36. Like Mother, like Daughter
Stöhnend laufe ich auf die Gardinen von meiner Mum zu und reiße sie geräuschvoll auseinander. "Mum, ist das dein Ernst? Wir wollten heute etwas unternehmen. Zusammen!"
"Tut mir Leid...", murmelt sie gerade mal so laut, dass ich es erst nach ein paar Sekunden verstehe. "Ich hab verschlafen. Gib mir einfach zwanzig Minuten, dann fahren wir."
"Fünfzehn Minuten, dann sitzt du im Auto.", beschließe ich und gehe aus ihrem Zimmer. Jetzt habe ich schon geduscht, gefrühstückt und meine Klamotten gewechselt, in eine helle Jeans und ein schwarzes Shirt mit einem niedlichen, kleinen Panda in der Mitte.
Nicht, dass es kindisch aussieht, das Shirt geht eher in die süße Richtung. Meiner Meinung nach.
Nach zwanzig Minuten kommt meine Mum in die Küche. "Du bist spät."
"Ach komm, ich bin die Mutter.", sagt sie und lacht. "Eigentlich bist du das Gegenteil eines Morgenmenschens. Was willst du eigentlich so dringend mit mir besprechen?"
"Du bist selbst kein Mensch, der den Morgen mit einem Grinsen begrüßt."
"Wie die Mutter, so die Tochter."
"Wow, du gibst zu, dass ich das von dir geerbt habe?", sage ich erstaunt und hebe eine Augenbraue.
"Ich rede nicht davon. Ich bin auch immer den Fragen meiner nervigen, alten Mutter ausgewichen."
"Ich weiche dir ni..."
"Ich war so egoistisch. Meine arme Mutter.", fährt sie fort.
"Schon klar, die Mitleidsphase.", stell ich fest.
"Ich meine, sie wollte sich doch nur um mich sorgen, mich beschützen. Sie hat mich geliebt. Sie hat alles für mich getan. Immer noch."
"Wir sollten Oma mal besuchen, sie habe ich lange nicht mehr gesehen. Mum, du bist echt eine mehr als nur miese Tochter. Mach deinen Job mal richtig."
"Du...Avery!", lacht sie empört. "Wir sollten sie aber echt mal besuchen."
"Ich glaube, ich rufe sie mal an."
"Nein, das mache ich. Schließlich ist sie meine Mum."
"Es ist aber meine Idee!", protestiere ich, während Mum nach dem Telefon greift und ich nach meinem Handy.
Grinsend stelle ich fest, dass meine Mum deutlich langsamer ist und warte auf die Stimme meiner Oma.
"Besetzt.", bemerken wir Beide und heben eine Augenbraue.
"Scheint als hätte Oma schon genug Gesellschaft. Zumindestens jetzt."
"Gehen wir los?", fragt sie, während sie ihre Tasche schultert. "Ich denke du brauchst dringend neue Shirts."
"Was hast du gegen meinen Panda?"
Entsetzt sehe ich an mir runter. "Man zieht in deinem Alter doch sowas nicht mehr an. Ist dir das nicht doch ein bisschen peinlich? Sogar deine Mutter empfindet so, du bist meine Tochter und ich...ich muss mich mit dir sehen lassen können."
"Mum!", rufe ich empört aber kann mir gleichzeitig nicht so richtig mein Grinsen verkneifen.
-
Nachdem wir eine lange Zeit diesen ganzen Shopping Kram gemacht hatten, haben wir uns eine Pause in einem Café wohl verdient. Mum hat sich ein Wasser bestellt, während ich an meiner Sprite nippe. Bis jetzt hat sie sich eine neue Regenjacke in dunkelblau gekauft und ich mir eine neue dunkle Jeans, da ich eigentlich eher zu den gemütlicheren Varianten greife, aber meine Mum meinte ich sollte mir lieber eine Jeans kaufen.
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Mr. Right Guy
RomanceBand 1 - Zwei Personen und eine viel zu kleine Welt, um sich da aus dem Weg zu gehen. Sie ist offen, freundlich und selbstlos. Er ist kalt, unfreundlich und arrogant. Sie ist ein Mauerblümchen und Tollpatsch. Er ist ein Mädchenschwarm und Perfektio...