59.: Imagine... me as a tattoo artist

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- Freitag, 25.08.2034 -

„Tae... hörst du mich?"
„Ich hör dich, aber ich seh dich nicht. Siehst du mich?"
„Nein..."

Jeongguk stellte seine Schüssel mit den Nudeln zur Seite und angelte nach der Maus seines Laptops, um wieder auf die Einstellungen zu gehen und die Bildübertragung zu kontrollieren, wie Yoongi es ihm gezeigt hatte. Er spürte sein Herz vor Aufregung klopfen, als sich das Fenster endlich öffnete und Taehyung zeigte, der sich mit verwirrten Blick weit nach vorne gelehnt hatte.

„Jetzt seh ich dich."

Erschrocken wich Taehyung zurück, als er bemerkte, dass Jeongguk auf dem Bildschirm war, fing dann allerdings breit an zu grinsen.
„Immer wieder eine Freude, Guk."

Jeongguk brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Taehyung trug wieder seine Brille und die Location hinter ihm sah genauso aus, wie beim letzten Mal, als sie sich gesehen hatten. Dieses Mal jedoch trug er einen roten Pullover und verschränkte gelassen die Arme vor der Brust.

„Ich kann's... immer noch nicht fassen, dass das wirklich real sein soll", murmelte der Jüngere leise und griff wieder zu der Schüssel mit seinem Abendbrot. Er war heute früher nach Hause gekommen und später, wenn das Musikvideo veröffentlicht werden würde, hatte er sich hier mit Yoongi verabredet, doch auch das hatte ihn nicht davon abgehalten sich seiner Jeans zu entledigen und sas T-Shirt überzuziehen, was er normalerweise nur zum Schlafen trug.

Es war altes Merch von Yoongi, was Jeongguk nur trug, um seinen Bruder zu ärgern.

„Vertrau mir. Irgendwann gewöhnst du dich an meine blendende Schönheit", grinste Taehyung und fuhr sich durch seine Haare.
„Oh ich glaub, daran werd ich mich nie gewöhnen", murmelte Jeongguk und versuchte dabei so wenig glaubhaft wie möglich zu klingen.

Er konnte nicht leugnen, dass sein Herz schneller schlug, wenn er Taehyung sah. Und noch weniger konnte er leugnen, dass es ihn glücklich machte, dass der 26 Jährige tatsächlich jemand war, in den man sich auch ohne Worte verlieben konnte.
Die Tatsache, dass die beiden sich neben diesem Aspekt auch noch auf einer anderen, weitaus bedeutsameren Ebene nahe waren, war für Jeongguk noch immer ein Ding der Unfassbarkeit.

„Ist es immer noch komisch mich zu sehen?"
„Ein wenig", gab Jeongguk zu und spürte, wie es ihm die Kehle zuschnürte, als sich Taehyungs Grinsen verflüchtigte. „Aber... aber nicht im schlechten Sinne. Mir ist nur klar geworden, dass ich doch ein Mensch bin, der sich sehr vom Aussehen beeindrucken lässt..."

„Sind wir das nicht alle?"

Eigentlich hatte Taehyung immer gedacht, er wäre mittelmäßig hübsch. Kein Adonis, aber interessant genug, damit er die Blicke auf sich zog. Jeongguks Verlegenheit verursachte ein Herzklopfen, dass er im Bezug auf diese Sache niemals geglaubt hatte zu bekommen.

„Es ist nur... mir ist klar geworden wie oberflächlich ich eigentlich-..."
„Guk... wenn du wirklich so oberflächlich wärst, dann hättest du schon längst aufgehört mit mir zu schreiben. Merk dir meine Worte. Ich bin der Ältere von uns beiden. Ich hab immer Recht."

Genervt verdrehte Jeongguk die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Taehyung grinste zufrieden, weil seine Ablenkung des Themas sofort gezogen hatte.
„Alter ist nur eine Zahl, Tae. Außerdem bin ich größer, als du..."
„Na, das wollen wir sehen..."

The Final Countdown  ⇢  TaekookWhere stories live. Discover now