Kapitel 6

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Luis und ich. Wir sollen jetzt den Sprengstoff abholen, den er sich angeschafft hat. Ich habe bei ihm immernoch ein seltsames Gefühl. Er ist sehr nett, aber es ist komisch in seiner nähe.

,,So, da sind wir.", mit einer überzeugten Stimme schaut er mich an. ,,Wo? Ich sehe nichts.",sage ich und das Unwissen ist mir auf der Stirn geschrieben. Wir stehen auf einem Parkplatz, auf dem sich keine Menschenseele befindet.

Jetzt kommt es! Er will mich umbringen! Deshalb ist er so seltsam! Oh nein..., denke ich.

,,Mia? Was ist? Du schaust ja so, als ob du einen Mörder oder einen Geist gesehen hättest.",lacht er mich dreist an. Er sucht auf dem Boden nach etwas. Als er dann stehen bleibt sehe ich, dass er einen Gullideckel anstarrt. Er hebt ihn hoch und steigt herrunter.

Erwartet er wirklich, dass ich da mit runter komme? Also ich bin ja keine Zicke, aber sowas mache ich auch nicht gerne.

Als er wieder hoch geklettert kam meint er angestrengt:,,Mia. Nimm mir das mal ab." Es ist eine Kiste mit einem Totenkopf darauf. Mehr braucht man wohl nicht sagen. ,,Mia! Nimm sie schnell! Die wird langsam schwer in meinen Armen.",schreit er mich an. Also nehme ich ihm die Kiste ab. Diese Kiste ist wirklich schwer und dabei ist sie garnicht so groß. Ich stelle sie neben mir ab, da ich sie nicht lange halten kann. Nach der Zeit im Krankenhaus habe ich nicht viel Sport gemacht, sodass ich nicht mehr so fit bin. Luis kommt wieder ganz aus dem Schacht herraus und schließt diesen mit dem Gullideckel. Er nimmt sich die Kiste, geht mit mir zu seinem Auto und stellt diese in seinen Kofferraum.

Als wir uns ins Auto setzen sieht er mich eine Weile an. Es ist mir sehr unangenehm. ,,Habe ich etwas im Gesicht?", meine ich ihn zu Fragen. Die Frage habe ich etwas ironisch gesagt, damit er aufhört mich anzustarren, aber auch nicht so, dass es eingebildet rüber komme. Eine Antwort bekomme ich nicht. Stattdessen bekomme ich eine andere Frage zu hören: ,,Versprichst du mir, das ich einen Kuss kriege, bevor ich sterbe. Es ist egal von wem. Es wäre mir sogar egal, wenn du ihn mir geben würdest. Aber ich will wissen, wie sich es anfühlt. Es muss nicht Heute nicht Morgen oder in drei Tagen passieren, sondern einfach nur kurz bevor ich sterbe."

Ist Luis etwa Pädophil? Warum fragt er mich sowas?

,,Ähm... Ich kann dir das nicht versprechen.", sage ich mitleidig.

,,Luis, warum fragst du mich das überhaupt?" Ich sehe ihn abwartend an. ,,Ach, das hat keinen besonderen Grund. Sollen wir losfahren?", sagt er ein bisschen zu schnell, sodass ich ein komisches Gefühl in der Magengegend bekomme. ,,Ja.", antworte ich halb fragend.

In meiner Wohnung angekommen, sehen wir auch schon Lissa und Traver, die auf uns gewartet haben.

,,Was hat so lange gedauert? Wir haben uns Sorgen gemacht.", meint Traver mit einem besorgtem Gesicht. ,,Wir haben noch ein bisschen geredet.", meint Luis. ,,Achso. Ach Mia, deine Mom möchte mit uns kommen, um die Wächter mit uns aufzuhalten. Wir fahren Morgen los und holen sie ab." ,,Oh Gott. Nein, es wird viel zu gefährlich. Hast du ihr das klar gemacht?", frage ich ihn. Ich bin nicht froh, dass sie mitkommt. Sie ist nicht mehr so fit und ich mache mir Sorgen, dass es zu gefährlich für sie wird.

Traver gibt mir eine etwas patzige Antwort: ,,Ja, ich habe ihr klar gemacht, dass es sehr gefährlich ist."

Es klingelt. Mom. Sie ist schon gekommen, dabei wollen wir sie doch erst Morgen abholen. Ich öffne ihr die Tür und sie kommt mit großer Freude hinein. ,,So wann geht es los?", fragt sie keck. Ich starre sie fassungslos an und meine: ,,Mom. Was tust du hier? Wir wollten dich Morgen abholen, um mit dir loszufahren." ,,Was? Es geht erst Morgen los? Das habe ich wohl nicht so ganz mitbekommen. Naja dann schlafe ich halt hier auf der Couch.", antwortet sie etwas aufdringlich.

Ich lächle und lege ihr eine Decke und ein paar Kissen auf die Couch.

Am Abend gehen Traver und Luis zu sich nach Hause, um sich auszuschlafen. Morgen soll es losgehen.

Ich bin ziemlich aufgeregt und kann fast nicht schlafen. Schließlich fallen mir doch die Augen zu.

Wächter-gefangenWhere stories live. Discover now