem Finger nach. Natürlich liebte ich ihn auch. Und das wusste er! Und wie. Nach diesem Kuss... So standen wir da. Ich, die vollkommen Marcos unglaublichen Charm erlegen war und Marco, der mich mit seinn wundervollen Augen musterte. Dies änderte sich, als es plötzlich klingelte. Ich erschrack und sprang auf. Ich hatte total die Zeit vergessen! Ich hörte nur ein "Ich geh schon!" von Jenny aus dem Flur. In diesem Moment war ich ihr sehr dankbar. Ich sah Marco an, der mich an grinste und dann an mir herunter sah. Man sah ich aus!

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt