Chapter 22

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Mit einem unwohlen Gefühl in meinem Bauch zog langsam ich meine Hose aus und knotete mein langärmliges Oberteil hoch.

Vorsichtig sah ich zu den Anderen und mein Blick traf den von Toby, der mich unverblümt anstarrte. Beschämt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und senkte meinen Blick auf den Boden.

Wir hatten beschlossen den restlichen Nachmittag am See zu verbringen und ich hatte beschlossen auch heute wieder den hellblauen Bikini anzuziehen. Langsam fing ich an meinen Körper zu akzeptieren und ich sprach oft mit Finnley darüber.

Ich aß wieder regelmäßig und ich hatte angefangen jeden Morgen ein Workout zu machen, um Muskeln auf zu bauen. Es dauerte nur einfach seine Zeit und dass ich anderen meinen Körper ohne Scham zeigen konnte, würde wohl noch eine ganze Weile dauern.

Ich bekam nur im Augenwinkel mit, wie Finnley Toby einen Stoß verpasste, welche daraufhin einmal laut Pfiff. „Warum hast du diesen Tempel an weiblichen Körper so lange versteckt?"

Trotz der unangenehmen Situation musste ich bei seiner Wortwahl lachen. Etwas erleichtert, ließ ich mich neben den anderen auf der Decke nieder und schloss müde die Augen. Nachdem die Sonne aufgegangen war, waren wir zu Sally gefahren und haben dort ein paar Stündchen geschlafen, ehe ich kurz zu Hause war.

Allerdings wurde ich bald darauf schon wieder abgeholt, denn wir waren Zip-Lining gefahren. Der Schlafmangel und das ganze Adrenalin, dass ich bei der Fahrt über die 100 Meter tiefe Schlucht ausgeschüttet hatte, hatten mich wirklich ausgelaugt. Allerdings war es das absolut wert gewesen.

Ich hatte mich noch nie so lebendig gefühlt, wie in der letzten Zeit. Wir unternahmen so viel zusammen und ich genoss jeden einzelnen Tag. Ich konnte nicht glauben, dass das wirklich mein Leben war.

Nur Luke, der ein bisschen genervt war, da ich unser gemeinsames Mittagessen auf den Abend verschieben musste, trübte meine Laune ein wenig. Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein konnte einen Jungen zu daten.

Ich grübelte noch eine Weile über das alles nach, als mir auf einmal etwas einfiel. „Finnley? Meine Eltern habe gefragt, ob du morgen zum Essen kommen möchtest?" Mein Vater hatte mir das vorhin gesagt, als ich kurz zuhause war, aber in der Hektik hatte ich es glatt vergessen.

„Oh je.", entfuhr es Sally und auch Toby runzelte die Stirn: „Scheiße. Dann habe ich ja nur noch einen Tag um dir meinen Charme zu lehren, damit Kitty in Zukunft auch noch mit uns abhängen darf." Kurz darauf schrie er erschrocken auf, als Finnley ihn mit einem Handtuch abwarf.

„Das ist mein Spitzname für sie, such dir gefälligst einen anderen." Toby begann zu grinsen und tauschte einen Blick mit Sally, doch das bekam ich gar nicht wirklich mit, denn Finnley hatte sich nun an mich gewendet: „Sag ihnen ich komme gerne."

Mir wurde bei dem bloßen Gedanken an dieses Essen schon schlecht, doch ich versuchte es zu ignorieren und lächelte ihn verkrampft an. Kurz rieb er mir über den Arm: „Das wird schon, hmm?"

„Wir fangen besser sofort an. Uns läuft die Zeit davon. Also als aller erstes: Wenn du reinkommst, lobe das Haus und wie schön es eingerichtet ist.", meinte Toby, legte seinen Arm um Finnleys Schultern und gestikulierte mit der anderen Hand vor seinem Gesicht rum.

„Halt die Fresse, Dude.", kam es genervt von Finnley und Sally und ich mussten kichern. Die beiden alberten noch eine Weile rum und Toby packte einen schleimigen Tipp nach dem anderen aus. Ich musste zugeben, dass einiges wohl wirklich gut bei meiner Mutter ankommen würde, aber ich konnte mir solche Worte einfach nicht aus Finnleys Munde vorstellen.

„Goooott. Sei bitte endlich leise!", rief Finnley irgendwann halb grinsend halb genervt und sprang im nächsten Moment einfach von der Klippe. „Hey, warte! Du darfst nicht vergessen immer schön danke für alles zu sagen! Finnley!", rief Toby ihm hinterher und sprang ebenfalls.

Everything happens for a reasonWhere stories live. Discover now