Kapitel2-Der Morgen bei den Kaspbraks

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Es war neun Uhr morgens, als Eddie wach wurde und er an die weiße Decke starrte. Sofort dachte er an das Treffen mit Richie und seine Mundwinkel gingen hoch. Er setzte sich hin, um dann schließlich aufzustehen. Das erste, was der Asthmatiker tat, war sein Fenster zu öffnen, um die morgendliche Sommerluft reinzulassen. Er blieb noch einige Sekunden dort stehen und atmete tief ein, bevor er dann zu seiner Tür lief.

Eddie wollte eigentlich direkt ins Badezimmer, da wanderte sein Blick nach unten. Ein dunkelblauer Wäschekorb mit frischen Sachen stand vor seiner Tür. Alles war ordentlich gefaltet, so das der noch 19-Jährige sie einfach in seinen Kleiderschrank einsortieren konnte. Trotzdem leicht genervt stieg er drüber und lief nun zu seinem Ziel, das Bad.

Er schloss die Tür und das Umdrehen des Schlosses war im ganzen Haus zu hören. Eddie zog sich aus und stellte sich unter die kalte Dusche. Die ganzen paar Minuten über, hatte er Gänsehaut, bis er die Dusche sauber verließ und sich ein Handtuch schnappte, um sich sorgfältig abzutrocknen. Das Handtuch wickelte er sich um. Eddie griff nach seiner Zahnbürste und als er die Zahnpasta platziert hatte, putze er sich seine Zähne gründlich, ehe er zurück in sein Zimmer wanderte.

Er hatte sich gerade ein T-Shirt und eine Badehose herausgesucht, als seine übergewichtige Mutter im Türrahmen stand und ihn betrachtete. „Guten Morgen Eddie Bär, wie hast du geschlafen?“, da sah sie das offene Fenster, „Eddielein, wenn du das Fenster offen hast und nur ein Handtuch um dich hast, dann wirst du noch krank!“ Eddie verdrehte seine Augen und zog den Wäschekorb vor seinen Kleiderschrank. „Mom, es ist Sommer!“, sie nickte leicht, „aber man kann nie Wissen.“

Eddie gab keine Antwort, denn er widmete sich seinen frischen Sachen, um sie an ihren richtigen Platz zu legen. „Wenn du fertig bist, kommst du dann bitte Frühstücken, denn…“, sie wurde von ihrem Sohn unterbrochen,“…denn das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am ganzen Tag, ich weiß Mom. Ich komme gleich runter.“ Sie trat kurz rein und schloss das Fenster, was Eddie nicht besonders freute. Dann verließ sie das saubere und ordentliche Zimmer.

Der Asthmatiker zog sich schließlich an und schloss seine Schranktüren, ehe er die alte Treppe hinunterlief. Recht gut gelaunt marschierte er zum Esstisch und setzte sich an seinen Platz. In der recht kleinen Küche roch es nach Spiegelei und Speck. Seine Mutter stand am Herd, als sie zwei gefüllte Teller, einen bei sich und den anderen bei Eddie, hinstellte. „Was möchtest du trinken, außer deines Wassers?“, fragte sie ihren Sohn, der auf seinen Teller starrte. „Milch“, gab er kurz an. Sonia schüttete ihm Milch in eine Tasse und stellte sie ihm neben sein Glas Wasser.

Sobald Eddie das Glas Wasser vor sich sah, suchten seine Augen automatisch nach der Dose mit den Tabletten. Er dachte jedes Mal daran, wie sinnlos es war, diese zu nehmen. Trotzdem nahm er sie immer in der Anwesenheit seiner Mutter, um eine Diskussion zu umgehen. Seine Augen fanden die gehasste Dose nicht, er wollte auch nichts sagen.

Der junge Erwachsene hoffte, dass sie es vergessen hatte, nur leider hatte er falsch gedacht. Sie stellte ihm die kleine Dose hin und setzte sich dann schließlich auf ihren Platz. Sie fing an zu essen, doch Eddie saß gelangweilt da und starrte auf seine Tabletten. „Ist alles gut Eddie?“, fragte seine Mutter und sah ihm in die Augen. Eddies Augen wanden sich seiner Mutter zu „Ja Mom, alles gut.“

Nun setzte er sich gerade hin und stocherte etwas in sein Essen rum, als er sich dann eine Gabel in den Mund schob und unbeeindruckt kaute. Wieder in seinen Gedanken, die sich dieses Mal um Richie drehten, wurde er erneut herausgerissen „hast du heute was vor?“ Eddie blickte weiterhin kauend auf seinen Teller.

„Ja, ich gehe mit Richie zum See“, eine kurze Antwort die seine Mutter nur zum Kopfnicken nutzte. Schweigen in der Küche, nur das Kauen der beiden war zu hören. „Habt ihr danach auch was geplant?“, Eddie blickte nun von seinem Teller hoch und erblickte seine, jetzt wieder kauende, Mutter an, „Ja, er kommt zu uns. Das ist doch okay, oder?“ Sie nickte „aber sicher, du weißt ja, ich bin nicht da also lasst das Haus heile!“ Ein leichtes Lächeln entflog seinen Lippen „ich glaube das schaffen wir.“

Nun lächelte auch Sonia freundlich. Sie hatte es voll und ganz akzeptiert, dass er mit Richie zusammen war. Der Brillenträger war auch immer willkommen im Haus der Kaspbraks und auch Richie war gerne dort. Jedes Mal, wenn er dort schlief, gab sie ihm einen riesigen Teller zum essen. Sie sagte jedes Mal zu dem großen dürren Jungen, das er mehr essen müsse, damit was an seine Rippen kommt.

Sie aßen schließlich weiter und als Eddie gerade aufstehen wollte, hörte er seine Mutter „Eddie Bär, du hast was vergessen!“ Eddie wusste genau was es war, seine sinnlosen Tabletten standen, wie das Glas Wasser, völlig unberührt da. Seufzend nahm er die Dose in die Hand und öffnete sie. Seine dünnen Finger, die Richie liebte, nahmen eine Tablette raus. Er schloss die Dose wieder und stellte sie zurück. Die Tablette wurde in seinen Mund befördert und kurz darauf nahm er einen großen Schluck seines Wassers. In wenigen Sekunden war die Tablette verschwunden und Eddie hatte es geschafft. Seine Mutter nickte zufrieden und der Asthmatiker machte sich schleichend auf den Weg in sein Zimmer.

Dort angekommen, packte er noch seine Tasche und blickte auf seine Armbanduhr, die noch auf seinem Nachttisch lag. 10.33 Uhr, noch Zeit, dachte er. Jedes mal wenn er seine Armbanduhr um machte, bekam ihm das Gefühl auf, er sei an etwas gebunden. Das piepen, was ertönte um ihn daran zu erinnern, dass er seine Tabletten nehmen musste, machte ihn irgendwie schwach. Er beschloss sie heute nicht umzumachen, sondern den heißen Tag alleine und in Ruhe mit Richie zu verbringen. In der Zeit, wo er darauf wartete bis es endlich 11:45 Uhr war, verbrachte er damit sein Zimmer etwas zu putzen.

Der Junge blickte später erneut auf seine Uhr, die immer noch auf seinem Nachttisch lag, und er fing an zu lächeln. Er setzte sich seinen Rucksack auf und lief glücklich aus seinem Zimmer. Unten angekommen begegnete er seiner Mutter in dem kleinen engen Flur. „Bis heute Abend Mom“, lächelte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange, „viel Spaß ihr zwei, und grüße Richie von mir!“ Kurz bevor Eddie die Tür hinter sich zuziehen wollte, rief er ihr zu „mach ich!“

Die ersten Schritte auf dem heißen Boden, den Eddie zum Glück durch seine Schuhe nicht spürte, fielen ihm noch leicht. Doch die Sonne war gefährlich heiß, so das der Asthmatiker schnell ins schwitzen kam. Er verzog sein Gesicht und lief dann etwas langsamer zu den Toziers. Endlich, er erblickte das große Haus und war erleichtert. Eddie klingelte und kurz darauf machte ein Lockenkopf mit Brille die Tür auf.

Sofort strahlte Eddie „Hey“, gerade als Eddie einen Schritt in das Haus setzten wollte, hielt Richie ihn mit seiner rechten Hand auf. Ein verwirrter Blick machte sich auf Eddies Gesicht breit. „Gehen wir sofort los?“, fragte er seinen Freund. Richie wollte es verhindern das seine Mutter und Eddie sich unterhielten, durch den bevorstehenden Umzug. Der Brillenträger nickte und ging ein Stück nach vorne um die Tür schnell zuzuziehen. Nun standen sie sich kurz vor der zuen Haustür gegenüber, als Eddie ihm einen Kuss geben wollte. Richie erwiderte mit nicht großer Lust. „Wollen wir?“, fragte der kleinere und strahlte Richie an. Er nickte und sah, das Eddie ihm die Hand hinhielt. Richie griff nach dieser und sie liefen los.

REDDIE2-Nie losgelassen!Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum