Die beiden machten sich dann doch mal auf zum Bäcker.

Auf dem Weg dorthin, wurde Niall plötzlich wieder munterer und fing mit seinen Witzen an. "Es ist so heiß, weil deine Mama unter dem Arm schwitzt.", begann Niall und Louis freute sich über die Einladung, auch etwas fieses über Nialls Mama zu sagen. Trotzdem verstand er nicht, inwiefern Nialls Aussage eine Beleidigung sein sollte, geschweige denn überhaupt einen Sinn machte. Louis wollte unbedingt etwas noch gemeineres sagen. "Deine Mama lässt beim Kacken die Tür offen.", konterte er. Niall erwiderte daraufhin lachend: "Deine Mama ist so dick, mit einem gelben T-Shirt sieht sie aus wie die Sonne." "Deine Mama steht nachts vor der Sonne, deshalb ist es dunkel.", kicherte Louis.

Irgendwie gelangten ihnen die Mutterwitze heute nicht sonderlich gut. Erst letzte Woche hatte Niall so schlimme Dinge über Liams Mama gesagt, dass er den Rest der Woche nachsitzen musste. Louis hatte daraufhin so gelacht, dass auch er einen Tag nachsitzen musste. Doch heute war nichts von Nialls Wortakrobatik vorhanden, denn die Witze verpufften in der heißen Sommerluft, noch bevor sie seinen Mund verließen.

Niall wischte sich immer wieder den Schweiß unter seiner roten Mütze eweg und rieb ihn sich unter die Nase.

Als sie endlich beim Bäcker ankamen, sahen sie aus, als wären sie gerade aus dem Pool gestiegen. Louis drúckte die Tür auf, Niall trat hinter ihm ein und machte die Tür wieder zu.

"Hallo.", riefen die beiden fast synchron der alten Verkäuferin zu, die gerade aus dem Hinterzimmer getreten kam. "Heiß heute, oder?", sagte sie zu den beiden, die jetzt über der Eistruhe hingen und gierig hineinstarrten. "Ja.", erwiderte Niall, gefolgt von einem "Mhm" von Louis.

Die Wahl fiel ihnen wirklich schwer. Am liebsten hätten sie die ganze Eistruhe nach draußen geschleift.

"Was nimmst du?", fragte Niall. "Ein Wassereis.", antwortete Louis, der im Kopf bereits ausrechnete, wie viel Eis er für fünf Pfund kaufen könnte. "Nur eins?", unterbrach ihn Niall ungläubig. "Wie viele willst du denn kaufen?", verwirrt schaute Louis seinen besten Freund an. "Mindestens zwei für jeden...", gab Niall schulterzuckend die Antwort auf Louis' Frage. "Das sind 1,20 £ mal zwei...", begann Louis zu rechnen. "2,40 £. Dann könnten wir nochmal vier kaufen.", kam ihm Niall zuvor. "Ich darf aber nicht alles ausgeben.", gab Louis von sich. "Dann noch eine Flasche Wasser.", seufzte Niall unzufrieden. "Ist gut. Du nimmst das Eis und ich hole das Wasser.", gab sich Louis geschlagen. "Welche Sorte?", fragte ihn Niall. "Cola und Waldmeister.", antwortete Louis. Niall angelte sich vier Wassereis aus dem Kühlfach und Louis schleppte unter größter Anstrengung eine 1,5 Liter Flasche Wasser zur Kasse.

"War's das?", fragte die Verkäuferin freundlich und musterte die beiden durchgeschwitzten Jungen grinsend. "Das war's.", sagte Louis und legte einen zerknüllten 5£-Schein auf die Theke. "Das macht genau 3,40 £. Dankeschön." Sie faltete den zerknüllten, leicht feuchten Schein auseinander, tippte den Betrag in die Kasse und zog unter Beobachtung neugieriger Kinderaugen das Wechselgeld aus den jeweiligen Fächern. Sie legte es auf den Wechselteller und lächelte die beiden an.

Louis nahm das Geld vom Tresen ohne sie anzusehen und lief zum Ausgang. Niall folgte mit dem Eis. Sie zogen die Tür auf, drehten sich um und riefen: "Tschüss! Schönen Tag." Die Verkäuferin winkte ihnen hinterher und verschwand wieder im Hinterzimmer.

Niall und Louis konnten es kaum noch erwarten, sich über ihre Beute herzumachen. Ein Eis nahmen sie direkt in ihre kleinen Hände, das andere steckten sie in ihre Hosentaschen. Dann gingen sie zurück in Richtung Schule, um zu den Feldern, zum Wald zu gelangen. Sie liefen den Hügel, gegenüber vom Bäcker, die Straße hinauf, wobei ihr Blick direkt auf den glasklaren Himmel fiel.

"Wenn man die Welt umdreht, fällt man direkt in den Himmel.", stellte Louis fest, das Eis halb im Mund. Niall kniff die Augen zusammen und sah ebenfalls nach oben. "Wie ein großes Meer.", meinte er. Tatsächlich sah der Himmel so aus, als könnte man sich eine dringend benötigte Abkühlung darin verschaffen.

One Direction (One Shots, boy x boy)On viuen les histories. Descobreix ara