75.: Chemical lesson 2.0

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- Mittwoch, 20.09.2034 -

Namjoon hatte gehofft, er würde durch seine kleine Lüge genug Zeit für Taehyung und Yoongi herausschlagen, damit die beiden über den Lüftungsschacht abhauen konnten.

Dass Geumjae ihn jedoch den langen Weg bis zur Halle zurückführte in der das Raumschiff stand, hätte er nicht erwartet. Wenn sie dort ankommen würden und Mark Tuan Geumjae zur Schnecke gemacht hatte, weil er sich nicht einmal die kleinsten Details merken konnte, waren Taehyung und Yoongi hoffentlich schon über alle Berge.

Und dann musste er nur noch hoffen, Mark davon überzeugen zu können auch Jeongguk gehen zu lassen. Dann wäre alles wieder in Ordnung und er hätte ein reines Gewissen, niemandem durch seinen Fehler in Gefahr gebracht zu haben.

Geumjae hatte den ganzen Weg über einen gewissen Abstand zu Namjoon gehalten, doch jetzt als sie vor dem Eingang der Halle standen, hatte dieser seinen Arm gepackt.

„Warst du dir den Weg hierher zu fein dafür? Oder hattest du Angst, ich mach dich fertig", grinste Namjoon ihm zu, der unter seinem Blick auf einmal gar nicht mehr so finster aussah. Und Namjoon stellte mit Genugtuung fest, dass sein Plan über die Jahre in Isolation seinen Stress mit Sport zu kompensieren, aufgegangen war.

Zu Trainingszeiten hatte er sich oft mit Geumjae geprügelt, weil dieser nicht aufgehört hatte, Taehyung zu sabotieren und meistens hatte er verloren, doch jetzt fühlte er sich zum ersten Mal in seinem Leben auf Augenhöhe mit diesem Mann.

„Ich hab keine Angst vor dir, Schwuchtel", zischte Geumjae und hatte vermutlich schon wieder ganz vergessen, worauf es bei seinem Auftrag eigentlich angekommen war. „Ich wusste die ganze Zeit über, dass du diesen Schwächling vögelst..."

Die Tatsache, dass Geumjae ihn fälschlicherweise als homosexuell beschimpfte, störte Namjoon nicht wirklich. Ebenso wenig, wie der Vorwurf, er hätte vor Jeongguk etwas mit Taehyung gehabt. Das, was ihn wirklich wütend machte, war, dass Geumjae seinen besten Freund noch immer als jemanden sah, der zu rein gar nichts taugte und sich hochgeschlafen hatte, um mit Namjoon zum Mars fliegen zu können.

„Nimm das zurück!"
„Was? Dass du eine Schwuchtel bist oder Taehyung der erbärmlichste Schisser, den ich je getroffen hab?" Er lachte laut auf. „Ich könnte wetten, dass er dir sogar ein Tauschangebot dafür gemacht hat, dass er bei dir wohnen durfte. Wenn du weißt was ich meine... Er konnte ja nicht mal sein Mittagessen in der Cafeteria bezahlen."

„Halt die Klappe, Geumjae! Taehyung ist ein besserer Mensch, als es jemals einer von euch sein wird", fauchte Namjoon und ballte seine Hände zu Fäusten, doch Geumjae dachte gar nicht daran auf ihn zu hören.

„Oh, dann wird dich sicher freuen zu hören, dass Tuan plant ihn zu vergasen, sobald er seinen Teil der Arbeit erledigt hat. Wir brauchen einen Schwächling wie ihn nicht-..."

Weiter kam er nicht.
Namjoon hatte ausgeholt und so heftig zugeschlagen, dass Geumjaes Kiefer hässlich knackte und sein Kopf nach hinten kippte.
Namjoon war sich seiner Fehlentscheidungen bewusst, aber das hieß nicht, dass er von jetzt an nichts mehr unternehmen würde, um seinen besten Freund vor all dem hier zu beschützen.

Er wollte keinesfalls pseudo heroisches klingen, doch in diesem Moment war der Gedanke an den Jungen, den er damals bei sich aufgenommen hatte, der einzige, der ihn am Leben hielt.

The Final Countdown  ⇢  TaekookWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu