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Wir brachen noch vor Sonnenaufgang des nächsten Tages auf. Das Rudel bestand zum einen Teil aus Alten und Jungen. Es waren kaum Männer in diesem Rudel und wenn, dann waren sie nur sechzig aufwärts. Eine der jungen Wölfinen sah bildhübsch aus. Ihr Mate könne sich glücklich schätzen so eine Schönheit zu haben. Ihr Name war soweit ich weiß Cloe. Ihr scharzes Haar war der perfekte Kontrast zu ihrer blassen Haut. Die niedliche Stupsnase und die rosigen Wangen waren das I-Tüpfelchen. Zudem war ihr Gesicht sehr symeterisch und wieß nur sehr wenige Unreinheiten auf. Sie hatte eine perfekte Figur, ihre Oberweite war mehr als nur zufriedenstellend und ihre Stimme glich dem eines Engels. Kurz: Sie sah so aus, wie es sich jedes Mädchen wünscht. Soweit ich es mitbekomen hatte, war sie sehr nett und auch ziemlich hilfbereit gegenüber anderen Leuten.

Solange sie sich auch durchsetzen kann, ist ja alles gut.

Da hast du Recht Lilith. Wenn sie das nicht konnte, war sie nur das Püpchen, welches sie äußerlich war.

"Wie weit ist es noch zu Ihrem Rudel, Alpha?", eine der Alten war neben mir aufgetaucht und hatte mich aus meinen Gedankengängen gerissen.

"Lucy. Nenn mich bitte Lucy und lass das Alpha weg. Ich bin genauso ein Gestaltwandler wie ihr. Aber auf deine Frage, wenn wir Glück haben, erreichen wir die Siedlung morgen bei Mittag."

Sie nickte stumm neben mir und sah mir ins Gesicht. "Ihr seid noch so jung. Wie kann es sein, dass ihr schon ein Rudel leitet?"

"Oh nein nein, das ist ein Missverständnis. Ich leite das Rudel nochnicht, ich bin nur der zukünftige Alpha."

"Und ein noch besonderer dazu.", sie zwinkerte mir zu. "Ich kenne die alten Sagen um die weiblichen Alphas. Sie sind weitaus älter als es unser Alpha war." Sie schien in Erinnerungen zu hängen und ich ließ sie in Ruhe.

Mich zurückfallen lassend, nahm ich den Platz neben dem Dorfältesten ein. "Brauchen Sie Hilfe? Ich kann sie tragen, das wäre garkein Problem. Ich kann doch sehen, wie Sie sich abackern und es tut mir in der Seele weh."

Der Ärmste hatte darauf bestanden, dass den anderen geholfen werden sollte, nicht ihm. Er hatte, wie ich erfuhr, eine Wolfskrankheit, welche die Muskeln erschwächen ließ und die Gliedmaßen versteifte. Er tat sich schwer mit jeglichen Arten von Bewegungen.

"Nein nein Kindchen. Es geht schon. Ich hab 90 Jahre jetzt schon gekämpft und werde auch diese Reise noch schaffen.", er lächelte mir zu, doch ihn seinen Augen konnte ich sehen, wie sehr ihn der Schmerz innerlich zerfraß.

Ich kann das nicht länger ansehen!

Binnen Sekunden stand ich in meiner Wolfsform vor ihm. Der Wind fuhr duch mein Fell und stellte es gegen den Strich auf. Der alte Mann sah mich an und wollte bereits weitergehen, als ich ihn aufhielt und mich auf den Boden niederließ. Er gab nach und ließ sich auf meinem Rückrat nieder. Mit seinen knochigen Finger krallte er in mein Fell, um einen Fall zu vermeiden. Mit Vorsicht stand ich auf und setzte den Weg fort. Sein Gewicht nahm ich kaum wahr. Es war nicht sofort zu erkennen, doch er war total abgemagert. Seine weiten Klamotten ließen nicht zu, dass sein Untergewicht zu erkennen war.

Von den Anderen bekam ich verwunderte Blicke zugeworfen, doch sie erkannten, dass wir so schneller voran kamen. Alle Jüngeren verwandelten sich ebenfalls und nahmen je einen der alten Menschen auf den Rücken. Cloe war, wie es sich herausstellte ein Mensch und konnte sich also nicht verwandeln. Sie war die Einzige, die noch übrig war und so nahm ich sie auch auf meinen Rücken. Mit Hilfe meiner Alphagabe konnte ich sie und den Dorfältesten ohne Probleme gemütlich tragen.



Wir waren so schon ein gutes Stück voran gekommen und erreichten zu später Stunde meine Heimatsiedlung. Die Wachen hatten mich anhand meines Geruches von Weitem erkennen können und waren uns entgegen gekommen.

"Alpha! Wo wart Ihr? Eure Mutter ist krank vor Sorge und Euer Vater wollte morgen schon einen Suchtrupp losschicken!"

"Es tut mir leid, dass ihr euch solche Sorgen um mich machen musstet und es heiß Lucy nicht Alpha.", inzwischen waren wir vor dem Rudelhaus angekommen und durch den Lärm waren einige der Rudelmitglieder auf uns aufmerksam geworden. Es ging Licht im ersten Stock des Rudelhauses an und es erschien das Gesicht meiner Mutter am Fenster. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Lippen bewegten sich.

Kurze Zeit später war Ma mit Paps und Onkel Alec vor uns erschienen.

"Liebes wo warst du?! Wir hatten gestern einen Anruf deines Direktors erhalten, welcher uns sagte, dass du suspendiert bist, aber du bist nicht aufgetaucht! Was denkst du, was du uns für Sorgen bereitet hast! Denkst du denn nur an dich? Machst du dir keine Gedanken um deine Mitmenschen und wie sie sich fühlen? Wir sind deine Familie, also denk auch bitte nach, wie wir uns fühlen!", meine Mutter war wütend und schrie mich vor allen an.

"Wenn ich mich nicht um andere kümmern würde, hätte ich wohl nicht dieses Rudel aufgenommen und es hier her gebracht.", Onkel Alec hob währenddessen Cloe und den Alten von meinem Rücken.

"Was? Wie? Wie kannst du in deiner Wolfsform reden? Das geht nicht, dass ist nicht möglich!", meine Tant sah mich mit großen Augen an.

"Der Alpha des Rudels gab mir in seinen letzten Sekunden seines Lebens seine Gabe und seitdem kann ich es."

"Du warst schon immer ein Mensch, der sich um andere gesorgt hat und andern in Not hilft, dass solltest du auch wissen, Rosalie. Kaum zu glauben, dass du deiner eigenen Tochter vorwirfst, das Gegenteil zu sein.", mein Vater sah zu mir herunter und legte seine Hand auf meinen Kopf.

[PAUSIERT]The Secret Animal InsideWhere stories live. Discover now