Sie lacht laut auf. "Als ob ich die Menschen verteidigen will, die vor Gericht stehen. Schweine sind das. Bestrafen muss man sie, also die Schuldigen. Ich will Richterin werden!"

Jetzt steht mein Mund wirklich offen.

"Richterin?"

"Ja, schön wär's. Meine Noten sind viel zu schlecht. Nachhilfe könnte ich gut gebrauchen.", sagt sie und zwinkert mir zu. "Ah, wir sind da!", ruft sie plötzlich und stoppt den Wagen.

Nach einer etwas heiklen Einparksensation von Maddison, stehen wir sicher in einer Parklücke.

"So, geht doch." Sie schnallt sie ab und steigt aus dem Wagen.

Da meine Tür zur Straße verläuft, rutsche ich zu ihr rüber und möchte auch aussteigen, als sie mir die Tür  vor der Nase zu schlägt.

Zum Glück zucke ich voher nach hinten, so dass meine Nase nicht erneut betroffen ist. Ich öffne sie erneut, da Maddison gar nichts mitbekommen hatte.

"Oh Gott, der letzte Muffin ist gleich weg!", ruft sie und schaut geschockt durch die Glasscheibe des Cafes. "Beeil dich, Avery!"

Sie greift wie in Panik versetzt nach meinem Arm und zieht mich in den großen, modernen Schuppen. Um die Uhrzeit tummeln relativ viele Leute hier rum, trinken ihren Kaffe oder essen ihren Kuchen, während sie sich über Gott und die Welt unterhalten.

"Den Heidelbeermuffin, bitte!", ruft Maddison schon beim Betreten, damit auch niemand ihr die Chance versaut.

"Was willst du?", fragt sie an mich gerichtet.

"Ähm, lass mal.", sage ich zögernd.

"Sicher? Ich meine, hast du schon die Donuts gesehen?"

"Ja, also, ja!", lache ich und schüttele den Kopf.

"Die haben oben bunte Streusel. In Herz For-"

"Maddie!", rufe ich und stupse sie an, damit sie auf ihren bereits zugestellten Muffin aufmerksam wird.

"Ja!", ruft sie begeistert und sucht ihr Geld heraus. Nachdem sie bezahlt, verlassen wir den Laden machen wir uns auf den Weg zur Schule.

-

"Morgen!", begrüßt mich Yvonne, die neben irgendeinem Mädchen steht.

"Das ist Nathaly, kurz Nath.", stellt sie mir die Rothaarige neben sich vor.

"Hey, ich bin Avery.", begrüße ich das fremde Mädchen. Diese schenkt mir nur ein leichtes Lächeln.

"Gehen wir zu Will? Gleich müsste auch Liam kommen.", sagt sie stattdessen an Yvonne gerichtet.

"Ok. Tut mir Leid, Ave. Wir sehen uns!", ruft sie und lässt sich von dem Mädchen mitziehen.

"Autsch.", sagt jemand hinter mir und lässt mich zusammen zucken.

"Ich dachte, du hättest jemanden Bekannten gesehen?", frage ich Maddison.

"Oh, naja. Das war ziemlich peinlich. Hat sich herraus gestellet, das die vermeintliche Lola ein Typ war.", erzählt sie herzlich amüsiert. Ich schüttele nur lachend den Kopf über ihre Dämlichkeit.

"Kann es sein, dass du ebenfalls einen ziemlichen Hang, zu peinlichen Situationen hast?", frage ich sie.

"Nein, das würd' ich jetzt nicht sagen. Ich pflege ein gewisses Verhältnis.", antwortet sie.

"Hey Ho!", ertönt es gleichzeitig von hinten. Wie schon gedacht, taucht Jeremy mit Sahair hinter uns auf.

"Guten Morgen.", trällert Sahair gut gelaunt.

"Und du bist?", fragt Jeremy Maddison, die gerade ihren Muffin isst.

"Maddie, und du?"

"Jeremy.", grinst der. "Hast du einen Freund?"

"Nein, genauso wenig wie Interesse an dir." Jeremys Grinsen, steht noch, wofür man ihn echt bewundern könnte.

"Hey, was hast du eigentlich an der Hand?", fragt Maddison interessiert und nimmt meine bandagierte Hand.

"Chemie Unfall.", antworte ich knapp. Geschockt sieht sie mich an.

"Hat dir da wer Säure drüber gekippt?"

"Nein! Aber jemand hat mich indirekt dazu gebracht, ins Feuer zu greifen."

"Die Blaue?", fragt sie, als kenne sie es schon.

"Ja."

"Dad ist das mal auf einer Ausstellung passiert, bei der er das Versuchskaninchen war.", kichert Maddison. "Na komm, wer war der Mistkerl, oder das Miststück?"

"Wesley."

"Liam Wesley?", fragt sie und hebt eine Augenbraue.

Ich stöhne. "Bitte sag mir nicht, dass du auch so ein Fangirl bist!"

"Nein, oh Gott. Das ist doch ein Vollidiot, ein Heißer, aber trotzdem ein Vollidiot. Außerdem habe ich wirklich einen Freund."

"Und woher kennst du ihn?"

"Unsere Väter kennen sich, daher habe ich ihn vor kurzem kennen gelernt. Du Arme, musstest deine Vergangenheit mit ihm teilen.", seufzt sie zu Schluss.

"Ich musste was?", frage ich stirnrunzelnd.

"Du kennst ihn doch noch von früher!"

"Nein, ich kenne ihn seit Gestern."

"Avery, komm schon. Bei uns ist ein Bild, dass deutlich beweist, dass ihre Beide mal ziemlich dicke wart."

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Bild von Maddison.

Mr. Right GuyWhere stories live. Discover now