7. Geburtstagsvorbereitungen und persönliche Geschenke

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Siebtes Kapitel
Geburtstagsvorbereitungen und "Persönliche Geschenke"

Oliver

Ich hatte Vera und Leo gesagt, dass ich auch mit einer kleinen Feier zufrieden wäre, doch was auch immer sie zusammen mit meinem Bruder geplant haben, in den mehreren Sitzungen (an denen ich natürlich nicht teilnehmen durfte), wirkt nicht wie die kleine Feier, die ich mir vorgestellt hatte.

Natürlich wären ohnehin nicht nur enge Freunde von mir gekommen – das wären dann auch nur mein Freunde aus dem Studium und ungefähr sieben Leute – da wir den Ersatzschauspieler für Franz ja auch eingeladen haben und Vera ihre Freundin, Leo Samantha und Ronja ihren ganzen Freundeskreis mitbringt und meine Mutter noch ein paar alte  Schulfreunde ausgegraben hat. Doch ich glaube, dass selbst für diese etwa zwanzig Menschen der Partyraum zu groß ist, in den Billy mich gerade geführt hat.

„Wow,“ sage ich und mustere die Bierbänke und Tische die noch eingeklappt an der Wand stehen. „Der Raum ist ziemlich groß.“

Billy hievt einen Getränkekasten an mir vorbei und lässt ihn mit einem lauten Krachen in eine Ecke nieder. Ich habe darauf bestanden, dass wir  nicht dafür sorgen, dass meine Gäste komplett betrunken nach Hause gehen. Obwohl Niko sich vermutlich auch mit ein paar Bier ins Koma trinken kann, denn er verträgt so gut wie nichts. Mein Bruder Billy hingegen schon, was vor allem an seiner Größe liegt, die leider gentechnisch nicht bei mir angekommen ist.

„Warte, bis wir die Bänke aufgestellt haben. Dann wirkt es nicht mehr so groß,“ sagt Billy und wischt sich theatralisch über die Stirn.

Hinter mir kommt Clara in den Raum, sie trägt gleich zwei Bierkästen und lässt Billys Erschöpfung lächerlich aussehen. „Wir dachten, es ist schön, wenn etwas mehr Platz ist. Weißt du noch Leos Silvester Feier? Wir standen fast aufeinander."

„Wie viele Gäste fallen den wegen dem Magendarm aus?,“ frage ich und hoffe herauszufinden, wen wir noch einladen. Ich hätte es besser wissen sollen, als ich Vera gesagt habe, sie solle die Planung für meinen Geburtstag übernehmen.

„Naja, Franz und Ella kommen nicht,“ zählt Clara auf, während sie die Getränkekästen mustert. „Theodor geht es auch noch nicht so gut, Leo sagt er kommt, egal was ist, aber ein paar Leute aus dem Kamerakurs fallen aus.“

Aha, die waren also auch eingeladen. Aber im Grunde genommen ist es mir egal wer kommt. Ich bin nur traurig, dass Alejandro nicht da sein wird, denn mit ihm wäre es doppelt so lustig gewesen.

Das Leo kommt, war klar – er hat mich schon gewarnt, dass er zur Not mit einem Eimer um den Hals kommen würde. Zum Glück scheint er aber wieder gesund zu sein, gestern hatte er ein Date mit Samantha und hat mich um halb eins angerufen um zu fragen, was man machen soll, wenn man aus Versehen Knoblauch in den Döner getan hat. Zum Glück ist Samantha um einiges abgehärteter als Leos frühere Freundinnen. Letztens hatte ich sie gefragt, ob es sie nicht stört, wenn Leo von hübschen Französinnen redet. Sie meinte, dass sie ihn darauf angesprochen hat.

Er hat anscheinend geantwortet, dass es einen Unterschied zwischen „hübsch" und „schön" gäbe, und Samantha versichert, dass sie selbstverständlich schön wäre.

Mein Freund ist manchmal ein Idiot, aber dumm ist er nicht.

Vera ist nun auch in den Raum gekommen, sie trägt einen Kasten mit Snacks, ein paar scheinen von meiner Mutter zu sein, und sie sagt, dass gleich ein paar Leute kommen, um beim Aufbauen der Stühle zu helfen. Als ich frage, ob ich helfen soll, lehnt sie ab.

„Es ist dein Geburtstag, Olli,“ erklärt sie abwehrend und streicht sich ihr rosafarbenes Hemd glatt.

„Der ist erst morgen,“ widerspreche ich, doch auch Clara schüttelt den Kopf. „Wir müssen noch ein paar Vorbereitungen treffen. Und es soll ja noch ein paar Überraschungen geben.“

Mary - Eine Geschichte in Lila und GrünTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon