2. Ziam

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"Helf' mir, es ist, als ob die Wände einbrechen. Manchmal will ich aufgeben. War schon so oft kurz davor. Aber ich kann es nicht, denn das Aufgeben liegt nicht in meinem Blut. Manchmal liege ich auf dem Boden, kann nichts fühlen. Ich bin überfordert und unsicher. Gib mir doch etwas, was ich nehemen könnte, um meine Gedanken zu beruhigen. Sie sagten Dinge wie "Trink einfach und dir wird es besser gehen." oder "Nimm sie mit nach Hause und dir wird es besser gehen."  Doch würde es das jemals? Wird es wirklich irgendwann besser werden, so wie früher? Sie gaben mir sogar Tabletten, doch keine Medizin ist stark genung. Ich verkrieche mich in meiner eigenen Haut.

Ich schaue auf mein Handy. Fühle Angst. Angst wieder alleine zu sein. Ich habe Selbstzweifel, denn was in den ganzen Kaommentaren steht, stimmte ja. Sie hatten alle recht. Ich hasse dieses Gefühl, zu wissen, dass man selbst daran Schuld hat. Ich versuche einen Weg zu finden, um mich zu beruhigen, kann nicht atmen. Ist da jemand, der mir helfen kann?

Ich brauche jetzt jemanden. Jemanden der mir hilft. Doch es ist niemand da...

Es ist zu spät...

Ich habe aufgegeben...

Ich habe dich enttäuscht...

Es tut mir leid, doch ich kann nicht ohne ihn...

Bitte verzeih' mir...

Ich liebe dich Liam...

Vergess das bitte nicht..."

Als die zwei jungen Streifenpolizisten, Jake O'Neill und Brian O'Connor, in den frühen Morgenstunden von der Leitstelle einen neuen Einsatz bekamen, fuhren sie mit gemischten Gefühlen zu ihrem Einsatzort, der mitten im naheliegenden Wald war. Denn ihre Lsitstelle teilte ihnen über Funk mit, dass eine ältere Dame, welche gerade mit ihrem Hund spazieren war, einen bewusstlosen Jungen gefunden hatte.

Als sie vor Ort ankamen, sahen sie schon einen Krankenwagen und das Auto des Notarztes. Sie parkten den Streifenwagen und stiegen aus. Sie liefen zu den Sanitätern und der Zeugin und verschafften sich einen ersten Überblick.

Einer der Sanitäter kam zu ihnen und begrüßte sie kurz, bevor er anfing, ihnen die Lage zu erklären. "Der Junge war bewusstlos, als wir hier ankamen. Der Puls war sehr schwach und die Atmung kaum vorhanden. Sein Zustand hat sich mittlerweile drastisch verschlechtert. Wir sind gerade dabei ihn zu Reanimieren. Aber es sieht schlecht aus." "Wisst ihr schon wer er ist? Habt ihr einen Ausweis gefunden?", fragte O'Neill. "Ja. Der Junge heißt Zayn Malik. Vielleicht kommt er euch ja bekannt vor." Verwirrt sahen die Polizisten den Sanitäter an. "Er ist Mitglied der berühmten Boyband One Direction." "Ah ok. Wisst ihr schon was genau passiert ist?", gab O'Connor von sich. "Nein. Aber wir gehen von einem Selbstmordversuch aus. Wir haben diesen Zettel bei ihm gefunden. Er hielt ihn in seinen Händen." Er überreichte ihnen den Zettel, welcher von O'Neill angenommen wird. "Ok, danke für die Info." Damit drehten sich die Zwei um und gingen zu der Zeugin, welche etwas Abseits stand. "Sie haben ihn gefunden und den Notruf verständigt?", wurde sie gefragt. "Ja. Der arme Junge. Er ist doch noch so jung. Wissen sie schon, ob er es schaffen wird?" Ihre Stimme war dabei fast nur ein Flüstern. "Wir hoffen es. Haben sie ihren Ausweis dabei?" "Ja. Hier." Die Dame gab ihnen den Ausweis und O'Neill notierte sich die Personalien.

Nachdem sie die Frau entlassen hatten, kam auch schon der Sanitäter von vorhin auf sie zu. "Wir haben alles versucht, aber er ist geraden verstorben. Wir werden ihn zur Gerichtsmedizin bringen und eine Obduktion durchführen lassen, um herauszufinden, woran genau er letztendlich verstorben ist." "Ok. Der arme Junge. Dann werden wir jetzt die Angehörigen verständigen." Damit verabschiedeten sie sich vom Rettungsteam und fuhren zurück zur Dienststelle.

Als sie an der Wache angekommen waren, gingen sie als erstes zu ihrem Dienststellenleiter und informierten ihn über den aktuellen Stand. Dieser erteilte ihnen die Aufgabe, die Eltern des Jungen anzurufen und anschließend zur Villa der Band zu fahren,um seinen Bandmitgliedern bescheid zu geben, bevor sie es durch die Presse erfuhren.

Nachdem der Anruf mit den Eltern erledigt war, machten sie sich auf den Weg zur Villa. Dort angekommen, klingelten sie an der Tür, welche kurz darauf von einem jungen Mann mit braunen Haaren geöffnet wurde. Da sie sich auf der Wache noch kurz über die Band informiert hatten, wussten sie, dass der Mann, der gerade vor ihnen stand, Liam Payne war.

"Können sie uns kurz herein lassen? Wir müssen ihnen und ihren Kollegen etwas mitteilen." Er sah die Polizisten kurz verwirrt an, bat sie dann aber doch ins Innere. Sie gingen in das geräumige Wohnzimmer, in welchem auch schon die anderen Bandmitglieder, Harry Styles, Louis Tomlinson und Niall Horan, saßen.

Brian O'Connor sah nun Liam an und begann zu sprechen. "Liam, sie sind der fester Freund von Zayn Malik?" "Ja. Warum?", fragend und verwirrt sah er zuerst zu seinen Freunden und dann zu den Polizisten. "Es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr Freund heute Morgen verstorben ist. Die Ärzte haben alles versucht. Mein Beileid." Er wusste, dass er mit diesen Worten gerade sehr viel zerstört hatte. Es war ihm noch nie leicht gefallen, den Hinterbliebenen diese Nachricht zu überbringen. Und es wird auch nie leichter werden.

Sie sahen, wie sich alle geschockt ansahen und anschließend weinend in eine Umarmung fielen, um sich gegenseitig zu trösten. Es würde jetzt eine schwere Zeit auf die Jungs zukommen. Doch eines wussten sie jetzt schon. Diese Jungs werden es schaffen. Sie hatten sich, die Fans und die Erinnerungen an ihren Freund. Und diese Erinnerungen kann ihnen keiner mehr nehmen.

One Direction (One Shots, boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt