Kapitel12-Gelbe Rosen

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Eddie hatte sich in der ganzen Zeit umgezogen und das Essen so gut wie fertig gekocht. Er lief noch einmal ins Bad und schaute sich an. Seine Haare saßen gut und auch sonst empfand er sich als gut gekleidet. Er trug ein recht enges schwarzes T-Shirt und wieder die selbe schwarze Jeans, als Richie zu ihm gekommen war. Da hörte er auch schon das Klingeln und lief ziemlich nervös zur Haustür, um den Brillenträger herein zulassen. Nun sah er direkt in Richies Augen und ihm durchfuhr eine Welle der Aufregung.

Er sah, das der Brillenträger was hinter seinem Rücken hatte. „Schön dich zusehen“, sprach Eddie nun, als Richie lächelte. „ich habe dir etwas mitgebracht!“, Eddie blickte ihn fragend an und nickte. Nun tauchte der gelbe Strauß Rosen auf und Richie hielt sie vor seiner Brust. Eddie fing an zu lächeln, vielleicht mehr als ihm lieb war. „Oh Richie, die sind wirklich wunderschön!“ Er nahm sie an und roch einmal daran. In all den Jahren seiner Ehe, gab es nie wirklich Romantik und es überraschte ihn um so mehr, so eine Geste von Richie zu sehen. Schließlich war Richard Tozier nie ein Romantiker, was Eddie damals manchmal ziemlich schade fand.

„Komm rein, ich habe uns etwas gekocht!“, freute sich der Asthmatiker und lief mit seinen Rosen in Richtung Küche. Richie zog sich seine Schuhe aus, schloss die Tür und lief ebenfalls in die Küche. Der Brillenträger erkannte den Geruch, es roch nach Tomatensoße und er musste grinsen. „Das Essen ist gleich fertig, ich hoffe du magst immer noch Spaghetti?!“ Richie stellte sich neben ihn und nickte lachend. „Ja, hat sich nichts dran geändert, aber ich halte trotzdem nicht viel von Kannibalismus!“

Eddie war gerade dabei, die Nudeln in ein Sieb zu schütten, um das Wasser abzulassen, als er zu dem Lockenkopf sah. „Diesen Namen werde ich wohl nie los, oder?“ „nein Eds!“ Nun holte er zwei Teller raus und eine Vase. Diese befüllte er mit Wasser und stellte die gelben Rosen hinein. Während dessen hatte Richie schon die Teller befüllt und sie ins Esszimmer gestellt. Schnell kam Eddie hinterher und beobachtete Richie, der in den Schubladen nach etwas suchte. „Hast du Kerzen?“, Eddie runzelte die Stirn, „Kerzen? Em…ja da vorne!“ Er zeigte auf die Schublade da neben, wo sich auch direkt ein Feuerzeug befand. Richie kramte es raus und setzte sich hin und auch Eddie machte es ihm gleich. Der Brillenträger zündete die Kerze an und stellte sie mitten auf den Tisch. „So kennt man dich gar nicht!“, meinte Eddie noch skeptisch, ohne seinen Blick von Richie abzuwenden. „Ich bin keine 20 mehr, ich habe mich auch verändert und nicht nur ich, sondern auch du!“ Eddie warf ihn einen fragenden Blick zu, als Richie sich die erste Gabel in den Mund schob. „Verändert?“, Richie deutete mit seiner nun leeren Gabel Richtung Eddies Armen.

„Du hast Muskeln, also zumindest sieht man sie mehr. Machst du Sport?“, Eddie schaute nun auch auf seine Arme. Es war sonst nie jemanden aufgefallen. „Ja, ich mache ab und zu mal Sport. Kann ich dich was fragen?“ Nun fing auch Eddie an zu essen. „Klar“ „wie war das Leben ohne Partner, also, ich weiß das klingt echt doof!“ Richie schaute auf die flackernde Flamme und schüttelte seinen Kopf „du kannst mich alles fragen, was du willst Eds. Ich sag mal so, auf Dauer ist das echt scheiße, da wird die Hand zu einem besten Freund, wenn du verstehst was ich meine. Aber du hattest ja eine Frau, deswegen kennst du es wahrscheinlich nicht so.“

Eddie starrte nun still auf seinen Teller und kaute zu Ende. „Alles gut?“, wollte Richie nun wissen, „ja, naja…ich und Myra hatten nicht wirklich eine sexuelle Beziehung. Sie wollte nicht, verstehst du?“ Richie zog seine Augenbrauen hoch. „Wow, das muss echt kacke gewesen sein!“ Eddie nickte und lachte kurz ironisch auf „weist du wann ich das letzte mal wirklich befriedigenden Sex hatte?“, auf seinen Lippen immer noch ein irgendwie komisches Lächeln. Richie schüttelte seinen Kopf „mit dir…mit 19 Jahren…!“, Richie hatte sich gerade beinahe verschluckt und hustete mehrere Male kräftig. „Meinst du das ernst?“, Eddie nickte, „ja Richie…“ Der Brillenträger stützte sich mit seinen Ellenbogen am Tisch ab und faltete seine Hände. „Wenn wir hier schon mal so offen sind, in all den Jahren hatte ich zwar Sex aber keiner war wirklich gut.“ Nun griff er wieder zur Gabel und Löffel, um weiter zu essen. „Und unserer?“, wollte nun Eddie wissen, als Richie laut ausatmete „ich war in dich verschossen ohne Ende und konnte keinen Tag ohne dich leben, was denkst du wohl?“ Eddies Gesicht formte ein kleines Lächeln und nun aß auch er weiter.

REDDIE2-Nie losgelassen!Where stories live. Discover now