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'you don't have
to take care of me'

Die Kieselsteine gruben sich immer mehr in meine vom Kleid freigelegte Haut und der Schmerz meines Fußes betäubte mein ganzes Bein aber das alles kümmerte mich nicht, weder der Wind der mir immer kälter vor Kamm noch die Rufe meines Namens. Den er war wirklich weg gefahren ohne jeglichem Zögern und ich war einfach zuboden gesunken und in Selbstmitleid ertrunken.

„Ally es ist viel zu kalt, komm bitte rein" Ich musste nicht hinsehen um zu wissen, zu wem diese Stimme gehörte, die viel Vorsichtiger klang als es normal für ihm gewesen wäre, aber war genau diese Stimme die, die ich grade jetzt, nicht hören wollte. Es war die, die mich nur daran erinnerte weshalb er weg gefahren und ich auf den Steinen lag. Es war die Stimme die mich dazu veranlasste auch noch den letzten Nerv zu verlieren und seine Hände von mir zu Schlagen als sie mir eigentlich nur helfen wollten.

Das Feuerwerk war schon im vollen Gange und trotzdem war ich mir sicher das er meine Worte verstanden hatte, als ich zu ihm schrie, er solle mich nicht anfassen, da das alles nur seine schult sei.
Ich war mir durchaus darüber im klaren das diese Anschuldigungen und Vorwürfe nicht berechtigt waren und ich genauso schult an allem hatte wie er, aber für den kurzen Moment tat es einfach gut jemand anderem die schult zu geben. Es tat gut unvernünftig und wütend auf jemand anderm als sich selbst zusein. Und trotz meines Verhaltens wollte er mir wieder Zu Hilfe kommen. Als er das Blut an meinem Fuß sah und mein unbeholfenen Versuch vom Boden auf zu stehen und zum Haus zu gehen, aber auch die Hilfe nahm ich nicht an. Immer noch war mein Körper wie betäubt und der Schmerz war nichts verglichen zu meinen Gefühlen.

Humpelnd betrat ich das Haus, ging an all den vor Freude, aufs neue Jahr anstoßenden, Menschen vorbei und betrachtete blinzelnd das Chaos in der Küche, von dem nur noch ein Bruchteil erahnen ließ wie es nach dem Knall ausgesehen hatte. Nicht lange darüber nachdenkend Griff ich nach einer der noch heilen, nicht zu Bruch gegangen Flaschen und ging ungeschickt die Treppen rauf. Darauf achtend mein Fuß nicht noch mehr zu belasten, als ich oben angekommen ins Bad ging, nur um in einer der kleinen Schubladen nach einer Pinzette zu suchen, nach einem Handtuch zu greifen und mit der anderen Hand immer noch die Flasche fest im Griff, den Weg in unser Zimmer an zu steuern.

Nur ein Schritt durch den Türrahmen ließ meine Gedanken verrückt spielen und mich jegliche Momente der letzten Tage erneut durchleben. Seit dem Tag an dem es passiert ist, bis zu dem heutigen, hatte mich diese Angst geplagt und jetzt hatte es durch mein ständiges aufschieben, vermutlich noch viel schlimmere Ausmaße angenommen.

Zischend ließ ich mich vor der Glasfront nieder, legte die Sachen vor mir auf dem Boden und griff nach der noch zuhen Flasche, von der ich den Inhalt garnicht kannte, aber das war in dem Moment auch nicht von Bedeutung. Ich wollte einfach nur das dieses Taubheitsgefühl auch noch weiterhin anhalten würde und nicht in nächster Zeit komplett ersetzt werden würde. Den schon jetzt graute es mir vor dem Morgen, an dem selbst das letzte Rest Hoffnung in mir erloschen sein würde und die Erkenntnis mich ein zweites Mal auf die Knie zwingen würde.

Das brennende Gefühl meines Halses und die Tränen von denen ich nicht wusste, aus welchem Grund genau, sie wieder aufstiegen ignorierte ich, trank so viel ich konnte und stellte die Flasche mit einem leichtem würge reiß zur seite. Zitternd zog ich mir, den offenen Schuh aus und griff nach der Pinzette, sah mir so zum erstenmal meine Wunden genauer an und zog mir, auf die Zähne beißend die einzelnen Scherben splitter raus. Hoffend das ich bei dem schwachen Licht, einer kleinen Lampe in der Ecke, alle sahen konnte und drückte im Nachhinein das Handtuch auf die kleinen Schnitte.

Es tat weh, unheimlich sogar, ganz besonders für jemand so schmerzempfindlichem wie mir, aber trotzdem wirkte der Verlust auf mich wesentlich schmerzhafter als das brennen meiner Wunden. Mit der einer Hand drückte ich weiter auf die Haut um das Blut zu stoppen und mit der anderen griff ich wieder nach der Flasche, richtete mein Blick auf die immer noch vereinzelt auftauchenden Feuerwerkes Körper am Himmel, und trank weiter in der Hoffnung zu vergessen.

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„Hier bist du ja, wir alle haben dich schon gesucht"
Ertönte Namjoon's Stimme im Raum, direkt hinter mir und auch seine Schritte nahm ich war, dennoch drehte ich mich nicht um oder setzte mich wieder aufrecht hin. Den mittlerweile hatte ich mich zusammen gekauert auf den Boden gelegt, die halb leere Flasche, immer noch in meiner hand und immer wieder kehrenden Tränen auf meinen Wangen die, die vorherigen getrockneten ersetzten.
Im Augenwinkel sah ich verschwommen wie er sich auf den Boden an das Bett gelehnt setzte und dan für einen kurzen Moment schwieg.

„Bitte sag mir, das nicht das passiert ist was ich denke" Ich sagte nichts den ich wusste einfach nicht was ich darauf hätte erwidern können, meine Stimme hätte es vermutlich eh nicht zu gelassen und an seiner war heraus Zuhören, das es vermutlich genau das war, an was er dachte. Ich kniff nur noch mehr meine Augen zu und verzog bei den erneuten Sturm an Tränen mein Gesicht, versuchend nicht laut zu schlutzen, doch trotz des Versuches entwich mir ein verzweifelter Laut.

„Was ist mit deinem Fuß passiert?" Kamm nach Minuten des Schweigens erschrocken von ihm als er etwas näher zu mir Kamm und das mit Blut befleckte Handtuch, das mittlerweile nur noch unbeachtet, auf mein Fuß lag vorsichtig runter nahm und bei dem Anblick leicht auf zischte.
„Das muss verbunden werden.
Warum hast du den nichts gesagt Allison" Es war viel weniger eine Frage, als ein kleiner Vorwurf, als er im nächsten Moment komplett vom Boden aufstand. „Taehyung" Rief er und ich sah in der Spiegelung vom Fenster, wie dieser an der Tür, an die er eigentlich grade vorbei laufen wollte, stehen blieb und zögernd auf uns zu kam.
„Pass bitte auf Ally auf. Ich hole was zum verbinden" Eine Reaktion von uns wartete er garnicht mehr ab, sondern ging direkt an ihm vor bei, aus der Tür und verschwand aus meinem Blickfeld.

„Du musst nicht auf mich aufpassen, ich laufe schon nicht weg"

𝘁𝗵𝗲 𝗼𝗻𝗹𝘆 𝗹𝗼𝘃𝗲 | park jimin Where stories live. Discover now