34.
Langsam aber sicher bekomme ich das Gefühl, dass ich die jenige bin, die wegläuft. Um genau zu sagen vor Yvonne, der es anscheinend immer noch ziemlich mies geht. Nathaly, ihre sonst so gute Freundin, scheint es weiterhin nicht so wirklich zu kümmern, denn sie hat sich schon jemand anderen zum Schwärmen über Liam gesucht, mit Erfolg.
Meine Schuldgefühle in mir wachsen mit jeder Sekunde, die ich über Liam, Yvonne oder mich nachdenke. Es setzt mir außerdem noch mehr als gewaltig zu, dass ich mich schamlos auf das Treffen freue, denn ich verbringe zweifelsohne gerne Zeit mit Liam. Und alleine das ist nicht gerade leicht zuzugeben, aber ändern kann ich es auch nicht.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch nicht, mit wem ich darüber reden sollte. Jedes Mal wenn ich ihn sehe, versuche ich das so gut wie möglich zu tarnen und verkrieche mich in die nächste Ecke. Wirklich erbärmlich.
Eigentlich sollte ich glücklich sein, es läuft im Moment alles gut, außer die Sache mit Yvonne, aber sie wollte mir beweisen, dass die noch die Alte ist, was ich leider nicht sehe.
Während ich meine Schuld Stück für Stück immer mehr nieder machte, bemerkte ich gar nicht, wie ich von hinten angerempelt wurde. Erst als ich einen großen Satz nach vorne machte und mich damit gerade noch vor einem Sturz rettete, dennoch das kalte und nasse Gefühl meines Rücken Schlimmeres droht.
Ich drehe mich um und sehe in kein anderes Gesicht, als in das von Olvia, welche mich höhnisch angrinst. Ich habe das Gefühl, es wird leiser um uns und wir werden von einfach allen angestarrt. Kein Wunder, Olvia ist das beliebte Mädchen und ich das Mauberblümchen, genau wie in schlechten Filmen.
Weder bin ich aber die graue Maus, die sich gleich heulend wegrennt und sich in die Mädchentoilette verzieht, noch das mutige Mädchen, dass sich nichts gefallen lässt und zurück schlägt. Also stehe ich einfach nur da, starre unbewegt in das Gesicht von Olvia, wobei ich überlege vielleicht doch einfach mal zuzuschlagen, und sage kein Wort. Der klebrige Masse, die anscheinend ein Erbeersmoothie ist, da Olvia einen leeren Becher in der Hand hält, macht sich einen langsamen Weg zu meiner Hose runter, wobei sie auch auf den Boden tropft.
"Das tut mir aber Leid.", beginnt sie. "Eigentlich, doch nicht. Du solltest mir dankbar sein, denn nun weißt du, wie dumm man da steht, wenn man versucht etwas zu bekommen, das mir gehört."
Es war klar, dass sie damit ganz klar Liam meint, doch dass die ihn zu so einer begehrten Wahre macht, hätte ich nicht gedacht.
"Sie soll dumm aussehen?" Ich muss mich gar nicht zur Seite drehen, was ich aber trotzdem mache, um die Präsenz von Yvonne neben mir zu erkennen. "Du bist doch die jenige, die fast 5 Dollar für einen Smoothie hergibt, nur um damit eine mehr als eine schlechte Show abzuliefern."
Olivia starrt sie an, ihre Wut deutlich ungebändigt. "Das bereust du noch."
Sie macht eine halbe Drehung und läuft in die entgegengesetzte Richtung wider weg, während sich die Schüler um uns wieder ihren eigenen Dingen widmen und Yvonne mich an der Hand greift und mit zu der Mädchentoilette schleift.
Dort dreht sie mich mit dem Rücken zu ihr und beginnt ihn mit Tüchern sauber zu machen. "Hier, leg dir die um die Schultern, ich fahre dich jetzt nach Hause."
Wortlos lege ich mir ihre Weste um und folge ihr nach draußen. Olivia ist wenigstens erst am Ende der Schule dazu gekommen, meinen Rücken zu attackieren.
Die Fahrt in Yvonnes Auto verläuft zu still für zwei beste Freundinnen, die jetzt eigentlich über das Miststück von Olivia ablästern sollte. Sobald ich auch nue einen Gedanken an sie verschwende, beginnt meine Wut erst richtig zu kochen. Kurz bevor wie bei mir angekommen sind, ist es wohl auch um Yvonne geschen, denn sie denkt sich die wirrsten Wörter aus, die aus mehreren Beleidungen stammen, und versucht Olivia damit zu beschreiben.
"Warum hast du mir geholfen?" Ich bleibe hinter ihr stehen und werde stutzig. "Sonst hast du dich noch nie mit Olivia angelegt."
"Weil du meine beste Freundin bist. Außer habe ich nichts mehr zu verlieren, was Liam betrifft. Das geht schon in Ordnung.", antwortet sie.
"Warte, was? Wie meinst du das?"
Kurz schaut sie mich an, als ihr Blick wässrig wird und sie schluchzt. "Du hast Recht gehabt, er hat mir einen Korb gegeben. Und mich dann allein stehen lassen."
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Mr. Right Guy
RomanceBand 1 - Zwei Personen und eine viel zu kleine Welt, um sich da aus dem Weg zu gehen. Sie ist offen, freundlich und selbstlos. Er ist kalt, unfreundlich und arrogant. Sie ist ein Mauerblümchen und Tollpatsch. Er ist ein Mädchenschwarm und Perfektio...