Chapter 25

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Die restliche Woche verlief mehr oder ruhig. Tessa hatte mich nicht ein einziges Mal angeschaut und auf Jasons blöde Sprüche hatte ich nicht im Geringsten reagiert, weswegen sie im Verlauf der Woche immer weniger wurden.

Meine Mutter hatte mit Mrs. Payton vereinbart, dass ich zwei Mal die Woche zu ihr kommen würde. Montags und donnerstags, aber das war nicht weiter schlimm für mich. Ich freute mich fast schon dorthin zu gehen, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass mit ihrer Hilfe auch in meinem Inneren endlich Frieden einkehren könnte.

Die Situation zuhause war noch immer etwas angespannt, aber das war okay. Die letzten Tage, waren Sally, Toby und Finnley nachmittags immer zu mir gekommen und wir hatten Zeit bei mir verbracht. Meine Mutter war überraschenderweise wirklich nett zu Finnley. Gestern hatte sie sogar gelacht, als er einen Witz gemacht hatte.

Luke war Mittwochabend bei uns zum Abendessen gewesen. Er verstand sich super mit meinen Eltern, was Finnley nicht im Geringsten wunderte, denn für ihn war Luke der größte Schleimer überhaupt.

Ich musste zugeben, ganz unrecht hatte er damit nicht. Luke wusste einfach genau was er sagen musste, um gut anzukommen. Meine Eltern fanden ihn auf jeden Fall sehr sympathisch und ich ebenfalls.

Am Freitag nach der Schule war es endlich soweit und meine Eltern hatten mir erlaubt wieder raus zu gehen. Also trafen wir uns nach dem Unterricht vor dem Schulgebäude, um den sonnigen Tag am See zu verbringen.

Die letzten Tage waren wirklich warm gewesen und wir hatten die Nachmittage in unserem kleinen Garten verbracht, damit wir das Wetter wenigstens etwas genießen konnten. Die drei warteten schon auf mich, als ich zusammen mit Luke das Gebäude verließ.

„Ich wünsch dir viel Spaß. Wenn etwas ist schreib mir. Und wir sehen uns Montag?", er griff nach meiner Hüfte und drehte mich zu ihm. Lächelnd legte ich ihm meine Arme, um den Nacken. „Ja. Ich wünsch dir eine schöne Zeit bei deinen Großeltern."

Wir zogen den Kuss ein wenig in die Länge, als würden wir uns jetzt eine Woche nicht mehr sehen und nicht nur zwei Tage. Das musste Liebe sein.

„Nehmt euch beim nächsten Mal ein Zimmer.", begrüßte mich Toby mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. Als ich vor Scham errötete, fing er plötzlich an dreckig zu grinsen: „Oder such dir wenigstens einen heißeren Typen, dann kann ich die Bilder in meinem Kopf noch für etwas anderes verwenden."

Mein Gesicht wurde noch röter, als ich verstand was er meinte. Manchmal hatte ich das Gefühl er machte das extra und genoss, dass es mir so unangenehm war. Sally boxte ihm kräftig in den Arm, sodass er erschrocken aufschrie. „Eww, du bist widerlich." Und Finnley kommentierte lachend Tobys Schrei: „Sehr männlich."

Beleidigt vor sich her grummelnd, verschränkte er die Arme vor seiner Brust und sah überall hin nur nicht zu uns. „Hört schon auf und lasst uns lieber endlich los! Mir ist viel zu heiß.", stöhnte ich und zog meine Freunde in Richtung Tobys Auto.

„Du kannst dich ja einfach ausziehen, Cat. Also ich hätte nichts dagegen.", grinste Toby frech und sperrte sein Auto auf. Augenrollend stiegen wir ein.

Nachdem wir einen kurzen Zwischenstopp bei Toby zuhause gemacht hatten, wo er eine Kühlbox ins Auto geladen hatte waren wir zum See gefahren. Wir konnten es alle kaum erwarten endlich ins kühle Wasser zu kommen.

Ich hatte mir meinen Bikini heute morgen schon drunter gezogen, also musst ich mich nur meiner Kleidung entledigen. Es kostete mich einiges an Überwindung, mein Langarmshirt auch auszuziehen, aber es gab nichts mehr was ich verstecken musste.

Diese Erkenntnis traf mich auf einmal wie ein Schlag. Ich hatte nichts mehr zu verstecken. Meine Freunde kannten all meine Geheimnisse. Ich musste mich nicht schämen für meinen Körper und auch nicht für meine Narben. Dem einzigen dem ich gefallen musste war ich selber und daran arbeitete ich gerade.

Everything happens for a reasonWhere stories live. Discover now