12. Niam

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Niall P.O.V.

Mal wieder stand ich, weit nach Mitternacht, vor der Glastür zum Garten. Ich konnte einfach nicht schlafen. Wie so oft in den letzten Wochen. Es gab einfach zu viele Dinge, über welche ich mir Gedanken machte. Und diese hielten mich wach. Meistens waren es unnötige Dinge, wie unsere Tour und ob ich gut genug singen würde. Ob die Fans mich immer noch liebten. Eigentlich wirklich unnötige Gedanken und trotzdem beschäftigten sie mich. Und dann dachte ich daran, warum ich mir so viele Gedanken machte. Ein endloser Kreislauf.

Nachdenklich sah ich nach außen und merkte mal wieder, wie sehr ich das Haus meines Freundes, Liam, liebte. Man hatte eine schöne Aussicht auf London und trotzdem war es eine eher ruhigere Gegend.

"Komm' zurück ins Bett, Babe." Die unverwechselbare raue Stimme von Liam, wenn er gerade erst aufgestanden war. Er legte seine Arme um mich und ich schloss kurz meine Augen und genoss den Moment. Natürlich war ich müde. Ich wusste noch nicht einmal mehr, wann ich das letzte Mal gut geschlafen hatte, geschweige denn, wann ich das letzte Mal durchgeschlafen hatte.

"Gleich, Liam. Geh' schon vor.", flüsterte ich. "Damit du wieder hier unten bleibst und nicht kommst?", fragte er mich vorwurfsvoll und küsste mich vorsichtig, fast unsicher am Hals und ich konnte nicht verhindern, dass sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete. "Du musst schlafen, Niall.", hauchte er in mein Ohr. "Wenn das nur so leicht wäre...", wisperte ich und seufzte leise.

Ich drehte mich in seinen Armen um und obwohl es so dunkel war, konnte ich die Besorgnis in seinen Augen förmlich spüren. "Ich arbeite daran. Es wird wieder besser. Ich verspreche es." Ein leeres Versprechen. Das wusste ich und Liam wusste es auch. Ich hatte es mir solange eingeredet, bis ich tatsächlich daran glaubte, dass es besser werden würde. Es wurde aber nicht besser, eher schlimmer.

Sanft legte Liam eine Hand an meine Wange und strich sanft mit seinem Daumen über meine Haut. "Es tut dir nicht gut, so wenig zu schlafen. Du bist Sänger. Du stehst auf der Bühne. Da musst du ausgeruht und fit sein.", gab er besorgt von sich. "Ich weiß doch.", seufzte ich. "Dann lass' uns wieder ins Bett gehen und schlafen."

Ich schüttelte meinen Kopf und legte eine Hand auf seine Brust. Ich bewunderte ihn für die ganzen Muskeln, die er hatte. Neben ihm fühlte ich mich wie ein Schwächling. Ich konnte so viel trainieren wie ich wollte, ich bekam einfach keine Muskeln. Das war frustrierend. Aber irgendwie beruhigte es mich auch. So konnte er mich wenigsten beschützen. Wer wünschte sich denn nich so einen Freund?

Mal wieder war ich vom Thema abgeschweift und machte mir Gedanken.

"Ich kann nicht schlafen und das weißt du. Auch wenn ich es noch stundenlang versuchen würde." Meine Stimme war nur noch ein Hauchen und Liam beugte sich zu mir, so, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Sehnsüchtig küsste ich ihn und spürte, wie er lächeln musste.

Zärtlichkeiten tauschten wir leider nicht oft aus. Vielleicht sollten wir das häufiger machen. Aber generell gingen wir eigentlich eher auf Körperkontakt. Ich saß oft auf seinem Schoß und auch, wenn wir Essen waren, lag seine Hand auf meinem Oberschenkel. Nur küssen taten wir uns nicht oft. Meine Hände glitten zu seinem Nacken und ich verschränkte sie dort. Langsam hob er mich hoch und ich schlang automatisch meine Beine um ihn. Wir lösten uns schließlich wieder und ich lehnte meine Stirn an seine, schloss meine Augen und seufzte.

"Manchmal wünschte ich, dass ein Moment für immer sein kann. Dass er niemals endet.", flüsterte ich. "Und ich wünschte, dass ich meine Gefühle zu dir in Worte ausdrücken könnte. Aber das kann man einfach nicht beschreiben.", erwiderte Liam leise. Ich lachte kurz auf und küsste ihn erneut. "Charmeur.", murmelte ich. "Dein Charmeur.", gab er grinsend von sich. "Nur meiner..."

Er trug mich lächelnd ins Schlafzimmer und ich spürte seltsamerweise, wie ich immer müder wurde. Die Gedanken irrten jedoch weiterhin im meinem Gehirn herum. Frustriert ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter sinken. "Ich hasse mein Leben.", jammerte ich und bekam nur ein Lachen von Liam zu hören. "Du musst deinen kleinen hübschen Kopf endlich frei bekommen, my little Irish princess. Sonst wird das mit dem Schlafen nichts."

Er legte mich auf dem Bett ab und krabbelte zu mir. Sofort drückte ich mich an ihn. Suchte seine Nähe. Ich brauchte ihn und das wusste er. Denn er legte seine Arme erneut um mich und hielt mich einfach nur fest. "Ich werde erst schlafen, wenn du schläfst.", nuschelte er. "Dann kannst du nie wieder schlafen. Das weißt du.", gab ich zurück und küsste kurz sein Schlüsselbein. Mein Freund seufzte und schloss seine Augen.

"Ich liebe dich. Und ich mache mir wirklich Sorgen. Vielleicht solltest du mal zu einem Arzt gehen.", sprach er ein heikles Thema an. "Um dann Tabletten zu bekommen und dann nur noch wegen diesen schlafen zu können? Nein, danke. Dann schlaf' ich lieber gar nicht mehr.", gab ich leicht wütend zurück. "Sturkopf." Liebevoll strich er über meinen Rücken. "Mein kleiner Sturkopf." "Jaja."

Er küsste mich erneut und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Der dritte Kuss innerhalb weniger Minuten... ich könnte mich daran gewöhnen...", grummelte ich zufrieden vor mich hin. "Ich versuche doch nur, dich zum Schlafen zu bringen." "Willst du mich etwa in den Schlaf küssen?", lachte ich und ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. "Wäre doch mal etwas anderes." "Kannst es ja mal versuchen.", neckte ich ihn. "Gerne doch."

Er kniete sich über mich und küsste mich. Diesmal aber nicht sanft, wie zuvor, sondern leidenschaftlich und fordernd. Zögerlich erwiderte ich den Kuss und achtete genau auf seine Hand, die langsam über meinen Bauch nach unten fuhr.

Plötzlich fuhr er unter meine Boxershorts und ich stöhnte und keuchte überrascht auf. Grinsend löste sich Liam von mir und brachte mich mit geschickten Handbewegungen um den Verstand. Es fühlte sich so gut an. "Li..." Ich krallte mich in seine muskulösen Oberarme und schloss überwältigt meine Augen. "Fuck..." Mir wurde heiß und kalt zugleich und ich merkte, wie mein Körper zitterte. Lange hielt ich es nicht mehr aus.

"Ich bring' dich doch nur auf andere Gedanken, Babe.", raunte er in mein Ohr. Und alleine diese Stimme brachte mich fast über die Klippe. Als er dann aber seine Lippen an meinen Hals legte und sanft in meine Haut biss, war es um mich geschehen.

Stöhnend ergoss ich mich in seine Hand und brauchte einen Moment, um wieder klar denken zu können.

"Hat es dir die Sprache verschlagen, Niall?", grinste Liam und ich musste kurz lachen. "Ich weiß nicht, ob ich dich jetzt hassen oder lieben soll.", gab ich erschöpft von mir. "Ich persönlich fände lieben besser."

Er ließ sich neben mich fallen und ich schmiegte mich sofort an ihn. "Na dann. Ich liebe dich, Liam. Über alles." "Ich dich auch. So sehr."

Sanft küsste er meine Stirn und ich schlief langsam ein.

One Direction (One Shots, boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt